Das Interesse an der weiteren Nutzung des alten Schaub-Anwesens stieß auf großes Interesse.
Der Abriss des seit einem Jahrzehnt leerstehenden Wohnhauses, ein Umbau der alten Scheune zu einer Festscheune und eine verkehrsfreundliche Anbindung waren die vorläufigen Ergebnisse eines Workshops der Gemeinde. Das ehemalige Anwesen Schaub in
Wirmsthal liegt wie ein Handtuch zwischen der Hauptstraße (Ortsdurchfahrt) und dem Kiesweg in Hanglage. Vor etlichen Jahren hat es die Marktgemeinde Euerdorf von den Erben erworben. Nun könnte dort eine Festscheune für kulturelle Zwecke oder auch als Heckenwirtschaft entstehen.
Ideen gefragt
Das Interesse der Wirmsthaler im Sportheim war groß. Etwa 50 Anwohner zeigten vom Vormittag bis zum späten Nachmittag lebhaftes Interesse. Auch der Gemeinderat Euerdorf bewies Präsenz. "Eure Ideen sind gefragt", sagte Bürgermeisterin Patricia Schießer. Denn schließlich gehe es um die Nutzung des etwa 1200 Quadratmeter großen Grundstückes. Da war es von großem Vorteil, dass Architekt Bernd Müller bei der allerersten Vorplanung mit diesem Workshop zur Seite stand.
Nicht winterfest
In einer Frageaktion konnten die Wünsche schon etwas eingegrenzt werden: Abriss des alten Wohnhauses, Schaffung eines Parkplatzes an dieser Stelle, Nutzung der sanierten Scheune als Festscheune bei angenehmem Wetter - also nicht bei Kälte. Deshalb soll auch nicht in aufwendige energetische Maßnahmen und gewaltige Heizungsanlagen investiert werden. Die Nutzer sollen die Wirmsthaler und deren Gäste sein. Die beiden ansässigen Vereine, nämlich Feuerwehr- und Sportverein, sowie die Wirmsthaler Winzer Sixt und Brand sind für große Veranstaltungen als Beteiligte im Blick. Aber auch private Nutzungen sollen möglich sein.
Nein, es bestehe keine Konkurrenzsituation zur Gaststätte oder zum Sportheim, entgegnete Schießer einigen Befürchtungen. Denn die Anzahl der Veranstaltungen bleibe überschaubar. Positiv wurde die Nutzung des Abrissgrundstücks als Parkplatz gewertet. "Da soll eine Verbindung zwischen oben und unten auf diesem Gelände entstehen", so der Wunsch einiger Anwohner nach einer Treppe.
Anhand ähnlicher Beispiele zeigte Müller auf, wie solche Festscheunen erfolgreich umgebaut worden sind. So zum Beispiel in Maybach, wo recht gemütliche Räume zum Feiern entstanden. Aber auch Küchenbereich und Abstellmöglichkeiten wurden dort elegant gelöst. Ebenso wurde an einen Unterstand für Besucher bei schlechtem Wetter gedacht. Wie das im Detail für das Projekt Schaub-Anwesen umgesetzt werden kann, das liege noch in Ferne.
Zum Kostenrahmen will sich Schießer nur vorsichtig äußern: "Vielleicht so um die 700 000 Euro. Aber das wird der Gemeinderat entscheiden müssen." Als eindeutig positives Ergebnis wertet sie das Engagement der Anwohner: "Die Wirmsthaler stehen offensichtlich hinter diesem Projekt in ihrer Dorfmitte." Sie seien also mit im Boot. Mit diesem klaren Signal lasse sich zuverlässig planen. Immerhin könne dann an der engsten Stelle der Ortsdurchfahrt auch eine Entlastung der Verkehrssituation eingeplant werden.