Gemütlich und fränkisch

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Die Volkstanzgruppe bei ihrem farbenfrohen Bändertanz. Foto: Arnold Nöth
Die Volkstanzgruppe bei ihrem farbenfrohen Bändertanz. Foto: Arnold Nöth
Die Reichenbacher Sänger. Foto: Arnold Nöth
Die Reichenbacher Sänger. Foto: Arnold Nöth
 
Aus der sicht der Musiker. Foto: Arnold Nöth
Aus der sicht der Musiker. Foto: Arnold Nöth
 
Akkordeon hoch vier. Foto: Arnold Nöth
Akkordeon hoch vier. Foto: Arnold Nöth
 
Zeigt her eure Füße. Foto: Arnold Nöth
Zeigt her eure Füße. Foto: Arnold Nöth
 
Die Familie Betzer. Foto: Arnold Nöth
Die Familie Betzer. Foto: Arnold Nöth
 
Großes Finale. Foto: Arnold Nöth
Großes Finale. Foto: Arnold Nöth
 
Auch die Kinder machen mit. Foto: Arnold Nöth
Auch die Kinder machen mit. Foto: Arnold Nöth
 

Die Reichenbacher Musikanten ließen die gute alte Zeit wieder aufleben.

Sie trieben es wieder einmal recht heiter und kurzweilig, auf fränkische Art und Weise, die Gruppen des "Sängerkranz Reichenbach". "Recht gemütlich" hieß auch ein Musikstück, das die Familie Betzer mit Flöten und Gitarre zum Besten gab. Und recht gemütlich konnten die zahlreichen Besucher im Kursaal in Bad Bocklet den unterhaltsamen Abend genießen. Wie sie es seit Jahrzehnten verstehen, wussten Volksmusikgruppe, Gemischter Chor, Akkorden-Gruppe, Flötengruppe und die Volkstanzgruppe mit ihren Beiträgen und Darbietungen bestens zu gefallen.Wie zuckte es da in den Beinen, wenn die elf Volksmusikanten flott und begeisternd Schottisch, Walzer, Rheinländer oder Galopp spielten. Wie einschmeichelnd erklangen die Weisen der vierköpfigen Akkordeon-Gruppe, der 1er Schottisch, der Hofgarten-Galopp.

Örtliche Lebensweisheiten

In ihren bunten, farbenfrohen Trachtenboten machten die "Sängerkranz"-Mitglieder ein eindrucksvolles Bild. Vorsitzender Arnold Nöth, der mit heiteren, bissigen, frechen, aber immer fränkischen Geschichten, Gedichten und Lebensweisheiten durchs Programm führte, erzählte, dass noch im letzten Jahrhundert sich markante Unterschiede zwischen katholischen oder evangelischen Glaubens-Zugehörigkeiten in den Trachten widerspiegelten. Warum in der Vorrhön viele Dörfer Tiernamen haben (Weil die Arche Noah hier gelandet war); dass im Himmel die fränkische Sprache eingeführt worden ist (Weil dem Herrgott die fränkischen Sünden am besten gefallen); und warum der Kranke die Blutegel aufgegessen statt angesetzt hatte; - und viele weitere Schnurren.

Viel Bewegung und Temperament

Der gemischte Chor unter der Leitung von Mirja Betzer trug mit vierstimmigem Gesang seinen wohlklingenden Anteil zum Gelingen des Abends bei. Ob es nun ein Lobpreis der Heimat war oder eine Aufforderung, sich durch den Jahreskreis zu singen.

Viel Bewegung und Temperament brachten die Paare der Volkstanzgruppe auf die Bühne, die traditionelle Volkstänze zeigten. Mit dem Schneider-Schottisch, einer feurigen Mazurka, der Kreuzpolka, aber auch dem farbenfrohen und bewegtem Bändertanz ließen die Tänzerinnen und Tänzer Bilder lebendig werden, wie sie im späten 19. Jahrhundert auf den Tanzböden gang und gäbe waren. Doch weil auch jeder schöne Abend einmal sein Ende findet, standen die Volksmusikanten in breiter Phalanx nochmals auf der Bühne und spielten, unerbittlich und in flottem Tempo, den fetzigen Alfons-Galopp als ultimativen und letztendlichen "Rausschmeißer".