Großbrand vernichtete viele Häuser

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Beim Großbrand 1956 wurde dieses und weitere Anwesen des Ortes ein Raub der Flammen. Foto: Archiv Günther Straub
Beim Großbrand 1956 wurde dieses und weitere Anwesen des Ortes ein Raub der Flammen. Foto: Archiv Günther Straub

Die Feuerwehr Frankenbrunn blickt heuer auf eine 130-jährige Geschichte zurück. Vor 57 Jahren wurden etliche Anwesen im Ort ein Raub der Flammen.

130 Jahre Schutz der Bevölkerung feiert die Feuerwehr Frankenbrunn vom 1. bis 3. Juni. Einige Brände gab es schon in der Vergangenheit. Mit viel Leid und Not verbunden war die Katastrophe, die am 8. Mai 1956 über die kleine Laibachgemeinde hereinbrach. Zahlreiche Anwesen fielen einem Großbrand zum Opfer.
Die Familien von Ernst Halbleib, Franz Baumgart, Anna Vorndran, Sekund Meder und Wendelin Fuß verloren Hab und Gut und standen vor dem Nichts.
Wie die Chronik ausweist, konnte die dürftig ausgestattete Wehr des Feuers nicht Herr werden. Aus dem näheren und weiteren Umkreis kamen Wehren zur Hilfe. Einige Zeit später wurde eine Pferdegespannspritze beschafft.
Aus der Taufe gehoben wurde die örtliche Wehr am 25. Januar 1883 von 19 Männern aus Frankenbrunn. Doch schon vorher halfen sich die Bürger gegenseitig bei Notfällen und Bränden. In den Unterlagen ist zu lesen, dass bis 1868 eine Feuereimer-Gebühr zu bezahlen war und dass 1861 eine Spritzenhalle gebaut werden musste. Hier wurde die fabrikneue Karrenspritze untergebracht, die für "115 fl. 15 kr." (Gulden und Kreuzer) angeschafft wurde.

Feuerhacken und Fangseile

Zur Ausrüstung gehörten Feuerhacken, Dachleitern, Feuerwehrgurte, Fangseile und Holzpfeifen. Auch erhielten 28 Männer Feuerwehrkappen und mit Kordeln geraffte "Blousons". Der erste Feuerwehrhauptmann war Michael Theodor Baumgart, der erste Vorsitzende Josef Scheller, beide Landwirte. Der Hauptmann nahm auch Feuerbeschauen in den Orten vor.
Bis 1960 hatte die Wehr nur eine kleine Spritze, dann wurde eine Motorspritze angeschafft. Schon 1967 konnte das neue Feuerwehrgerätehaus bezogen werden. Hier wurde das Feuerwehrauto untergebracht, ein gebrauchtes Postfahrzeug, das in Eigenleistung umgebaut wurde. 1985 machte es einem gebrauchten Feuerwehrauto Platz. Von den Kosten in Höhe von 8000 Mark übernahm die Wehr selbst 6000 Mark, den Rest zahlte die Gemeinde.
In all den Jahren konnte sich die Wehr immer auf ihre Bürger verlassen. Auch bei der Umgestaltung und Erweiterung des Feuerwehrhauses packten sie kräftig mit an. 2002 wurden hiefür 5000 Stunden Eigenleistung erbracht. Das Haus, das auch weiteren Vereinen als Veranstaltungsraum dienen sollte, war mit 500 000 Mark veranschlagt. Der Markt Oberthulba und staatliche Stellen gaben kräftige Finanzspritzen.

Auch eine ordentliche Jugendarbeit kann die Wehr vorweisen. Die "Löschzwerge", die Kleinsten in der Wehr, waren sogar die Vorreiter im Landkreis. Um sie kümmert sich Heiko Wilde. Auch die Jugendgruppe mit Jürgen Büchner arbeitet derzeit recht gut. Sie stellt den Nachwuchs in der Wehr sicher. Die Frauengruppe musste vor einigen Jahren aufgegeben werden, weil es nicht mehr genug Mitstreiterinnen gab.
Zum Jubiläum erklärte Vorsitzender und Kommandant Torsten Büchner: "Dieses Fest soll neben der Erinnerung auch ein Zeichen des Dankes sein, an alle, die sich immer wieder für die Feuerwehr und damit für die Ortsgemeinschaft und die Sicherheit der Bürger eingesetzt haben." Büchner führt die Wehr mit dem stellvertretenden Kommandanten Johannes Fröhlich sowie Schriftführer und Kassier Bernd Vonroth.
Das Festprogramm im Überblick: Samstag, 1. Juni, ab 18 Uhr Festbetrieb mit Bieranstich durch den Schirmherrn Horst Vonroth, ab 20,30 Uhr Unterhaltungsmusik mit "4 on stage & Melly".
Sonntag, 2.Juni, ab 8.30 Uhr Kirchenparade und Festgottesdienst mit Totenehrung, danach Frühschoppen mit der Musikkapelle Frohsinn aus Frankenbrunn, 11.30 Uhr Mittagessen, 14 Uhr Kaffeebar, 18 Uhr Unterhaltungsmusik mit Jürgen.
Montag, 3.Juni, um 14.30 Uhr Altennachmittag, um 17 Uhr Festausklang mit Kesselfleisch und Haxen, zur Unterhaltung spielen die Waldfensterer Bergmusikanten.