Das Ensemble "KissPercussiva" begeisterte die Zuhörer im Regentenbau. Die Fomation zeigte, was mit Schlaginstrumenten möglich ist.
Mit dem Begriff "Marimba" können viele nichts anfangen. Dabei hat man diesen speziellen Klang schon oft gehört. Die Marimba, auch das Marimbaphon genannt, ist ein lateinamerikanisches "Xylophon", bei dem auf einem Gestell angebrachte Hartholzstäbe angeschlagen werden, die wie Klaviertasten angeordnet sind.
Der Klang des Instrumentes kann atemberaubend schön sein, wenn die Konzertliteratur passt und der Musiker sein Instrument liebt und es mit Leidenschaft spielt.
"Marimba Magic"
Junge quirlige Musiker, welche nicht nur die Marimba, sondern die ganze Familie der Schlag- und Geräuschinstrumente beherrschen, bilden das Bad Kissinger Percussion-Ensemble "KissPercussiva". Unter dem Titel "Marimba Magic" präsentierten sie im Großen Saal des Regentenbaues eine außergewöhnliche Musikshow, die von Anfang verzauberte.
"KissPercussiva" wurde 1997 vom Musiklehrer der Städtischen Musikschule, Thomas Friedrich, gegründet, der das Ensemble bis heute sehr erfolgreich leitet. Viele Musiker traten auch als Solisten in den unterschiedlichsten Wettbewerben und Konzerten in Erscheinung. So jetzt auch auf der Bühne des Regentenbaues.
Stimmungsvolles Ambiente
Die Größe der Bühne ausnutzend, standen alle möglichen Instrumente der Schlagzeugfamilie aufgereiht. Darunter auch unzählige Marimbas und Xylophone, die von jungen Musikern aller Altersgruppen bedient wurden. Dabei gliederte sich die betriebsame Gruppe in verschiedene Ensembles und Solisten, die auf einer in stimmungsvoller Farbe getauchten Bühne, geschmückt mit Clip-Einblendungen auf einer Leinwand, mit einzigartigen Interpretierungen das Publikum emotional begeisterten. Mal rockig und poppig, aber auch zart, softig und romantisch schufen sie in dem abgedunkelten Saal eine wunderbare Atmosphäre zum Träumen.
Funck und Klassik
War "Sushi Funk" mit Marimba und Schlagzeug etwas zum Rocken, so war die romantische Auslegung des Largos aus Vivaldis "Winter" aus den "Vier Jahreszeiten" eine traumhafte Interpretation, der weitere Leckerbissen folgten.
Einzigartige Solistin
Einzigartig - als Gast des Abends - Evgeniya Kavaldzhieva, eine der außergewöhnlichsten Marimba-Solistinnen der Gegenwart. Gefühlvoll, brillant und genial, so könnte man Evgeniya Kavaldzhieva beschreiben. Evgeniya Kavaldzhieva ist eine begnadete Spielerin, bei der man den Eindruck hatte, sie und das Instrument seien eins.
Dies kam besonders bei der romantischen Interpretation von "A little Prayer" von Evelin Glennie zur Geltung, welches sie bestechend umsetzte. Nicht weniger beeindruckend war ihr Solo "Water" von Tom Wagner. Evgeniya Kavaldzhieva, geboren in Bulgarien, erhielt mit sechs Jahren zunächst Klavierunterricht. Als 13-Jährige entdeckte sie die Percussion-Instrumente für sich. Im Jahr 2000 absolvierte sie ihr Musikstudium in Bulgarien und 2002 die Meisterklasse an der Hochschule für Musik Würzburg. Fasziniert von den vielfältigen Möglichkeiten der Marimba begann sie sich auf dieses Instrument zu spezialisieren. Ihre Erfahrungen erwarb sie unter anderem durch Auftritte in Bulgarien, Deutschland, Spanien und Italien.
Weitere Solisten von "KissPercussiva" waren Simon Fries mit einem beeindruckenden Drumset-Solo sowie Severin und Marius Braun mit "River flows" von Yiruma, einem Stück für Marimba und Flügel.
Außergewöhnlich
Mit riesigem Applaus dankten die rund 350 Zuhörer den Musikern für ein außergewöhnliches Konzert, das einen als Zuhörer emotional tief berührte. Gerade die Vielfalt der Instrumente, aber auch der bezaubernden Konzertliteratur, verbunden mit außergewöhnlichen jungen Musikern, machte dieses Konzert zu einem einzigartigen Erlebnis.