Eine Gruppe hat nun den Neubau am Seelhausplatz bezogen. Mit dem Haus in der Würzburger Straße hat die Lebenshilfe auch noch Pläne.
Elmar Metz muss jetzt erst einmal Kartons auspacken und die Schränke einräumen. Am Montag ist er mit elf weiteren Bewohnern aus der Würzburger Straße in das neue Lebenshilfe-Wohnheim am Seelhausplatz gezogen. "Jetzt habe ich es nicht mehr weit zur Kirche", sagt er. Denn nun lebt er mitten in der Altstadt.
Die zwölf Bewohner bilden wie im Haus in der Würzburger Straße eine Wohngruppe. Im Neubau haben sie nun mehr Platz, da jeder ein Einzelzimmer hat und sich den eigenen Raum nicht mehr mit einem Zimmergenossen teilen muss. Am Montag fand der Umzug statt. "Wir haben am Morgen noch gefrühstückt und uns von der anderen Gruppe verabschiedet", sagt Betreuerin Beate Weimar-Stockmann. Während die Bewohner in der Lebenshilfe-Werkstatt arbeiteten, lief alles über die Bühne. Am Nachmittag konnten die zwölf dann ihr neues Haus beziehen.
"Viele haben seit 30 Jahren in der Würzburger Straße gelebt", sagt Gerhard Pusch. Der Gruppenleiter hat dort auch fast so lange gearbeitet. So spricht er am ersten Tag im neuen Haus von etwas Wehmut. Doch weiß Pusch natürlich, dass das neue Haus ihm und seinen Kollegen die Betreuung erleichtert. Es erfüllt alle Anforderungen.
Karl-Heinz Maul hebt die zentrale Lage hervor. Für viele sei der Weg in die Innenstadt bisher zu weit gewesen, nun könnten sie zu Fuß zum Marktplatz gehen und am städtischen Leben teilnehmen. Zumal das neue Haus insbesondere für die älteren Bewohner gedacht ist. "Es ist ein Stück Integration", meint der Vorsitzende der Hammelburger Lebenshilfe.
Die zweite Gruppe bleibt vorerst in der Würzburger Straße. Die Lebenshilfe will das dortige Heim renovieren und barrierefrei umgestalten.
Daher war es eigentlich vorgesehen, dass alle für die Zeit der Sanierungsarbeiten in das neue Gebäude am Seelhausplatz ziehen. Doch noch wartet der Verein auf die Finanzierungszusage des Bezirks Unterfranken, wie Maul erklärt. So sind alle weiteren Planungsschritte im Augenblick blockiert - auch die Entscheidung, was mit dem Gebäude im Eselspfad wird. Das wollte die Lebenshilfe eigentlich aufgeben.
Die freien Plätze im neuen Wohnheim werden nach und nach aufgefüllt. Es gebe eine Warteliste. Der erste Interessent soll in der kommenden Woche kommen.