Immer mehr Reisemobilisten

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Finden den Reisemobilstellplatz in Hammelburg toll: Anna und Bernd Nordmann auis Papenburg, die auf ihrem Weg nach Passau am Bleichrasen hier Station gemacht haben. Sie sind nicht zum ersten Mal in Frankens ältester Weinstadt. Foto: Markus Reeh
Finden den Reisemobilstellplatz in Hammelburg toll: Anna und Bernd Nordmann auis Papenburg, die auf ihrem Weg nach Passau am Bleichrasen hier Station gemacht haben. Sie sind nicht zum ersten Mal in Frankens ältester Weinstadt. Foto: Markus Reeh

Die Zahl der Übernachtungen im Saaletal ist gegenüber dem Vorjahr etwas gesunken. Einen weiteren Aufwärtstrend verzeichnete indes der Stellplatz für Wohnmobile am Hammelburger Bleichrasen.

Wechselhaft wie das Wetter war auch die Zahl der Touristen, die im vergangenen nach Hammelburg und die umliegenden Gemeinden kamen. Insbesondere der verregnete Mai trübte die Bilanz, wie Elfriede Böck, Geschäftsführerin des Vereins Tourismus Fränkisches Saaletal Hammelburg (TFSH) bei der Mitgliederversammlung erklärte.

Die Zahl der der Übernachtungen in Hammelburg sank im Vergleich zum Vorjahr um 5,4 Prozent auf 52.909. "Der Vergleich mit 2012 ergibt aber kein realistisches Bild, weil in diesem Jahr wegen des Baus der Erdgaspipeline viele Arbeiter hier übernachtet haben", betonte Elfriede Böck. Insofern sei ein Rückgang absehbar gewesen. Verglichen mit 2011 zeigten die Vorjahreszahlen aber ein Plus, womit sich der langfristig positive Aufwärtstrend fortsetze.


"Bis zu 35 Fahrzeuge am Tag"

Einen deutlichen Anstieg binnen eines Jahres verzeichnete der TFSH beim Reisemobilstellplatz am Bleichrasen. Machten 2012 hier im Durchschnitt zwölf Mobile am Tag Station, so waren es im vergangenen Jahr schon 15. Die spürbare Zunahme hat auch Bürgermeister Ernst Stross bemerkt: "An manchen Tagen standen bis zu 35 Fahrzeuge hier."

Und diese Gäste bringen durchaus Geld in die Stadt. "40 Euro pro Person und Tag geben Reisemobilisten durchschnittlich aus", weiß Elfriede Böck. Jeweils 40 Prozent davon geben sie in Gastronomie und Einzahlhandel aus, den Rest für Dienstleistungen.

Weintouristen kommen vor allem aus Bayern und Nordrhein-Westfalen. Wer über Nacht in einem Hotel oder einer Pension bleibt, lässt mehr Geld im Saaletal, im Durchschnitt 131 Euro pro Tag . "Der Gesamtumsatz summiert sich auf 13 Millionen Euro im Jahr", machte Elfriede Böck deutlich. Insofern sei der Tourismus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region.


Karte für Bootswanderer

Jochen Neeb vom Werbeausschuss des TFSH berichtete über die Erstellung der neuen Bootswanderkarte, die den Saale-Abschnitt zwischen Bad Kissingen und Gräfendorf umfasst. Sie zeigt Detailansichten zum Streckenverlauf, informiert über

Fahrdienste im Saaletal sowie Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Gaststätten entlang der Bootsstrecke.
In einer ausführlichen Version steht die Karte auf der Internetseite des TFSH (www.tourismus-hammelburg.de) zum Runterladen. Die gedruckte Karte wird laut Neeb "Mitte, Ende Mai" vorliegen. Eine entsprechende Info-Tafel findet sich dann auch am Bleichrasen in der Nähe der Ein- und Ausstiegsstelle der Bootswanderer.

Eine zweite Auflage mit 10.000 Exemplaren wird es auch vom Erlebnisflyer geben. Hierbei werden auch neue Attraktionen aufgenommen wie das Euerdorfer Museum "Terra Triassica", das die Besucher in das Land der Trias vor rund 250 Millionen Jahren entführt. Dafür fallen andere Angebote weg, wie das Eislaufstadion in Bad Kissingen.

Einen Ausblick auf anstehende Projekte gab Alfred Jeurink. "Bei den Plänen für dieses und auch nächstes Jahr soll der Wein-und-Genuss-Wanderweg in Verbindung mit dem Hüttenkonzept im im Fokus stehen", sagte der TFSH-Vorsitzende. Auf ihrer Wanderung durch das Saaletal könnten die Touristen Station bei Winzern, Brennern und Gastronomen machen.


"Weißen Fleck beseitigen"

Der Weg müsse zertifizert werden und dafür bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. "Hier sind wir leider noch ein weißer Fleck auf der Landkarte, der beseitigt werden muss", machte Jeurink deutlich.

Mit Vertretern der Verbände Naturpark Bayerische Rhön und fränkisches Weinland seien bereits Gespräche geführt worden. Ein genauer Verlauf der Route müsse erarbeitet werden. Auch der Rhönklub solle einbezogen werden. Bei der Beschilderung wäre eine Unterstützung der Kommunen hilfreich. Die Mitarbeiter könnten ein Auge auf die Wegweiser haben.

Zuschüsse über das EU-Programm "Leader" seien heuer leider nicht mehr drin, doch in der nächsten Förderperiode könnte das Projekt gegebenenfalls aufgenommen werden.

Zum Thema Radtourismus informierte Jeurink, dass Alfred Frank, Bürgermeister von Gräfendorf, im westlichen Teil des Vereinsgebietes einen Lückenschluss zugesagt habe. Der Weg zwischen Euerdorf und Bad Kissingen sei an manchen Stellen nach wie vor nur schlecht befahrbar, monierte Jeurink und verwies auf abschüssige Schotterpisten.

52.909 Übernachtungen wurden für das vergangene Jahr in Hammelburg registriert. Das entspricht einem Rückgang gegenüber 2012 um 5,4 Prozent. Die Gäste verbrachten im Schnitt 1,9 Tage in Frankens ältester Weinstadt. Eine Sonderstellung nimmt die Musikakademie ein, die allein 23.935 Übernachtungen zählte. In Elfershausen blieben 18.302 Touristen über Nacht, das sind 6,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 1,6 Tage. In Gräfendorf brauchten Besucher 14.655 Mal ein Bett für die Nacht, das bedeutet eine Zunahme um 0,5 Prozent. Sie blieben im Schnitt 2,2 Tage in der Saale-Gemeinde.