In einer Feierstunde in der Klosterkirche Altstadt wurden die Ehrenbriefe für die Kultur-Aktiven des Landkreises übergeben. Großes Lob gab es für die Geehrten für ihr unermüdliches Engagement.
In der Klosterkirche Altstadt wurden auch heuer die Kultur-Ehrenbriefe an verdiente Ehrenamtliche verliehen. Erstmals hatte das gesamte Kreisjugend-Blasorchester unter der Leitung von Mareike Wütscher genügend Platz im Chorraum. Den weiteren musikalischen Rahmen für die Feierstunde am frühen Sonntagabend setzte der gemischte Chor vom Sängerkranz 1926 Reichenbach unter der Leitung von Mirja Betzer.
Auf hohem Niveau
Egal, ob aktiv musiziert, Vereinsarbeit geleistet oder Brauchtum gepflegt werde: "Die Geehrten haben ihre unbändige Leidenschaft und Ausdauer für die kulturellen Dinge an den Tag gelegt", würdigte Landrat Thomas Bold (CSU) in seiner Ansprache.
Sein Dank galt aber auch dem Kultur-Ausschuss des Landkreises Bad Kissingen sowie den Gemeinde- und Stadträten für die "Kulturweitsicht auf hohem Niveau". Als Beispiele nannte Bold den Kissinger Sommer, das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau, das Kreisjugend-Blasorchester, das Fränkische Theater in Maßbach, die Bayerische Musikakademie und die Erhaltung der Trimburg.
Mit den Begriffen: Moral, Offenheit, Kommunikation, Toleranz, Integration, Vielfältigkeit, Respekt und gegenseitiges Zuhören umriss Birgit Döhler, die Kreisvorsitzende des Norbayerischen Musikbundes, das weite Spektrum der zugehörigen Kulturwerte.
Sie dankte dem Kreisjugend-Blasorchester und dem Reichenbacher Sängerkranz für die typisch fränkische Musik.
Den Kultur-Ehrenbrief erhielt Thomas Betzer aus Münnerstadt.
Schon mit sechs Jahren hatte er Klavierunterricht und war gleichzeitig Mitglied der Münnerstädter Singknaben (Pucri cantores). Er erlernte auch die Instrumente Violine, Sopranblockflöte, Gitarre und Schlagzeug. Mit seiner Stimme begeisterte Betzer das Publikum als Sänger und Mitglied in der Kissinger Kantorei und trat im Rahmen mehrerer Konzerte als Solist am Klavier auf. Betzer brachte zahlreiche musikalische Schulprojekte ins Rollen. Seit 1997 ist er Chorleiter und war dies gleich in verschiedenen Chören in Hesselbach, Münnerstadt, Burglauer und Bad Bocklet.
Richard Dees aus Ebenhausen war als aktiver Musiker von 1983 bis 1989 im Vereinsausschuss tätig. Seit 1992 unterstützt er seinen Verein als Jugendvertreter und engagiert sich für die musikalische Ausbildung. Seit mehr als 18 Jahren leitet Dees das Nachwuchsorchester "Notenkiller". Etwa 170 Kinder haben bis heute mit der Ausbildung in der Blaskapelle begonnen.
Die Blaskapelle wurde bereits mehrfach mit dem "Junior-Award" der Nordbayerischen Bläserjugend ausgezeichnet.
Schon seit der Gründung des Vereins "Nüdlinger Musikanten 1996 e. V." im Oktober 1996 übernahm Michael Grom das Steuer als erster Vereinsvorstand und lies es seither nicht mehr los. Unter seiner Führung entwickelte sich der Verein zu hohem Ansehen und wuchs zu einem festen Bestandteil des kulturellen Lebens in Nüdlingen. In seiner Heimatblaskapelle spielt Grom selbst aktiv mit. Durch seinen Einsatz ist es gelungen, einen neuen Proberaum für die Musikanten zu bauen.
Dirgent der Postkapelle
Stefan Matthes aus Burkardroth wurde in Abwesenheit geehrt. Er war 1990 Mitbegründer der Postkapelle Bad Kissingen, gemeinsam mit dem früheren Amtsvorsteher des Postamtes Bad Kissingen, Engelbert Trapp. Seit 25 Jahren dirigiert Matthes die Postkapelle.
Er ist seit 45 Jahren Mitglied beim Musikverein Premich und war auch hier über elf Jahre lang als Dirigent aktiv. Außerdem übernahm er viele Jahre lang das Dirigentenamt im Musikverein Waldfenster und im Trachten- und Musikverein Poppenroth. Sein Herz schlägt für die böhmische Musik. Manchmal sitzt Matthes selbst auf dem Kutschbock.
Seit 1994 und damit seit 21 Jahren führt Werner Milotta den Verein "Alte Bräuche Unterleichtersbach", in dem er als erster Vorstand aktiv ist. Mit hoher Opferbereitschaft setzt er sich für die Erhaltung der ländlichen Bräuche ein und trägt damit zur kulturellen Vielfalt seiner Gemeinde und der Region bei. Unter Milottas Regie wurde der Dorfbrunnen reaktiviert und instand gesetzt. Ruhebänke wurden aufgestellt.
Milotta ist seit 1977 Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr Unterleichtersbach und hatte von 1992 bis 2001 dort das Amt als Vertrauensmann übernommen.
Museumsscheune eingerichtet
Heinrich Muth aus Burkardroth sammelte über viele Jahre hinweg rund 2000 Exponate land- und forstwirtschaftlicher Geräte sowie sonstiger alltäglicher Gebrauchsgegenstände. Um diese gut geordnet einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, baute er sein landwirtschaftliches Nebengebäude in vier Jahren zu einer beeindruckenden Museumsscheune um. Der Besuch ist jederzeit nach vorheriger telefonischer Absprache kostenlos möglich. Es handelt sich hierbei um eine besondere Einzelleistung für die Kultur und das Brauchtum, die bereits von Muths Heimatgemeinde gewürdigt wurde.
Bernhard Schraut aus Maßbach engagiert sich für den Volkstanz seit 1988. Nur ein Jahr später wurde am 21.
März 1989 diese anfängliche Idee verwirklicht und der Verein "Maßbacher Volkstänzer" gegründet. Damals wurde der erste Kirmestanz in neuer Tracht aufgeführt. Hervorzuheben sind die zahlreichen Veranstaltungen bei den französisch-deutschen Partnerschaftsabenden.
Dass aus den 34 Mitgliedern inzwischen über 100 geworden sind, ist Schraut zu verdanken. Er kümmert sich mit viel Mühe um das Tanzen und strebt die Erhaltung und Weiterentwicklung des Vereins an.