Im Rahmen des Empfangs wurde auch das neue Logo vorgestellt, das auf das Jubiläum aufmerksam machen soll. Schule mit gymnasialem Niveau hat in Hammelburg eine lange Tradition, die jedoch durch mehrere historische Brüche gekennzeichnet ist. Mathe- und Physiklehrer Werner Seitz hat sich mit der Geschichte befasst. Am Rande des Empfangs erläuterte er die Traditionslinien.
Demnach lässt sich bereits für das Jahr 1530 eine Ratsschule nachweisen, die einige Jahrzehnte später mit der Gegenreformation ein Ende fand. Das eigentliche historische Datum, auf das sich das 350-jährige Jubiläum des Gymnasiums bezieht, markiert das Jahr 1669: Damals schloss der Rat der Stadt Hammelburg mit dem Konvent der Franziskaner von Kloster Altstadt einen Vertrag. Dieser begründete eine Schule mit gymnasialem Bildungsrang. Der Unterricht hatte allerdings bereits im Dezember 1668 begonnen, wie Seitz erklärte.
Dass diese Schule, wie häufig erzählt, in der sogenannten Lateinschule, einem kleineren Fachwerkgebäude hinter dem Kloster, untergebracht war, lässt sich laut Seitz nicht nachweisen. Das Kloster kann unzweifelhaft als Ursprungsort des Gymnasiums gelten, schließlich sollte durch die Ausbildung der Priesternachwuchs gesichert werden.
Dieser Bedarf sei wegen der Säkularisation abgebrochen, sodass das Gymnasium der Franziskaner 1817 aufgelöst wurde. Im Jahr 1844 knüpfte die Königlich Bayerische Lateinschule an die Geschichte an. Sie gilt als eigentliche Vorgängereinrichtung des heutigen Gymnasiums. Jakob Rinecker ist die Neugründung zu verdanken. Er hatte 3000 Gulden - das entspricht heute wohl einer Kaufkraft von mehr als 50 000 Euro - für die Errichtung der Lateinschule vermacht.
Das Gymnasium hatte im Laufe der Geschichte wechselnde Standorte. Erst mit einem Neubau in den 1960er Jahren bekam es seinen Sitz in der Von-der-Tann-Straße. Und auch erst seit 1960 heißt das Hammelburger Gymnasium Frobenius-Gymnasium.
Programm fürs Jubiläumsjahr Die Termine für die Hauptveranstaltungen im Jubiläumsjahr des Frobenius-Gymnasiums stehen bereits fest. Am Sonntag, 17. März, gibt es ein Ehemaligenkonzert. In dessen Rahmen wird die Fair-Trade-Jubiläumsschokolade vorgestellt. Der Schwerpunkt der Feierlichkeiten liegt dann im neuen Schuljahr. Den Auftakt bildet ein Gottesdienst am 13. September im Kloster Altstadt. Das Festwochenende mit Schulfest, Gottesdienst und Festakt sowie dem Ehemaligentreffen findet vom 27. bis 29. September statt. Weitere Veranstaltungen können noch dazu kommen.
Anlässlich des Jubiläums wird das Ehemaligentreffen, das sonst alle fünf Jahre stattfindet, um ein Jahr vorgezogen. Alle ehemaligen Schüler des Frobenius-Gymnasiums sind aufgerufen, teilzunehmen und am Festwochenende zusammenzukommen.