Neues Einrichtungsgeschäft in Oberthulba

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Kornelia Meder näht an einer Gardine. Wie etliche Mitarbeiter auch ist sie schon seit vielen Jahren im Betrieb beschäftigt. Fotos: Arkadius Guzy
Kornelia Meder näht an einer Gardine. Wie etliche Mitarbeiter auch ist sie schon seit vielen Jahren im Betrieb beschäftigt. Fotos: Arkadius Guzy
Die Familie (von links): Christian, Katja, Manfred und Doris Kessler. Foto: Arkadius Guzy
Die Familie (von links): Christian, Katja, Manfred und Doris Kessler. Foto: Arkadius Guzy
 
Die neuen Verkaufsräume Foto: Arkadius Guzy
Die neuen Verkaufsräume Foto: Arkadius Guzy
 
Die neuen Verkaufsräume Foto: Arkadius Guzy
Die neuen Verkaufsräume Foto: Arkadius Guzy
 
Die neuen Verkaufsräume Foto: Arkadius Guzy
Die neuen Verkaufsräume Foto: Arkadius Guzy
 

Gerade in mittelständischen Unternehmen ist es nicht immer leicht, das Geschäft an die Nachfolgegeneration zu übertragen. Die Familie Kessler zeigt, wie es funktionieren kann.

Für Christian Kessler war schon immer klar, dass er und seine Schwester Katja den elterlichen Betrieb übernehmen werden. "Wir haben in der Firma gelernt und sind schon seit vielen Jahren dabei", sagt Christian Kessler. Seit einem Jahr sind die beiden Geschwister als gleichberechtigte Geschäftsführer für das wirtschaftliche Geschick verantwortlich. Die Familie hat offensichtlich den richtigen Zeitpunkt erwischt: Die Kunden hätten bereits gefragt, ob er das Unternehmen schon führe, erklärt Christian Kessler.

"Für den Vater war es sicher nicht leicht, schließlich hat er die Marke Farben Kessler etabliert", meint er. Doch die neue, die vierte Generation bekam im Unternehmen den Freiraum, eine eigene Idee umzusetzen: Sie hat eine neue Marke ins Leben gerufen. Unter dem Signet "Kontraste" soll das Geschäftsfeld der Einrichtungsberatung und Raumgestaltung prägnanter zur Geltung kommen.

Erweiterung und Umbau

Denn dieses bildet neben dem Maler- und Verputzerhandwerk schon seit etlichen Jahren das zweite Standbein des Unternehmes. Der Firmenname Farben Kessler allein wurde dem nicht mehr gerecht. Das Einrichtungsgeschäft, zu dem neben Verkaufsräumen auch eine Näherei und Polsterei gehören, untersteht nun Katja Kessler. Die 39-jährige Betriebswirtin hat sich zur Einrichterin weiter gebildet. Ihr vier Jahre jüngerer Bruder ist als gelernter Malermeister für die Handwerksdienstleistungen unter dem bisher bekannten Namen zuständig. Trotz dieser Trennung handelt es sich aber immer noch um einen Betrieb.

Für die neue Marke wurden die Firmen- und Verkaufsräume umgebaut und erweitert. Das Gebäude am Ortsrand von Oberthulba wurde aufgestockt. Nach Angaben des Unternehmens wurden mehr als 400.000 Euro investiert. Nun kann sich der Einrichtungsladen komplett neu präsentieren.

Seniorchef Manfred Kessler kümmerte sich selbst um die Erweiterung. In die Umbauphase fiel auch die Übertragung des Unternehmens an die Kinder. "Es war Zeit. Jetzt sind Sohn und Tochter dran", sagt Manfred Kessler. Der Umbau bei laufendem Betrieb war nicht einfach, erklärt Christian Kessler. Denn die Aufträge und die Kundenbetreuung durften nicht stoppen.

Dadurch dass die ganze Verantwortung in den Händen von Familienmitgliedern liegt, gebe es eine persönliche Nähe in der Geschäftsführung, sagt Katja Kessler. Das bedinge einen anderen Umgang miteinander. Ansonsten genieße sie die Erfahrung der Eltern im Hintergrund.

Das Familienunternehmen beschäftigt 45 Mitarbeiter, darunter fünf Auszubildende. Es könnten sogar mehr sein. Wie die Geschwister erklären, nimmt die Zahl der Bewerber aber immer mehr ab. 1923 legte der Urgroßvater mit seinem Ein-Mann-Betrieb die Grundlagen für die heutige Firma. Christian Kessler berichtet: "In den 90er Jahren waren es zeitweise mehr als 60 Mitarbeiter." Seitdem habe sich die Branche stärker gewandelt als in den 50 Jahren zuvor. Die Aufträge kommen nicht wie von selbst. Das Einzugsgebiet wird laut Christian Kessler durch Fulda, Bad Neustadt, Würzburg und Gemünden grob abgegrenzt. Als einen der größten Kunden bezeichnet er die Heiligenfeld Kliniken. Die Einrichtungsmarke selbst richtet sich auch an die Kundschaft aus der Umgebung, betont Katja Kessler. Sie knüpft an die bisherigen Kundenbeziehungen an.