Ort des Verbrechens

1 Min
Schreckens-Szenario auf der Theaterbühne im Frobenius-Gymnasium: Die GSG9 tötet alle. Mit Situationskomik sorgen die Schüler trotz der düsteren Geschichte für Entspannung im Publikum. "Schrill und witzig. Ein überaus gelungenes Stück", urteilt Zuschauer Stefan Alt. Foto: Doris Bauer
Schreckens-Szenario auf der Theaterbühne im Frobenius-Gymnasium: Die GSG9 tötet alle. Mit Situationskomik sorgen die Schüler trotz der düsteren Geschichte für Entspannung im Publikum. "Schrill und witzig. Ein überaus gelungenes Stück", urteilt Zuschauer Stefan Alt. Foto: Doris Bauer
Drogen und Alkohol - damit fallen im Stück alle Hemmungen. Foto: Doris Bauer
Drogen und Alkohol - damit fallen im Stück alle Hemmungen. Foto: Doris Bauer
 
Der Chauffeur hat mehr als nur Autofahren im Sinn... Foto: Doris Bauer
Der Chauffeur hat mehr als nur Autofahren im Sinn... Foto: Doris Bauer
 
Brenzlige Situation: Die GSG9 (im Vordergrund) will eingreifen. Foto: Doris Bauer
Brenzlige Situation: Die GSG9 (im Vordergrund) will eingreifen. Foto: Doris Bauer
 
Welcome to La La Land. Foto: Doris Bauer
Welcome to La La Land. Foto: Doris Bauer
 
...und knocken sogar die Geisel aus. Foto: Doris Bauer
...und knocken sogar die Geisel aus. Foto: Doris Bauer
 
Die Karlas durchkreuzen die Pläne und nehmen "Schätzchen" als Geisel. Foto: Doris Bauer
Die Karlas durchkreuzen die Pläne und nehmen "Schätzchen" als Geisel. Foto: Doris Bauer
 
Die Karlas durchkreuzen die Pläne und nehmen "Schätzchen" als Geisel. Foto: Doris Bauer
Die Karlas durchkreuzen die Pläne und nehmen "Schätzchen" als Geisel. Foto: Doris Bauer
 
Perfekt gestylt für den Coup. Foto: Doris Bauer
Perfekt gestylt für den Coup. Foto: Doris Bauer
 
Gemeinsam richtig böse: Die "Franziskas". Foto: Doris Bauer
Gemeinsam richtig böse: Die "Franziskas". Foto: Doris Bauer
 
Der Chauffeur der Karlas befreit "Schätzchen" . Foto: Doris Bauer
Der Chauffeur der Karlas befreit "Schätzchen" . Foto: Doris Bauer
 
Der Chauffeur hat mehr als nur Autofahren im Sinn.... Foto: Doris Bauer
Der Chauffeur hat mehr als nur Autofahren im Sinn.... Foto: Doris Bauer
 
Drogen und Alkohol - damit fallen alle Hemmungen. Foto: Doris Bauer
Drogen und Alkohol - damit fallen alle Hemmungen. Foto: Doris Bauer
 
Schätzchen" von den Franziskas bereitet sich für einen Coup vor. . Foto: Doris Bauer
Schätzchen" von den Franziskas bereitet sich für einen Coup vor. . Foto: Doris Bauer
 

Für die Inszenierung von Schillers Räubern haben die Schüler des Hammelburger Frobenius-Gymnasiums das Stück immer wieder aufs Neue gestartet.

Alkohol, Drogen, Verbrechen und sogar Tote im Theaterstück des Frobenius-Gymnasiums - wie geht das mit Schillers Räuber zusammen? Die Adaption gewährt zunächst einen düsteren Einblick in die abgründigen Machenschaften zweier rivalisierender Gangs. Als die Situation eskaliert, wird alles wieder auf "Null" gestellt, die Geschichte beginnt erneut.

Im ursprünglichen Drama "Die Räuber" von Friedrich Schiller wird die Rivalität der gräflichen Brüder Franz und Karl geschildert - am Ende erhängt sich Franz und Karl übergibt sich der Justiz. Wie sollte da eine Fortsetzung aussehen? Die Theatergruppe ging einen gewagten Schritt weiter: Was, wenn Franz doch keinen Suizid begangen hat? Beide Brüder hätten sich reichlich vermehrt. Und fast 250 Jahre später, also jetzt, gibt es immer noch die gegensätzlichen Lager. Auf der einen Seite die "Franziskas", reiche, zickige Mädels, die nur nach Mode, Geld und schwerreichen Männern gieren. Das andere Lager sind die "Karlas", eine taffe unabhängige Gruppe, die kein Blatt vor den Mund nimmt.


Alles auf Null

Und so wurde, wie auch Stellvertretender Schulleiter Marco Korn eingangs bei der Begrüßung feststellte, "ein brandaktuelles Stück" gezeigt. Die "Franziskas" bereiteten sich auf eine wichtige Gala am Abend vor, um dort einen großen Auftritt zu haben. Doch die "Karlas" durchkreuzen die Pläne und kidnappen die Anführerin der "Franziskas" im Hotel. Zahlreiche Schaulustige, Fans der "Karlas", tummeln sich am Ort des Verbrechens. Zimmermädchen, Chauffeur und die "GSG9", die das Hotel stürmen möchten, verwickeln sich jedoch haarsträubend. "Alles auf Null" - heißt es da und das Stück beginnt von neuem. Auch das zweite Ende - die GSG9 stürmt erfolgreich das Hotel, tötet jedoch alle - war keine gute Lösung. Wieder auf Null. Das Stück beginnt zum dritten Mal - jetzt nur noch mit Musik hinterlegt. Kein Wort. Und dann funktioniert's: Die Rivalitäten sind beigelegt. Alle tanzen zum Ende ausgelassen zu John Lennons "Imagine": "Welcome to La La Land!" heißt die Devise.


Unterhaltende Situationskomik

Trotz der Wiederholungen gab es keine Längen im Stück. Die Schauspieler überzeugten in ihren Rollen mit perfekter Mimik und Gestik in einer passenden Umgebung - auch mit der entsprechenden Wortwahl. Situationskomik sorgte trotz düsterer Geschichte für Entspannung im Publikum. "Schrill und witzig. Ein überaus gelungenes Stück. Die Idee mit den Wiederholungen ist einfach genial", beurteilte Zuschauer Stefan Alt "Schillers Räubertöchter". Oberstudienrätin Eva-Maria Conrad, Leiterin der 36-köpfigen Theater-Gruppe, war ebenfalls voll des Lobes: "Das war heute eine besonders starke Truppe, die das Stück selbst auf die Beine gestellt hat."