Der Freistaat Bayern fördert die Neugestaltung des Rosengartens und des Springbrunnens. Er übernimmt fast 75 Prozent der Kosten. Die Stadt muss aber immer noch über eine Million Euro zahlen. Baubeginn soll noch vor Weihnachten sein.
Die Zeit drängt: Bereits im September gab es die Genehmigung zum vorzeitigen Baubeginn, vor zwei Wochen vergab der Stadtrat die Arbeiten, allerdings vorbehaltlich der Förderung. Die ist nun sicher: Die Stadt Bad Kissingen hat den Bescheid der Regierung von Unterfranken über die Förderung der "Generalsanierung des engeren Rosengartens als Teil des Kurparks von Bad Kissingen einschließlich Neubau (anstelle Generalsanierung) des Rosenbrunnens" erhalten. Das teilte die Stadt gestern mit. Baubeginn soll jetzt nach Absprache mit den drei beteiligten Firmen noch vor Weihnachten sein.
Die Mittel kommen aus dem Programm zur Förderung von öffentlichen touristischen Infrastruktureinrichtungen (RÖFE) des Bayerischen Wirtschaftsministeriums. Die Förderung beträgt 1,715 Millionen Euro. Das entspricht 74,98 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Diese Bewilligung entspricht den Informationen, die Grundlage der Beschlüsse des Stadtrates zur Umsetzung der Maßnahmen waren. Bei aktuell gerechneten Baukosten von 2,762 Millionen Euro verbleibt für die Stadt Bad Kissingen ein selbst zu finanzierender Anteil von circa 1 050 000 Euro.
"Nur unwesentlich" teurer
Dieser Betrag übersteige "nur unwesentlich" die Summe, die für einen Neubau des Brunnens auf dem bisherigen Standard veranschlagt worden war, betont die Stadt, also ohne technische Aufrüstung und vor allem ohne die umfangreiche Neugestaltung des Rosengartens im direkten Umgriff des Brunnens. Die Erneuerung des bestehenden Brunnens hätte schon bei mehr als 900 000 Euro gelegen.
Der Fächerbrunnen im Rosengarten war in den vergangenen Jahren immer wieder mit hohem Aufwand betriebstüchtig gehalten worden. Eine weitere Übergangslösung ist nach Aussagen der Verantwortlichen bei der Stadt jetzt aber nicht mehr möglich. Das Becken sei nicht mehr reparabel und auch die Brunnentechnik könne aus Sicherheitsgründen nicht mehr so bleiben wie bisher. Ein kompletter umfangreicher Neubau des Brunnens sei also so oder so notwendig, wenn das Wahrzeichen Bad Kissingens im Rosengarten als solches erhalten bleiben solle.
Video- und Soundanlage
Mit der Förderzusage des Freistaates kann jetzt der Brunnen nicht nur in seiner Basis erneuert werden, er wird gleichzeitig mit neuer Wassertechnik und mit einer Video- und Soundanlage ausgestattet. Damit können Filme, Videos und Bilder auf der Wasserfläche der Fontäne gezeigt werden.
Zusätzlich wird der Rosengarten zu einem wesentlichen Teil barrierefrei ausgebaut, neue Wege werden angelegt und die komplette Bewässerungstechnik für die gärtnerischen Anlagen wird erneuert. "Damit bringen wir den historischen Rosengarten mit dem Brunnen als Erlebnisort und Wahrzeichen von Bad Kissingen in die Zukunft. Das ist für den Tourismusstandort von herausragender Bedeutung", freut sich Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD). Nur mit dieser hohen staatlichen Förderung sei das Projekt realisierbar: "Diese Chance ist einmalig und kommt in dieser Form nicht wieder", ist sich Blankenburg sicher, und: "Ich bin sehr froh über diese Zusage und darüber, dass der Stadtrat diesen weitsichtigen Beschluss zur Erneuerung des ganzen Bereichs gefasst hat."
"Der Rosengarten ist sehr wichtig und ich freue mich, dass es jetzt noch vor Weihnachten los geht", sagt auch Kurdirektor Frank Oette. Er hoffe, dass die Arbeiten bis zum Beginn der Saison vielleicht sogar abgeschlossen werden können.
Rosen müssen raus
"Wir werden alles dafür tun, dass es möglichst schnell fertig ist." Allerdings dürften die Gäste an den Osterfeiertagen, die 2016 besonders früh im Kalender stehen, auch Verständnis haben, dass es eine Baustelle geben muss, wenn etwas Neues entstehe. Rund 10 000 Rosen in 200 verschiedenen Sorten sind aktuell im Rosengarten gepflanzt. "Die müssen alle raus, es wird alles neu bepflanzt", berichtet Oette. Die Kurgärtnerei als Betreiber des Brunnens und Bewirtschafter des Rosengartens hofft durch die jetzige Investition auch auf Arbeitserleichterungen: "Vor allem die Bewässerung war für uns sehr arbeitsintensiv", nennt Oette als Beispiel. "Das wird in Zukunft alles automatisch laufen, aber wir wollen trotzdem kein Personal reduzieren, sondern mit dem Personal andere Aufgaben erledigen", betont der Kurdirektor. Was mit den 10 000 alten Rosenstöcken passiere, stand gestern in der Kurgärtnerei noch nicht fest.
Ganz klar ist für jeden Kissinger, dass ein neuer und hochwertiger Springbrunnen gebaut werden muss. Vor allem sollte sich Bauamt und Stadträte klar darüber sein, dass die Beleuchtung des Brunnens sehr gut sein muss. Auch bin ich dafür, dass, wie früher bei Dunkelheit, ab 22 Uhr wechselnde farbige Beleuchtung ein "must have" sein sollte.
Viele reden negativ darüber, dass die Firma des Bürgermeisters Toni Schick, den Zuschlag für die Arbeiten am Springbrunnen bekommen hat. Dem stimme ich nicht zu. Hier wurde mit Sicherheit nichts hinten herum gemacht, wie man manche meinen. Ich bin der Meinung, dass solche Arbeiten ohnehin einheimischen Firmen machen sollten, dann bleiben die Steuereinahmen vor Ort. Schick liefert saubere und gute Arbeit und gerade dieses Familienunternehmen hat solches "Hintenrumreden" nicht verdient.
Einzig die Ausgaben für diese Beamer- und Kinoanlage, die alleine mindestens weit über 200.000 Euro verschlingt, ist für ein Kurbad, welches keine 5 Sterne Hotelkette mehr in der Stadt besitzt und dadurch für die Geschäftsleute das so wichtige Klientel fehlt, völlig überflüssig und reine Steuerverschwendung. Solche Sachen kann man dann im Haushalt mit einplanen, wenn es aufwärts geht und ein gehobenes Publikum wieder Einzug im einstigen Kurbad hält.