Hochprozentige Ideen bei den "Tagen der edlen Brände"

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Andreas Lutz nutzt nun auch Pfefferminze und Zitronenmelisse als Grundlage für Destillate. Foto: Gerd Schaar
Andreas Lutz nutzt nun auch Pfefferminze und Zitronenmelisse als Grundlage für Destillate. Foto: Gerd Schaar
Eine Gruppe aus Stuttgart besucht Brenner Lothar Bold (rechts). Foto: Gerd Schaar
Eine Gruppe aus Stuttgart besucht Brenner Lothar Bold (rechts). Foto: Gerd Schaar
 
Das Angebot ist vielfältig. Foto: Gerd Schaar
Das Angebot ist vielfältig. Foto: Gerd Schaar
 
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
 
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
 
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
 
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
 
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
 
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
 
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
 
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
 
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
 
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
 
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
 
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
"Tagen der edlen Brände" Foto: Gerd Schaar
 

Liebhaber von Hochprozentigem treffen sich zu den "Tagen der edlen Brände" in Wartmannsroth und den Ortsteilen. Die Besucher schätzen die hohe Qualität der originellen Produkte.

Die kühlen Temperaturen und das dunstige Wetter haben den Besucherstrom anfangs etwa geschmälert. Dennoch waren die Brennereibetriebe mit dem Zuspruch recht zufrieden. "Jedenfalls gibt es weder Regen noch Sturm", sah es Anton Bischof gelassen.

Wie gewohnt öffneten sich die Tore seines Betriebes weit. Liebhaber der hochprozentigen Köstlichkeiten ließen sich die Brände, Geiste und Liköre auf der Zunge zergehen, während sie dem Sensorik-Vortrag von Tochter Franziska Bischof lauschten. Die Edelbrandsommelière lud zum bewussten Genießen ihrer neuen Destillate ein. Beim Klang der Rhöner Alphornbläsergruppe "Schwarze Berge" und bei einer Schüssel Gulaschsuppe, die über offenem Feuer garte, ließ es sich aushalten.

Nicht alle Besucher waren natürlich so weit angereist wie Cat und John Klein aus Chicago. Sie probierten den Chili-Likör, den Mirabellenbrand und den 54-prozentigen Rhöndiesel (Roggenbrand) bei Schnaps-Kocher Robert Koch. Gern blickte das amerikanische Ehepaar auf seine deutschstämmigen Wurzeln: "We like it."


Neue Früchte und Kräuter

Abgesehen von einer Gruppe aus Stuttgart waren die meisten Besucher aber aus der näheren Umgebung gekommen. Eine Frauentruppe aus Schondra fiel durch ihre geschmückten, roten Hüte auf. "Unsere Männer haben wir heute daheim gelassen", sagten sie und wanderten zu Fuß nach Windheim. Nicole Brandenstein aus Diebach nutzte den Shuttlebus. So konnte sie darauf vertrauen, auch nach einigen Probiergläschen sicher nach Hause zurückzukehre. "Ich liebe den Kirschtraumlikör", sagte sie.

In der Genussbrenerei Lutz in Windheim machte der neue Weinbergspfirsich-Likör neugierig. Andreas Lutz erklärte: "Diese Frucht war eine Zufallsentdeckung und ließ sich für meinen Betrieb gut eingliedern." Noch sei die Erntemenge zu gering für einen Brand aus diesem Pfirsich. "Neu hinzu gekommen sind Pfefferminz und Zitronenmelisse", verriet Lutz. Die "Eda"-Zitronenmelisse sei die fränkische Variation des Zitronengrases. "Sie wächst im Garten und wird wenig genutzt, aber für Likör und Cocktailansätze ist diese Melisse prima geeignet", sagte Lutz.

"Wir haben heuer eine Reihe von Bio-zertifizierten Bränden von der Rhönwiese", erklärte Ingrid Bold in Neuwirtshaus. Zum Beispiel aus dem Bohnapfel oder der schwarzen Johannisbeere. Der Betrieb "Bold´s Schnapsideen" sei immer auf der Suche nach neuen Stoffen, die die Geschmackswelt der Brände, Geiste und Liköre bereichern helfen. Dabei entsteht auch ein Waldgeist aus Blüten und Blättern der heimischen Waldbäume. Als passionierte Kräuterführerin schreibt Bold diesem Waldgeist einen "leicht medizinalen Charakter" zu, der "gesund" schmecke.

Nicht nur Eierlikör und Nudeln gab es im Betrieb von "Voglers Hofprodukten". Die Besucher blickten in die Schaubrennerei und durften den Hühnern beim Picken zuschauen.

Sortenreine Apfelbrände von den eigenen Streuobstwiesen, darunter alte Sorten wie Jakob-Fischer-Apfel oder der rote Boskop, fanden sich in der Landbrennerei Kleinhenz als neue Brände neben einem limitierten Cuvée aus Quitte und Birne. "Erstmals habe ich einen Brand aus schwarzen Johannisbeeren", sagte Thomas Kleinhenz.

Zuvor habe es nur einen Geist aus dieser Frucht gegeben. Man brauche nämlich viele vergorene Johannisbeeren für einen Brand und die Ausbeute sei gering, erklärte Kleinhenz. "Aber der unvergleichliche Geschmack ist die Mühe wert." In seiner um ein Wohlfühlstübchen erweiterten Scheune war abends Hochbetrieb. Rhönschäfer Weckbach und Entertainer Kalle sorgten für Kurzweil. Der MoMo-Stammtisch bereitete Zwiebelplootz und Pizza im Dorfofen.