Gerüst statt Kirchenbänken

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In Eigenleistung wurden die Bänke aus der St.Laurentius Kirche in Bad Bocklet entfernt. Diese werden neu gestrichen, damit sie bei der Einweihung in neuem Glanz erstrahlen. Foto: Michael Kubatko
In Eigenleistung wurden die Bänke aus der St.Laurentius Kirche in Bad Bocklet entfernt. Diese werden neu gestrichen, damit sie bei der Einweihung in neuem Glanz erstrahlen.  Foto: Michael Kubatko
Ein Gerüst steht in der Kirche. Foto: Björn Hein
Ein Gerüst steht in der Kirche.  Foto: Björn Hein
 
Pfarrer Michael Kubatko (links) und Kirchenpfleger Siegbert Holzheimer (rechts) auf dem Gerüst hinter dem Altar. Unter anderem das Wandbild soll hier neu gefasst werden. Foto: Björn Hein
Pfarrer Michael Kubatko (links) und Kirchenpfleger Siegbert Holzheimer (rechts) auf dem Gerüst hinter dem Altar. Unter anderem das Wandbild soll hier neu gefasst werden.  Foto: Björn Hein
 
Sanierung der St. Laurentius Kirche in Bad Bocklet. Foto: Björn Hein
Sanierung der St. Laurentius Kirche in Bad Bocklet. Foto: Björn Hein
 
Sanierung der St. Laurentius Kirche in Bad Bocklet. Foto: Björn Hein
Sanierung der St. Laurentius Kirche in Bad Bocklet. Foto: Björn Hein
 

Die St.Laurentius-Kirche wird saniert. Bis Allerheiligen soll alles fertig sein und der Mesner kann dann die Glocken per App von zu Hause aus läuten.

Wer die Kirche St. Laurentius in Bad Bocklet betritt, könnte sich wundern. Statuen und Bänke sind entfernt, die Orgel, die auf der Empore thront, ist abgedeckt. Im Kirchenraum steht ein riesiges Gerüst, eine Firma ist mit Innenarbeiten beschäftigt. "Die Bauarbeiten hier laufen seit Anfang Mai", erklärt Pfarrer Michael Kubatko die Situation. Denn die Kirche wird innen saniert, was ein großer Kraftaufwand ist - und das nicht nur finanziell für die Kirchenstiftung, sondern auch ganz konkret für die Helfer.
Denn mit viel Eigenleistung sollen die Kosten gesenkt werden. "Ich denke, dass wir an Eigenleistung an die 15 000 Euro erbringen können", schätzt der ausführende Architekt Siegmar Mahlmeister. Den ersten Kraftakt hierzu haben die Helfer bereits gemeistert, denn das Inventar musst ausgeräumt werden.
Von den Seitenaltären wurden die Statuen entfernt und in das nahegelegene Pfarrheim gebracht. Außerdem waren zahlreiche Helfer damit beschäftigt, die Bänke abzuschrauben. "Teilweise waren die Schrauben verrostet, teilweise mussten wir erst spezielle Werkzeuge herstellen lassen, um diese überhaupt lösen zu können", erinnert sich Kirchenpfleger Siegbert Holzheimer.
Die Eisenstangen der Bänke wurden bereits zur Firma Wehner & Geis nach Großenbrach gebracht, wo sie gereinigt, abgestrahlt und neu lackiert werden. In neuem Glanz sollen auch die Holzkonstruktionen der Bänke erstrahlen: Diese wurden abgeschliffen und im Pfarrheim gelagert. Natürlich werden sie neu lackiert, was von einer Fachfirma durchgeführt werden wird. Außerdem wird die Kirche einen neuen Farbanstrich erhalten. Auch das Altarbild wird farblich aufgefrischt, wobei aber die ursprünglich verwendeten Farben erhalten bleiben, betont der Kirchenpfleger.
Zudem wird das Gotteshaus mit neuer, zeitgemäßer Technik ausgerüstet. So sollen am Ende die Lichter manuell dimmbar sein, die Glocken können dann außerdem per App vom Mesner von daheim gesteuert werden - praktisch, wenn beispielsweise bei einem Sterbefall der so genannte "Abschied" geläutet werden muss. Aber auch die Heizung wird technisch auf den neuesten Stand gebracht, mit einer neuen Lautsprecheranlage will man die Beschallung in der Kirche verbessern. Maßnahmen gegen die unangenehme Zugluft in der Kirche sollen ebenfalls getroffen werden. Auch die Außenanlage um die Kirche soll dabei neu angelegt werden.


