Ein Herz für andere

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Gerda Kreuzpaintner
Gerda Kreuzpaintner

Gerda Kreuzpaintner wird am Mittwoch, 19. November, 75 Jahre alt. Hilfsbedürftige zu unterstützen, ist seit vielen Jahren ihr großes Anliegen.

Ihren 75. Geburtstag feiert Gerda Kreuzpaintner in Wildflecken. Als Jüngste von drei Geschwistern erblickte Gerda, geborene Fleischmann, in Erlangen am 19. November 1939 das Licht der Welt. Ihr Vater ist 1941 bei seinem Kriegseinsatz in Kiew (Russland) als sie zwei Jahre alt war, gefallen. "Ich habe meinen Vater Heinrich deshalb auch nicht wirklich kennen gelernt", bedauert die Jubilarin. Ihre Mutter ist nach dem Tod ihres Mannes mit den Kindern in ihre Heimatstadt München zurückgekehrt.
Nach ihrem Schulabschluss hat Gerda Kreuzpaintner ihre Ausbildung zur Stenokontoristin erfolgreich abgeschlossen und anschließend von 1956 bis 1959 in einem Möbelhaus in München gearbeitet. Ihren späteren Ehemann Adolf hat sie in München bei einem Schwimmbadbesuch kennen gelernt. "Hier haben wir uns danach oft getroffen. Es hat nicht lange gedauert, bis aus diesen Treffen ein Liebesverhältnis wurde", lacht sie. Nur kurze Zeit später haben sie am 22. Mai 1958 in München den Bund fürs Leben geschlossen. Vier Kinder sind aus ihrer Ehe hervorgegangen. "Ein schwerer Schicksalsschlag ist es für unsere Familie gewesen, als unser Sohn Andreas 1986 bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt ist." Zur Familie gehören zwischenzeitlich acht Enkel und ein Urenkel.
Nach Wildflecken in die Rhön hat sie der Beruf ihres Mannes als Soldat der Bundeswehr 1964 geführt, wo Adolf bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1999 zunächst als Soldat und später als Zivilangestellter beschäftigt war. "In Wildflecken, wo wir uns 1974 ein Eigenheim errichtet haben, ist es uns gelungen, eine neue Heimat zu finden", erzählt die Jubilarin. Ihr Mann Adolf lacht, als er vom "Helfersyndrom" seiner Frau erzählt. Hilfsbedürftige zu unterstützen sei ihr seit vielen Jahren ein großes Anliegen gewesen.

In der "Kleiderkammer" aktiv

Von 1992 bis 2006 hat sich die Jubilarin mit ihrem Mann in der "Kleiderkammer" in Oberwildflecken aktiv um die zahlreichen Neubürger gekümmert, die zunächst in einem "Übergangswohnheim" untergebracht und auf Unterstützung angewiesen waren. Engagiert war sie auch im "Möbellager", das ihr Mann in Räumen der Schule in der Rhönkaserne eingerichtet hatte. Hier konnten sich bedürftige Bürger gebrauchte Möbel aussuchen, die an sie kostenlos abgegeben wurden. Als 2007 von der evangelischen Kirchengemeinde "Tischlein deck dich" aus der Taufe gehoben wurde, um Bedürftige aus der Gemeinde mit Lebensmitteln zu unterstützen, helfen beide bei der Verteilung. Rund 30 Jahre lang hat Gerda Kreuzpaintner erfolgreich eine Rauhhaardackelzucht betrieben. "Darauf bin ich besonders stolz". Hunde aus ihrer Zucht fanden Herrchen bzw. Frauchen sogar in Amerika.

Im Vorstand der Frauenunion

Als sich 1995 die "Frauenunion der CSU" in Wildflecken gründete, gehörte sie bis zum Zusammenschluss der Union mit Bad Brückenau im Jahr 2012 der Vorstandschaft an. Heute ist sie Mitglied der Union.
Viele Jahre haben sie und Adolf sich im "Kreuzberghof" mit Freunden zum Kegeln getroffen. Durch die Mitgliedschaft in vielen Vereinen und Verbänden war die Jubilarin bei Festveranstaltungen mit eingebunden. Zu ihren Hobbys hat viele Jahre die Unterstützung ihres Mannes bei seiner Vogelzucht gehört. Langeweile wird bei den Kreuzpaintners auch künftig nicht aufkommen.