Fränkischer geht es kaum

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Mäc Härder nimmt gerne mit dem Publikum direkten Kontakt auf. Foto: Gerd Schaar
Mäc Härder nimmt gerne mit dem Publikum direkten Kontakt auf. Foto: Gerd Schaar
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Mäc Härder gastierte mit seinem Soloprogramm "Viva la Heimat" im Bocksbeutelkeller. Darin stellt er klar, dass ihm die Dialekte besonders am Herzen liegen.

Schon im fünften Jahr sei es Brauch des SPD-Ortsvereins Hammelburg, an Aschermittwoch zum Kabarett einzuladen, begrüßte Vorsitzender Norbert Schaub einen gut gefüllten Bocksbeutelkeller. Er kündigte Mäc Härder mit dessen Soloprogramm "Viva la Heimat" an. Auf der Bühne stand ein echter Rhöner, ist Härder doch in Bad Neustadt (Unterfranken) geboren. "Aber ich wohne in Bamberg (Oberfranken) und habe auch in Mittelfranken Freunde", verriet er. Manfred "Mäc" Härder entpuppte sich also als echter Überzeugungsfranke, der das Frankenland in allen Teilen kennt und liebt.


Jonglage gehört immer dazu

Besonders die Feinheiten der verschiedenen Dialekte, der fränkischen Temperamente und der Gemütslagen liegen ihm am Herzen. Härder jongliert dabei nicht nur verbal durch die Eigenheiten der oft doppeldeutigen Mundart, sondern er jongliert auch ganz real mit Hüten, Reifen, Metallstäben oder Plastiktüten. Oder er springt behände von der Bühne und nimmt mit dem Publikum den direkten Kontakt auf.
Härder kokettiert gerne mit den weich ausgesprochenen fränkischen Buchstaben. Da bekommt die Frucht Mango zum Beispiel auf einmal eine Doppelbedeutung. Denn es könnte ja auch das Wort "Manko" als Bezeichnung für ein Defizit gemeint sein. Das scheinbare Fremdwort "Ogedo" entpuppt sich erst im Zusammenhang mit dem ganzen Satz: "Was hast du mir ogedo (angetan)?" Härder genießt es, wenn selbst die Franken im Publikum erst nach und nach hinter seine verbalen Mundartfallen kommen.
Ja, dieser Kabarettist schaut dem Volk offensichtlich gerne aufs Maul. So zum Beispiel, wenn Härder vom Einkaufserlebnis bei einem schwedischen Möbelhaus berichtet. Nicht die Selbstbauregale seien dort der Renner, sondern Kerzen, Servietten und Teelichter, die in der Plastiktasche der fränkischen "Muddi" landen. Und freilich sei ein Besuch in der schwedischen Kantine automatisch fällig. Das spontane Gelächter im Bocksbeutelkeller bezeugte, dass Härder damit richtiglag.

Was macht einen typischen Franken aus? Härder nahm vielfältig Anlauf, diese Frage zu beantworten. Angefangen von der Gewohnheit, mit recht kurzen Redewendungen wie "passt scho", "na ja" oder "und?" zu antworten, sei der Franke von einer Mischung aus Neugier und Gleichgültigkeit gekennzeichnet, hatte Härder herausgefunden. Aber auch bei den Essgewohnheiten entdeckte er typisch fränkische Alleinstellungsmerkmale. Oder beim glücklich machenden Geschmack des Frankenbieres auf der Sand-Kerwa in Bamberg. "Auf jeden Fall sind Franken anders als die Münchner High Society, die oft an Lodenkrebs leidet." Und Heimat sei dort, wo man sich wohlfühle, egal ob in Hammelburg, Elfershausen oder Bamberg.
Für den Vorsitzenden Norbert Schaub vom SPD-Ortsverein war der politische Aschermittwoch ein Forum, die Hammelburger Sicht seiner Partei zu umschreiben. "Wir kämpfen für unseren Kanzlerkandidaten Martin Schulz, er ist einer von uns."