Orgelpfeifen werden gereinigt

Ein weiterer großer Geldbetrag wird aufzubringen sein, um die Orgel zu renovieren. Dabei gilt es, die Orgelpfeifen zu reinigen, die Elektronik und die Verkabelung zu erneuern sowie den Spieltisch zu restaurieren. "Allein dies wird an die 72 000 Euro kosten. Wir erhalten zwar einen Zuschuss von der Diözese, müssen aber dennoch einen Betrag von 50 000 Euro stemmen", sagt Holzheimer. Rechnet man alles zusammen, so betragen die Kosten für die Innenrenovierung inklusive der Orgel rund 600 000 Euro. "Glücklicherweise unterstützen uns hier die Diözese und auch die Marktgemeinde Bad Bocklet mit erheblichen Mitteln", sagt Pfarrer Michael Kubatko froh. Dennoch muss die Kirchenstiftung Eigenmittel in Höhe von 100 000 Euro aufbringen, was einen erheblichen finanziellen Kraftakt darstellt. "Wir sind dringend auf Spenden angewiesen", sagt der Kirchenpfleger, der unermüdlich die Kirchenrenovierung begleitet.
Wo findet der Gottesdienst statt, wenn die Kirche saniert wird? "Dies war leicht zu lösen. Wir gehen einfach in die alte Kirche gleich unterhalb", sagt Michael Kubatko. Dort sei es zwar etwas enger, aber auch sehr schön. "Außerdem ist es erfreulich, wieder einmal in einer vollen Kirche Gottesdienst zu halten", schmunzelt er. Unterstützung für die Übergangszeit hat die Kirchengemeinde auch von der evangelischen Gemeinde erhalten. So wird die Sternwallfahrt am 2. Juli in der Johanneskirche stattfinden. "Für mich ist das praktizierte Ökumene. Ich bin froh, dass wir hier für die Sternwallfahrt ein Domizil gefunden haben", sagt Kubatko.
An Allerheiligen sollen dann alle Arbeiten in der Kirche fertiggestellt sein und ein feierlicher Gottesdienst stattfinden. Bis dahin gibt es noch allerhand zu tun, wobei wieder viele Helfer benötigt werden. "Schließlich müssen die Statuen und die Bänke auch wieder eingeräumt werden", sagt Holzheimer. "Ich denke, dass wir dies wieder in Eigenleistung machen können", sagt Pfarrer Kubatko. Schließlich habe man auch beim Ausbau viele ehrenamtliche Helfer gehabt, die vom Jugendverein, von den Fendt-Freunden und den Rentnern kamen.


Auf Spenden angewiesen

Natürlich beschäftigen ihn und den Kirchenpfleger noch andere Gedanken: Die Kosten. 100 000 Euro zu finanzieren ist schließlich kein Pappenstiel. Doch hier vertrauen sie auf die Spenden der Gläubigen, auf die sie dringend angewiesen sind. Gute Nachrichten gibt es vom Architekten Siegmar Mahlmeister: "Die Vergaben sind mittlerweile unter Dach und Fach, wir sind außerdem voll im Kostenrahmen." Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, werde dies auch so bleiben. Derweil gehen die Arbeiten weiter.

Spenden
Konto
für die Kirchenrenovierung gibt es bei der RV-Bank: Nr.: 107 221 681,
bei der Sparkasse 0031 150 105.

Informationen beim Pfarramt St. Laurentius, Tel.: 09708/ 222, E-Mail: pfarrei.bad-bocklet@bistum-wuerzburg.de khb