Gesundes Pausenbrot ist in Hammelburg der Renner

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Großer Andrang: Wenn es das "Gesunde Pausenbrot" im Frobenius-Gymnasium gibt, greifen die Schüler gern zu. Foto: Elisabeth Assmann
Großer Andrang: Wenn es das "Gesunde Pausenbrot" im Frobenius-Gymnasium gibt, greifen die Schüler gern zu. Foto: Elisabeth Assmann
Die fleißigen Frauen spenden auch noch: Romana Heinemann-Kufer überreicht 500 Euro an Angelika Heilmann vom Elternbeirat. Foto: Assmann
Die fleißigen Frauen spenden auch noch: Romana Heinemann-Kufer überreicht 500 Euro an Angelika Heilmann vom Elternbeirat.  Foto: Assmann
 

Seit über 20 Jahren bereiten Mütter am Frobenius-Gymnasium das "Gesunde Pausenbrot" zu. Und der Renner bei den Schülern ist der "Hammelburger".

Manchmal sind Lehrer gnädig und entlassen die Schüler ein paar Minuten früher in die Pause. Einige Pädagogen sind gar spendabel und bringen ihren Schülern einen Teller Gemüseschnitten mit in den Unterricht. Wann? Immer, wenn es das "Gesunde Pausenbrot" im Frobenius-Gymnasium gibt.

Die Tische vor der Mensa sind beladen mit Kräuterbutter-Stangen, Karotten, Gurken und Apfelschnitzen, Frischkornmüsli und Vollkornmuffins. Unbestrittener Renner ist aber der "Hammelburger". An ihm hat sich im Lauf der Jahre nichts geändert. Seine Rezeptur hat sich bewährt: Dinkelvollkornbrötchen, Salatblatt, Gurke, Zwiebelringe Tomate und als Herzstück ein Getreidebratling.

Verzicht auf Fleisch und Wurst

Auch Fleischliebhaber werden bei diesem Vegetarier-Essen schwach. Das Rezept haben schon Hunderte von Helferinnen im Laufe der Jahre ausprobiert. So steht er auch außerhalb der Schulen bei vielen schon öfter mal auf dem Speiseplan.

Dreikorngrütze, Eier, Hefeflocken, Käse und geraspeltes Gemüse sind die Grundbestandteile des würzigen Burgers. Variiert wird nach Geschmack und nach dem, was der Garten hergibt. "Wichtig ist uns, möglichst regional und ökologisch erzeugte Lebensmittel zu verwenden. Wir verzichten auch bewusst auf Fleisch und Wurst", erklärt Elisabeth Zink, eine der drei Organisatorinnen.

Das "Gesunde Pausenbrot" soll eine Alternative zum gedankenlosen Verzehr von Fast Food sein. Jeden zweiten Monat bereitet eine von zwei Gruppen mit je 25 Helferinnen das Essen der etwas anderen Art vor. Insgesamt 50 Mütter und ein Vater engagieren sich bei dem Projekt.

"Wir freuen uns immer über neue Helferinnen, die bei unserer Aktion einsteigen", wirbt Romana Heinemann-Kufer. Ein Teil bereitet zu Hause die Zutaten vor, etwa zehn Frauen sind dann vor Ort zum Herrichten und für den Verkauf. Schon vor dem Pausengong wird fleißig verkauft, an Schüler, Lehrer und Sekretärinnen. Nach fünf Minuten hat das Angebot schon merklich abgenommen. Doch am Ende werden alle satt.

"Wir wollen zeigen, dass gesundes Essen auch schmeckt. Und das nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern mit Kostproben," erklärt Elisabeth Zink. In den besten Zeiten wurden monatlich bis zu 220 Hammelburger verkauft. Derzeit sind es etwa 150 Stück - trotz vieler anderer verlockender Angebote in und um die Schulen.

Ins Leben gerufen wurde das "Gesunde Pausenbrot" von engagierten Müttern vor über 20 Jahren. Im Februar 1991 hatten der "Hammelburger" und weitere gesunde Köstlichkeiten ihre Premiere. Der Elternbeirat der Grundschule organisierte den Vortrag einer Ökotrophologin zum "Gesunden Pausenbrot" mit einem leckeren, vollwertigen Büfett im Heinrich-Köppler-Heim. Rezepthefte wurden erstellt und vielfach kopiert. Gesundheitsbewusste, engagierte Mütter verbreiteten die Aktion auch an anderen Schulen der Umgebung.

"Wir werden das ,Gesunde Pausenbrot´ noch attraktiver gestalten. So ist das Frischkornmüsli mit einer Quarksahnemischung hübsch garniert. In den handlichen Gläsern löffelt es sich einfacher als in Dessertschüsseln", erläutert Elisabeth Oehler. Schließlich wollten vor allem jüngere Schüler in der Pause nicht nur essen, sondern sich auch bewegen und spielen. "Wir planen nun auch einen Snack des Monats", so Oehler.

500-Euro-Spende an Elternbeirat

Da etliche Eltern auch die Lebensmittel spenden, sind moderate Preise möglich. Der "Hammelburger" geht zum Beispiel für nur einen Euro über die Theke. Dennoch bleibt sogar ein Erlös übrig. "Daher können wir nun 500 Euro an den Elternbeirat übergeben", ist Heinemann-Kufer stolz auf ihr Team. Das Geld soll je zur Hälfte zur Anschaffung eines Defibrillators sowie für die räumliche Umgestaltung der Mensa verwendet werden.

In der Mensa soll unter Anleitung von Lehrer Manuel Potschka und einem Mensa-Coach der Geräuschpegel eingedämmt werden. Für den Kauf des Defibrillators werden noch weitere Sponsoren gesucht. Das Gerät soll zentral angebracht werden, so dass er im Notfall auch von den Sportvereinen und der VHS genutzt werden kann.