Auf der Saaleinsel der Herrenmühle ging es "very british" zu. Der britische Künstler Donovan Aston begeisterte mit Stücken von Elton John in der Festscheune.
Minzschokolade, Meatpies und Sandwiches, britische Flaggen, extravagante Brillen und Fotos von Elton John. Stilecht und originell stimmen Verpflegung und Dekoration auf den Abend mit Donovan Aston ein. Sogar das feuchte Wetter erinnert an das Klima auf der Insel. "Eigentlich wollten die kulturbunt-Frauen auch die Queen für den Abend engagieren, aber die hütet ihren Urenkel George", verrät Barbara Stross zur Einleitung schmunzelnd.
Gefühlvoll und virtuos Der Abend verbreitet aber auch ohne royalen Besuch Hochgefühle. Die Songs von Sir Elton John und ihre Interpretation durch Aston lassen nichts zu wünschen übrig. Das Repertoire reicht von sanften Balladen wie "Your song" bis zu rockigen Blues- und Boogiestücken. Auf seinem E-Piano spielt er gefühlvoll und virtuos, je nach Stück greift er mal sanft oder auch mal kräftig in die Tasten.
Die Zuhörer klatschen und singen mit bei den fetzigen Songs wie "Sad songs" und lauschen still und gebannt bei gefühlvollen Stücken wie "Can you feel the love tonight". Der sympathische Künstler im dunklen Anzug hat keinerlei Starallüren nötig. Es wird schnell klar, dass hier nicht Elton John kopiert, sondern aus seinem schier unerschöpflichen Liedgut eine feine Auswahl an Klassikern persönlich interpretiert wird.
Schon als Kind begann Donovan Aston mit dem Klavierspiel und betrachtete Elton John als sein großes Vorbild. "An Elton John kommt man nicht so einfach ran", zollte Aston dem Künstler Respekt, der auch die hohen Stimmlagen beherrscht, gibt aber bei "Good yellow brick road" sein Bestes.
Einblicke in Johns Leben Aston gibt zwischen den Songs auch Einblicke in das Leben von Elton John und Hintergründe zur Entstehungsgeschichte der Lieder. "Ich habe gleich am Anfang eine Gänsehaut bekommen", verriet eine Zuhörerin begeistert. "Da sitzt nicht Elton John, aber das macht überhaupt nichts. Es ist ein sehr schöner, gelungener Abend."
Als Zugabe belohnt Aston das Publikum mit "Candle in the wind". Beschwingt treten die Zuhörer hinaus in den fast britischen Nebel an der Saaleinsel.