Jonathan Kirchner ist der neue Vorsitzende und folgt damit Ingo Walcher nach. Auch einen Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters hat man im Visier.
Zum letzten Mal legte Vereinsvorsitzender Ingo Walcher, der die Parteilose Wählergruppe (PWG) seit 1992 geführt hat, auf der Jahreshauptversammlung seinen Tätigkeitsbericht vor. Erwähnt wurde dabei unter anderem eine notwendige Satzungsänderung und die drei sogenannten Stadtgespräche in zwei Kliniken und einem Betrieb.
Mit Blick auf die Bürgermeisterwahl im September machte der 77-Jährige deutlich, dass die Suche nach einem eigenen Kandidaten
äußerst langsam verlaufen sei. "Das Ergebnis war sehr mager", so Walcher wörtlich, obwohl man in verschiedenen Medien inseriert und auch über PWG-Kollegen in ganz Bayern und Hessen nach einer geeigneten Person gesucht habe.
Ziel: Eine Alternative bieten
Einige Bewerber seien von vornherein gar nicht in Frage gekommen. Bei Anderen hätten Vorgespräche nicht das gewünschte Ergebnis gebracht.
Ein potenzieller Interessent stehe aber noch auf der Liste. "Vielleicht wissen wir schon Ende des Monats mehr", hoffte Walcher, der aus verschiedenen Gründen aber noch keinen Namen nennen wollte.
Für den Vorsitzenden ist es nach eigenen Worten eine Selbstverständlichkeit, "dass die PWG als zweitgrößte Gruppierung im Bad Brückenauer Stadtrat einen eigenen Kandidaten nominieren muss". Man wolle niemanden direkt abwählen, sondern dem Bürger mit einem
Alternativvorschlag zur momentanen Amtsinhaberin überhaupt eine Möglichkeit zur Wahl geben.
Rückblickend bedankte sich Walcher bei allen, die ihn in den fast 25 Jahren seiner Tätigkeit als Vorsitzender unterstützt und mitgearbeitet haben. Besonderes Lob zollte er in diesem Zusammenhang Helma Ritter, "die alle Termine im Kopf hat und sehr aktiv und zuverlässig ist".
49 Mitglieder
Einen detaillierten
Finanzbericht für den Verein, der momentan 49 Mitglieder zählt, legte Schatzmeister Gerhard Schumm vor. Kassenprüfer Heribert Jakobsche bestätigte, dass die Geldangelegenheiten bei Schumm "in bewährten Händen sind".
Die turnusmäßigen Neuwahlen gingen vollkommen reibungslos über die Bühne. Als einziger Kandidat hatte sich der 28-jährige Jonathan Kirchner um den Posten des Vorsitzenden beworben.
Ihm sprach die Versammlung denn auch einstimmig das Vertrauen aus.
Kirchner, der seit der Jahrtausendwende in Bad Brückenau lebt, arbeitet in der Marketingabteilung der Malteser Klinik von Weckbecker und ist auf mehreren gesellschaftlichen Feldern aktiv. 2014 hatte er für den Stadtrat kandidiert, "ich bin aber leider knapp nicht gewählt worden".
Mit Blick auf die PWG freute er sich, dass er Verantwortung übernehmen dürfe: "Es wird Zeit, dass einige junge
Leute im Verein aktiv werden." Schon jetzt bot er bei der Entwicklung von Umsetzungsstrategien zum Wohle der Stadt, "die mir inzwischen ans Herz gewachsen ist", Gespräche mit allen Interessierten an.
Breiten Raum nahm in der anschließenden Aussprache das Thema Südlink ein. Dabei kristallisierte sich erneut die einhellige Meinung der PWG-Mitglieder heraus: "Wir brauchen diese Stromtrasse nicht."
Das Schlusswort des offiziellen Teils in der Jahreshauptversammlung war
Emanuel Fritschka vorbehalten. Der scheidende Vorsitzende Walcher, so der Redner, habe mit seinem langen Engagement der PWG etliche wichtige Impulse gegeben, und der Verein verdanke ihm sehr viel.
Ergebnis der Wahlen
Vorstand Vorsitzender Jonathan Kirchner, 2. Vorsitzende Birgit Poeck-Kleinhenz, 3. Vorsitzender Jürgen Lieb, Schatzmeister Gerhard Schumm, Schriftführer Dirk Stumpe.
Beisitzer Emanuel Fritschka, Jürgen Lang, Alwina Sawatzki, Ingo Walcher und Klaus Neumann.