Nachdem es im Vorjahr den südlichen Grenzgang der Feldgeschworenen um die Gemarkung des Marktes Oberthulba gab, startete jetzt der Gang längs des nördlichen Teils. Feldgeschworenen-Obmann Herrmann Schlereth lief die Route mit rund 40 interessierten Begleitern an der Bohligsäule ab.
Aus den Haßbergen reiste Herbert Stürzenberger für die Teilnahme am Grenzgang an. "Ich bin gebürtig aus Oberthulba, aber wegen meines Berufes schon 1958 von hier nach Haßfurt weggezogen. Immer wenn eine besondere Gelegenheit ist, komme ich gern in meine alte Heimat zurück und lasse alte Erinnerungen aufleben."
"Wir wollen die Grenzen unserer Gemeinde aus der Nähe erfahren - das gehört für uns dazu", sagten Gerda Blüm und Monika Danz aus Oberthulba. Schon im Vorjahr haben sie den südlichen Gang begleitet. Und davor habe es jahrelang keinen Grenzgang gegeben. So wollten sie dieses seltene Ereignis auf keinen Fall versäumen. Die Pause habe 16 Jahre lang bis zum Vorjahr gedauert, bestätigte Obmann Schlereth.
Der persönliche Kontakt zu seinen Mitbürgern hatte Bürgermeister Gotthard Schlereth zur Teilnahme an diesem Grenzgang gebracht.
Mit an den Start waren zweiter Bürgermeister Jürgen Kolb und Ortsbeauftragte Margot Schottdorf gegangen. Im Revier "Jagdbogen Nord" war Jagdpächter Dr. Peter Gleisner hinzugekommen. Freilich durften die übrigen Feldgeschworenen aus den Ortsteilen Oberthulba, Reih, Thulba und Hassenbach nicht fehlen.
Neuer Platz für den Stein
"Die Grenze der Marktgemeinde Oberthulba ist so groß, dass der Rundgang mit einem Mal nicht leicht zu schaffen ist", sagte Gotthard Schlereth. Er zeigte sich erfreut über das Engagement den Feldgeschworenen und Jagdgenossen für die vorbereitenden Arbeiten zum Grenzgang. Am ehemaligen Thulbaer Bushäuschen, inzwischen als Schutzhütte im "Klein Seifertsholz" umgebaut, gab es nach Durchwanderung des Abschnitts Kappenbrunn eine Pause mit Rast.
Ein Zwischenhalt folgte an der Verkehrskreuzung zwischen Industrie- und Gewerbegebiet Reith, wo ein Grenzstein wegen des Straßenbaus eine neue Bleibe gefunden habe, erklärte Obmann Schlereth mit dem Bürgermeister.
Gewandert wurde auch durch Groß-Seifertsholz, Hinterbuch und Thülbingsgrund bis nach Schlimpfhof an die Grenze zu Albertshausen. Die fünfeinhalbstündige Wandertour endete am frühen Nachmittag nach rund 13 Kilometern in der Markthalle Oberthulba, wo Matthias Zwecker mit Gulaschsuppe wartete.