Eine Handvoll junger Leute baut am Sportzentrum einen neuen Parcours für Radfahrer. Die Strecke ist fürs Renntraining geeignet und soll nicht nur etwas für BMX-Fans sein.
Spätestens zu den Sommerferien bekommen die Jugendlichen eine neue Freizeitmöglichkeit: einen Bikeparcours mit Buckeln und Steilkurven. Seit April bauen Simon Bahmer und André Günther nach ihrer eigenen Vorstellung daran.
Zunächst half Edgar Koch aus Elfers hausen das Gelände am Sportzentrum mit einem Bagger zu formen. Seitdem ist die Muskelkraft von Bahmer, Günther und ihren etwa fünf weiteren Helfern gefragt. Sie müssen 50 Tonnen Brechsand, gesponsert von Heikos Radschuppen, als Belag Stück für Stück auf die Strecke auftragen. "Vorher muss alles gut gewässert werden, damit sich das Material mit dem Untergrund verbinden", erklärt Günther.
Grob zwei Drittel des Kurses sind fertig. Im letzten Abschnitt wartet aber ein zusätzliches Hindernis auf die Radfans: In der Mitte der Trassenfläche hat sich Wasser angesammelt.
Die Streckenbauer müssen eine Drainage einziehen, um bei künftigen Regenfällen den Niederschlag abzuleiten.
Aber schon jetzt nutzen Jugendliche den Bikeparcours, wie die eingefahrenen Spuren verraten. "Sobald der erste Abschnitt fertig war, waren 20 Kids da", sagt Günther. Es gibt eine lockere Szene. Man trifft sich und fährt zusammen. So lernten sich vor einigen Jahren auch Bahmer und Günther kennen. Nachdem die Bikefans vor Kurzem ihr inoffizielles Gelände in der Nähe der Siedlung Am Rod verloren hatten, suchten sie den Kontakt zum TV/ DJK, um sich eine richtige Übungsstrecke schaffen zu können.
Unter der Schirmherrschaft der Ski- und Radsportabteilung des TV/ DJK hatten sich nämlich bereits im Jahr 2007 einige Radler eine Bahn mit Buckeln am Sportzentrum gebaut. Es war aber kein Rundkurs, man konnte nur hin- und herfahren. "Die Hügel waren eigentlich nur für Sprünge geeignet.
Außerdem war die Pflege der Strecke aufwendig", erklärt Bahmer. Also erdachten der 20-Jährige und sein 32-jähriger Radkumpel eine 250 Meter lange und vier Meter breite Rundstrecke für das Gelände. Das hat eine lange Tradition als Freizeitort für junge Leute, wie Günther während der Bauarbeiten erfahren hat: "Mir wurde erzählt, dass früher Eltern und Jugendliche dort eine Halfpipe errichtetet hatten."
So eine Trainingsstrecke gibt es heute nicht überall, früher seien sie häufiger zu finden gewesen, sagt Günther. Der Hammelburger, der für Sram im Außendienst arbeitet, nimmt an BMX-Rennen teil. Zuletzt belegte er bei den Bayerischen Meisterschaften in Peißenberg Anfang Juni in seiner Starterklasse den ersten Rang. Aber Günther betont, dass der Parcours am Hammelburger Sportzentrum für alle da sein soll.
"Wir werden keinen Zaun aufstellen." Auch Anfänger und sogar Radler mit normalen Fahrrädern können sich auf die Trasse wagen. Sie müssen nur einige Verhaltensregeln beachten - vor allem: Ein Helm ist Pflicht. Auch eine lange Hose empfiehlt sich. Wenn es regnet, sollte die Strecke tabu sein. Denn bei Nässe ziehen die Räder schnell tiefe Spuren in den Belag - und die ganze Arbeit wäre dahin.