Der Botschafter der zentralasiatischen Republik informierte sich in Begleitung von MdB Hans-Josef Fell über die Nutzung von Wasser, Wind, Sonne und Biomasse zur Stromerzeugung.
Dr. Nurlan Onzhanov hat viel gelesen über erneuerbare Energien und ist dabei bald auf Hans-Josef Fell gestoßen. "Er ist einer der Pioniere auf diesem Gebiet. Deshalb bin ich nach Hammelburg gekommen", bekennt der Generalkonsul von Kasachstan.
Sein Land ist reich an Erdöl und Erdgasvorkommen, wendet sich nun aber verstärkt den erneuerbaren Energien zu.
Ein Grund dafür ist die Expo, die 2017 in der Republik stattfinden und unter dem Motto "Energien der Zukunft" stehen soll.
300 Tage Sonne im Jahr "Wir bemühen uns um den Aufbau einer grünen Wirtschaft in den nächsten Jahren", sagt Onzhanov. Die Ratschläge des grünen Bundestagsabgeordneten könnten hierbei sehr wichtig sein.
Fell hat bereits im vergangenen Jahr auf einem großen Kongreß in Astana zum Thema gesprochen, so wurde der Kontakt auch persönlich. "Mittlerweile ist hieraus schon eine Freundschaft geworden", freut sich der Botschafter.
Einige Pionierprojekte wie Windkraftanlagen gibt es bereits in Kasachstan. Auch der Bereich Photovoltaik soll forciert werden.
"Wir haben im Durchschnitt 300 Tage Sonne im Jahr", verweist Onzhanov auf die guten Voraussetzungen für die Solarenergie. Seit kurzem gibt es in Kasachstan nach deutschem Vorbild zudem ein Erneuerbare-Energien-Gesetz, um die Entwicklungen im Bereich Ökostrom zu fördern.
Vorschlag: Biokohle erzeugen Während Öl und Gas vor allem in den Export gehen, erzeugt das Land seinen Strom in erster Linie mit
Kohlekraftwerken. Davon ist Hans-Josef Fell freilich nicht begeistert und hat daher auch schon vorgeschlagen, wenigstens Biokohle zu erzeugen. "Die wird aus Reststoffen von Pflanzen hergestellt", erklärt der Fachmann.
So werde gleichzeitig ein Beitrag gegen die Umweltverschmutzung geleistet, unterstreicht der energiepolitische Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.
Die Beziehungen zwischen Deutschland und dem wirtschaftlich aufstrebenden
Kasachstan entwickeln sich nach den Worten des Botschafters dynamisch. "Die Deutschen brauchen Rohstoffe, und wir interessieren uns für ihre Technologien", erklärt Onzhanov.
Auch das hiesige System der dualen Berufsausbildung soll in der zentralasiatischen Republik eingeführt werden. Begleitet wurde der Botschafter gestern vom kasachischen Generalkonsul Akhat Alpysbayev.
Zunächst schauten sie sich das prämierte, ökologisch gebaute Holzhaus der Familie Fell an, das über eine vollständige Eigenversorgung aus erneuerbaren Energiequellen verfügt.
Im Anschluss wurden die Gäste von Bürgermeister Ernst Stross im Rathaus empfangen, wo sie sich in das Goldene Buch der Stadt eintrugen. Danach ging es zur Diebacher Wasserkraftanlage "Rödermühle" von Otmar Huppmann und Christa Schmitt.
Weitere Stationen waren die Biogasanlage der Maschinenring Energie Fuchsstadt GmbH, die Windkraftanlage "Gauaschach Nord" und der Solarpark Gut Erlasee.
Wer finanziert die Einspeisevergütung in Kasachstan? Die Armen des Landes oder die reichen korrupten Oligarchen Kasachstans?
"In Kasachstan ist die Menschenrechtslage angespannt. Im Oktober 2010 hat der UN-Sonderberichterstatter Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafen in Kasachstan kritisiert. Das Land verberge das volle Ausmaß der Folter und anderer Misshandlungen in seinem Haft- und Gefängnissystem weiterhin.
Korruption und politische Intervention im Rechtsbereich sind an der Tagesordnung.
Die Meinungs- und Medienfreiheit ist stark eingeschränkt. Kritik am Präsidenten und seiner Familie kommt vor, jedoch nur punktuell. Missliebige Journalisten werden drangsaliert und im kasachischen Internet werden bestimmte Seiten blockiert.
Die Innenpolitik wird durch den autoritären Regierungsstil von Präsident Nasarbajew und seiner Familie geprägt. Die Opposition ist in ihren Rechten stark eingeschränkt. Die Medien stehen unter strenger Beobachtung.
Für Aufsehen sorgte im Februar 2006 der Mord am Oppositionspolitiker Altynbek Sarsenbajew.
Bei den Wahlen im August 2007 erhielt die Partei Nur Otan von Nursultan Nasarbajew 88 Prozent der Stimmen. Da keine der sechs angetretenen Oppositionsparteien die Sieben-Prozent-Hürde überwinden konnte, errang Nur Otan alle 98 Sitze des Parlamentes." - Quelle: wikipedia zu Kasachstan.
Ist es gut, dass sich Grüne in Hammelburg mit Vertretern eines solchen Landes treffen? Das EEG in Kasachstan wurde nicht auf demokratischem Wege eingeführt, sondern von einer Einheits-Staatspartei, die keine Stimme der Opposition in Presse und Parlament zulässt.