Bei einem Filmnachmittag in der Pfarrscheune  hat der Rhönklub Zweigverein Walddörfer  den  alten Film von  Josef Holzheimer gezeigt.
                           
          
           
   
          Er ist zu einem Teil der Geschichte der Walddörfer geworden.
       
Wie so viele Rhöndörfer waren auch die Walddörfer in  früherer Zeit durch ein bäuerliches Umfeld geprägt: Karge Böden und  kinderreiche Familien, die sich oft kaum ernähren konnten. So wanderten  junge Menschen immer wieder nach Amerika aus. Auswanderungswellen gab es   Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. 
Einer von ihnen war  Josef Holzheimer. Er entstammte einer kinderreichen Familie und wuchs mit  sieben Geschwistern in Sandberg auf. Als junger Mann wanderte er nach  Amerika aus und brachte es in Cleveland (Ohio) in einer klassischen  Karriere vom Tellerwäscher zum Hotelier.
Im Jahr 1949 kehrte Holzheimer zum letzten Mal in seine alte Heimat  zurück. Im Gepäck hatte er eine Filmkamera. Dabei entstand sein  beeindruckender Farbfilm über das dörfliche Leben in Sandberg. Die  Filmaufnahmen geben einen einmaligen und einzigartigen Einblick in eine  untergegangene bäuerliche Welt. Sie waren auch Grundlage für den  Film  "Die Walddörfer der Rhön" des Bayerischen Rundfunks.
 Da Josef Holzheimer keine Nachkommen hatte, überließ seine Witwe den  16-Millimeter-Film seinen Rhöner Verwandten, der Familie von Theresia  Stindl in Sandberg. Mittlerweile ist der Film digitalisiert. Theresia Stindl erzählte wie es dazu gekommen ist, dass die historischen  Filmaufnahmen ihres Großonkels die Grundlage für den Film des  Bayerischen Rundfunks (BR) wurden.
 Die BR-Regisseurin Susanne Rosner drehte  eigentlich einen Film über Bad Kissingen in der Serie "Berühmte Bäder in  Bayern". Ihre Recherchen führten sie 2004 auch nach Sandberg: Sie suchte  nach Zimmermädchen, die einst zur Saisonarbeit in den Hotels der  Kurstadt beschäftigt waren. Zufällig kam sie auf dem Friedhof  mit  Theresia Stindl ins Gespräch. 
Und wie der Zufall so wollte, deren  Großmutter  hatte als Zimmermädchen in Bad Kissingen gearbeitet. Auf der  Suche nach alten Fotos wurde nebenbei auch der Film von Josef Holzheimer  erwähnt. Theresia Stindl kann sich noch gut erinner, wie begeistert die  BR-Mitarbeiter von der Qualität des Films und den Bildern über das  dörfliche Leben waren.