Die neue Sankt-Michael-Figur aus rotem Sandstein ist an der Kapelle in Frankenbrunn aufgestellt worden.
Mit vereinten Kräften packen die Helfer an: jetzt heißt es, vorsichtig zu sein. Denn auch wenn die neue Statue des St. Michaels, der gerade an der Kapelle in Frankenbrunn aufgestellt wird, aus Stein ist, so könnte bei einem Sturz leicht ein Stück der Figur wegbrechen. Entsprechend vorsichtig gehen die Männer um Peter Emmert herum vor. Hilfe erhalten sie von einem Gemeindefahrzeug aus
Oberthulba, das die Figur anhebt. Zentimeter um Zentimeter wird das Kunstwerk bugsiert, bis es sicher auf der Plattform steht. Nun stellt Peter Emmert eine Konstruktion mit Flaschenzug auf, mit dem er St. Michael auf seinen endgültigen Platz setzt. Nach getaner Arbeit betrachten alle zufrieden die Statue aus rotem Sandstein. In Überlebensgröße ist St. Michael zu sehen, der mit seinem Flammenschwert den Teufel besiegt. Auf dem Haupt des Heiligen, der in einen Kettenpanzer gehüllt ist, ist das Christusmonogramm zu sehen, sein Schild ziert das Wappen der Gemeinde Frankenbrunn.
"Wir freuen uns sehr, dass die Figur heute an ihrem Bestimmungsort aufgestellt werden kann", sagt Otto Granich, der die Arbeitseinsätze an der Kapelle organisiert. Im nächsten Jahr wird das 300-jährige Jubiläum der Kapelle hier in Frankenbrunn gefeiert, und diese ist nicht nur den Einwohnern sehr wichtig. Auch die Pfarreiengemeinschaft "St. Michael im Thulbatal" wurde nach dem Heiligen der Kapelle benannt. Zahlreiche Arbeitensind im Areal rund um das Kirchlein bereits durchgeführt worden , so ist die in der Nähe gelegene Einsiedelei auf Vordermann gebracht, neue Tische und Bänke aufgestellt und der ganze Bereich überarbeitet worden. Um die Statue des St. Michael herum soll im Frühjahr dann noch eine Bank errichtet werden, auf der Wanderer ausruhen können.
"Eigentlich haben wir einen Ersatz für den St. Michael gesucht, der ursprünglich in der Kapelle war. Dieser befindet sich nämlich heute in der Filialkirche St. Bonifatius in Frankenbrunn", so Granich. Man habe lange hin und her überlegt: schließlich einigte sich die Dorfgemeinschaft darauf, einen St. Michael aus Sandstein bei der Kapelle aufzustellen. "Finanziert wurde die Figur aus dem Erlös der 875-Jahr-Feier im vergangenen Jahr, bei der alle Vereine des Ortes zusammenhalfen", so Granich. Auch die Gemeinde hat dabei ihr Scherflein entrichtet und schließlich die Anfertigung der Statue in Auftrag gegeben. Mehrere Ideen wurden vorgestellt, Peter Emmerts Entwurf überzeugte schließlich, so dass er den Auftrag erhielt. "Ich habe rund vier Monate daran gearbeitet", erklärt der Bildhauer. Das Bildprogramm hat er mit künstlerischer Freiheit umgesetzt. "Manche meinen, dass die Figur auch futuristische Elemente hat. Doch ich habe mich auch der traditionellen Bildersprache bedient", so Emmert. Ersichtlich ist dies daran, dass Michael Züge eines Ritters trägt, die Rüstung und das Flammenschwert zeugen davon. Gearbeitet ist die Statue aus rotem Sandstein. Emmert hat dabei darauf geachtet, eine härtere Qualität auszuwählen. Dies sei zwar bei der Bearbeitung schwieriger, aber dafür hält der Stein auch wesentlich länger. Der Sockel, auf dem die Statue ruht, trägt neben der Bezeichnung "St. Michael" auch die Initialen des Künstlers.
Im nächsten Jahr - pünktlich zur 300-Jahr-Feier der Kapelle - wird die Statue dann eingeweiht. Sie wird aber an diesem Sonntag bereits Interessierten vorgestellt, wobei auch Peter Emmert vor Ort sein wird und Details gerne erklärt. Treffpunkt ist am Sonntag um 14 Uhr am Feuerwehrhaus in Frankenbrunn, gemeinsam geht es dann zur Kapelle hinauf. Dort wird Kaffee und Kuchen angeboten, bei schlechtem Wetter im Feuerwehrhaus.