Im Zahlbacher Gewerbegebiet "Zum Mühlengrund" wird gebaut. Firmen, wie Elektro-Zehe, finden es sinnvoll, sich hier anzusiedeln.
Einige Jahre hatte sich im Burkardrother Gewerbegebiet "Zum Mühlengrund" Zahlbach nicht mehr viel getan. Nach der Ansiedlung des Edeka-Rhöncenters 1995 samt späterem Gebäude für Getränkehandel und Poststelle, nach Etablierung des Discounters Norma und des Brennholzhandels Zink lagen die restlichen Grundstücke ebenso brach wie ein vor sich hingammelndes Disco-Gebäude. Das Gelände des Gewerbegebiets liegt an einem Hang und ließ weitere Investoren nicht gerade Schlange stehen.
Seit einigen Monaten wird im Gewerbegebiet gebaggert und gebaut. Steht man vor dem Discounter, wurde links davon eine Grube ausgekoffert und mit Betonelementen gesichert. Die Arbeiten ruhten über den Winter. Auf der anderen Seite von Norma geht es mit dem Fertighausbau von Elektro Zehe voran.
Bürgermeister Waldemar Bug (ödp) erklärt, warum. "Die Firma Elektro Zehe profitiert davon, dass auf dem von ihr erworbenen Grundstück der Abhang im Zusammenhang mit früheren Baumaßnahmen aufgeschüttet wurde." Das Unternehmen Romeis ZHZ (Zimmerei, Holzbau, Ziegeleindeckungen) habe sich für den auf den ersten Blick ungünstigeren Teil des Gewerbegebietes entschieden, weil es zu deren Produktion gut passe.
"In diesem Gewerbegebiet sind noch zwei Grundstücke zu vergeben", sagt Bug. Zwei Unternehmen könnten dort noch ihren Platz finden. Der Plan, oberhalb von Stralsbach an der B 286 Investoren 18 Hektar Ackerland als Industriegebiet anzudienen, ist mittlerweile stillschweigend in der Versenkung verschwunden.
Bug sieht den Markt auch in den Ortsteilen wirtschaftlich gut aufgestellt. "Unternehmen wie Brandl, Albert und Wolf sind neben anderen konkurrenzfähig und behaupten sich. In der gesamten Marktgemeinde bewährt sich nach wie vor eine in der Struktur zwar kleinteilige, aber durchaus erfolgreiche Wirtschaftsweise." Das sichere Arbeitsplätze in kleineren und mittleren Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben und biete Jugendlichen interessante Berufschancen.
"Jedem vernünftig denkenden Menschen ist ein solides und gesundes Wachstum der gesamten Unternehmensaktivitäten in unserer Marktgemeinde lieber als eine aufgeblähte Firmenentwicklung, die Arbeitsplätze gefährdet", sagt Bug. Es sei auch ein nicht zu unterschätzender Vorteil soliden Wirtschaftens, "dass sich die Menschen hier untereinander gut kennen".
Obwohl die Marktgemeinde zu den strukturschwachen Orten gezählt werde, sei sie "wirtschaftlich gut durchwurzelt". Die Allianz "Kissinger Bogen" in die Burkardroth, Bad Bocklet, Oberthulba und Nüdlingen nun eingebunden sind, werde Lösungen für zentrale Schwachpunkte wie etwa die innerörtliche Entwicklung und die medizinische Versorgung finden.
Der Marktplatz werde durch mittlerweile gut besuchte Themen-Märkte belebt. Nach dem Abriss des einstigen Lebensmittelgeschäfts werde dort ein Café entstehen. Bug kann sich auch ein Fitness-Center in Marktnähe vorstellen, als Angebot zur vorbeugenden Gesundheitsförderung.
Für das Unternehmen Elektro-Zehe erklärt Juniorchef Matthias Zehe, warum in Kooperation mit der Fertighaus-Firma Albert und weiteren einheimischen Unternehmen ein Unternehmensgebäude entsteht. "Die Lage im Gewerbegebiet ist wegen der mittlerweile gegebenen Einkaufsmöglichkeiten für uns optimal. Hier gibt es viele Parkplätze. Also werden viele Leute zu uns kommen." Das Unternehmen bietet Reparaturen an, bevor man elektronische Geräte auf den Müll wirft.
Was aus dem Disco-Gebäude wird, ist unklar. Bürgermeister Bug sagt: "Das Ding ist so speziell gebaut, da reicht bislang noch keine Phantasie aus, wie man den ehemaligen Tanztempel anderweitig nutzen könnte."