42 Kilometer auf dem Pilgerweg

2 Min
Die Gruppe der diesjährigen Radwallfahrer. Hier nimmt die Beteiligung seit Jahren zu. Heuer waren es 56 Teilnehmer. Fotos: Günther Straub
Die Gruppe der diesjährigen Radwallfahrer. Hier nimmt die Beteiligung seit Jahren zu. Heuer waren es 56 Teilnehmer. Fotos: Günther Straub
 
 

Zur traditionellen Retzbach-Wallfahrt habens sich etwa 90 Teilnehmer zusammengefunden.

In sich gehen, abschalten, sich etwas von den Sorgen und schwierigen Situationen lösen, dass ist auch für viele der Grund, dass sie an der Retzbach-Wallfahrt in Thulba zur Wallfahrtsstätte "Maria im Grünen Tal" teilnehmen. Die Wallfahrt soll auf die Pestzeit zurück gehen. Allerdings liegen darüber keine Unterlagen vor. "Wir sind noch beim Nachforschen, so Wallfahrtsführer Bruno Zink. Zwischenzeitlich wurde mangels Beteiligung die Wallfahrt auch für einige Jahre ausgesetzt, aber 1982 hat sie Vinzenz Täuber wieder ins Leben gerufen. Seitdem wird sie wieder jedes Jahr durchgeführt. 42 Kilometer lang ist der Weg, den die etwa 90 Teilnehmer wieder auf sich genommen haben. Voraus das Gnadenbild mit der Mutter Maria, das sowohl auf dem Hin- und Rückweg wieder von Jürgen Kolb getragen wurde.
"Es war eine schöne aber auch anstrengende Strecke, bei der heuer das Wetter gut mitgespielt hat. Erfreulich war auch die Beteiligung der Musiker, sie kommen aus Thulba, Reith, Hetzlos und Obererthal und werden von Walter Kolb betreut", so Kolb. Zufrieden waren auch die beiden Wallfahrtsführer Bruno Zink und Marianne Wigand. Dank ging auch an die Vorbeter Lilo Glück, Barbara Wigand, Walter Kolb und Margit Schneider.

Dank an die Unterstützer

Die Marktgemeinde stellte für den Gepäcktransport - Fahrer Werner Dunkel - den Lkw bereit, und das Fahrzeug für die Musikinstrumente die Firma Hüfner. Letzteres wird durch Werner Fella gefahren. Früh um fünf Uhr machten sich nach dem Wallfahrtssegen durch Ortspfarrer Karl Theodor Mauer die Wallfahrer in Thulba auf ihren Weg elfstündigen Weg. Für die, die nicht mehr so laufen können, wird immer wieder auch eine Buswallfahrt am gleichen Tag angeboten. Auch heuer haben 30 Personen aus Thulba und den umliegenden Ortschaften daran teilgenommen. Eine schon traditionelle Einrichtung ist die alljährliche Radwallfahrt. Dreizehn Mal hat sie bereits stattgefunden. Heuer waren es beachtliche 56 Radwallfahrer aus Thulba, Oberthulba, Frankenbrunn, Hetzlos, Ober- und Untererthal, Windheim, Hammelburg, Schwärzelbach und sogar aus Haard und Elfershausen machten sich auf den 65 Kilometer langen Weg nach Retzbach zur "Maria im Grünen Tal". Wallfahrtsleiter Wolfgang Halbig erklärte, für ihn ist die ständig steigende Zahl der Teilnehmer auch ein Ausdruck des Bedürfnisses "zwei Tage in Stille und Besinnung durch die herbstliche Landschaft zu fahren und den Alltag hinter sich lassen". "Diese zwei Tage sind für mich jedes Jahr wie eine ganze Woche Urlaub", so eine Teilnehmerin. Geistliche Impulse und Gedanken vermittelte während dieser Wallfahrt Rita Halbig. Fünf Stationen sind dafür vorgesehen, sowohl auf der Hin- wie auch auf der Rückfahrt, die über die Orte Morlesau, Schonderfeld, Gemünden und Karlstadt nach Retzbach führen. Manche Strecken werden schweigend zurückgelegt.
Gemeinsam zogen alle in die Wallfahrtskirche ein. Zusammen mit vielen anderen Wallfahrern wurde der Bußgottesdienst und auch die Lichterprozession mit Eucharistiefeier am Abend unter freiem Himmel gefeiert. Für die Strapazen entschädigt am Abend auch das gemeinsame feiern. Am nächsten Tag erfolgte dann der gemeinsame Auszug aus dem Wallfahrtsort und am Abend gegen 21 Uhr wurden die Fußwallfahrer in Thulba von vielen Bürgern und Pfarrer Karl Theodor Mauer sowie Ministranten begrüßt.

Lichterprozession

Am Samstag, 11. Oktober, findet um 18 Uhr in der St. Lambertuskirche in Thulba ein Gottesdienst mit Lichterprozession für die Retzbachwallfahrer statt. Günther Straub