Der Holzbildhauermeister aus Wegfurt zeigt als "Wooddruide" seine "Naturgestalten" im Haus der Langen Rhön.
                           
          
           
   
          Schon als Junge in der Bischofsheimer Grundschule war  Elias Frisch von den jungen Menschen in der benachbarten  Holzbildhauerschule begeistert. "Die Kettensägenjungs aus der  Holzbildhauerschule" waren es für ihn.  Jahre später war er selbst an  der Schule, fand dort seine berufliche Orientierung und die Leidenschaft  für Holz. "Wooddruide" nennt er sich heute und ist in der Rhön und  darüber hinaus für seine außergewöhnlichen Skulpturen bekannt. Einen Einblick in die Bandbreite seiner Werke gibt er derzeit in der  aktuellen Ausstellung im Haus der Langen Rhön.
       
 "Naturgestalten", nennt   der Holzbildhauermeister aus Wegfurt seine Kunstwerke. Eröffnet wurde  die Ausstellung gemeinsam mit Michael Dohrmann (Fachbetreuer  Umweltbildung), der sich über diese naturnahe und ungewöhnliche  Ausstellung sehr freute. 
Besondere Fundstücke
"Die Ausstellung passt wunderbar in das Haus.  Natur, Landschaft und Kultur wird über die Kunst in Szene gesetzt. Elias  Frisch ist Mittler und Augenöffner für die besonderen Fundstücke aus Holz." Viele seiner filigranen Kunstwerke sind aus Fundhölzern gefertigt. In  den Ästen oder Wurzeln sieht Frisch zauberhafte Gestalten und Wesen, die  er mit handwerklichem Können hervorholt. "Meine Leidenschaft gilt vor  allem alten Hölzern und Findlingen. In diesen steckt die  Herausforderung, dass sich bereits im Holz befindliche Kunstwerk zu  ergründen und es herauszuarbeiten beziehungsweise hervorzuholen", sagt Elias Frisch. 
Neben den Fundhölzern, arbeite der Künstler gerne mit jahrhundertealten  Fachwerkbalken aus Eiche. Jeder Balken habe seine eigene Vorgeschichte,  seinen eigenen Zweck und einen ganz eigenen Charakter, den es gelte zum  Vorschein zu bringen. "Hierbei reizt mich auch der Gedanke des  Upcyclings, da man sich auf Vorhandenes einlassen muss, um daraus ein  neues Objekt zu erschaffen. So entsteht jedes Mal ein faszinierendes  Unikat." 
Inspiration auf Reisen
Von 2004 bis 2007  absolvierte Elias Frisch die Ausbildung zum Holzbildhauer an  der Bischofsheimer Holzbildhauerschule. Anschließend ging er für zwei  Jahre nach München auf die Meisterschule für Holzbildhauerei. Seit 2012 war er nebenbei als freischaffender Künstler  tätig, seit 2016 ist er selbstständig. Er berichtete von seinen Reisen  nach Griechenland, wo er immer neu inspiriert werde. In Griechenland  stehe allerdings nicht die Eiche sondern Olivenholz im Vordergrund. So  schuf er den mächtigen Tintenfisch aus diesem besonderen Holz, das sehr  lange bearbeitet werden müsse, um die im eigene Maserung zu bekommen.  Die Grundstruktur sei häufig schnell herausgearbeitet. Die  Feinheiten dauern dann umso länger.  "Kleine Nuancen brauchen viel  Zeit", erklärte er die handwerkliche Herangehensweise. "Das ist die  Aufgabe des Künstlers, diese Kleinigkeiten zu zeigen."  
Wenn Holz leuchtet
Seit einigen Jahren befasst er sich auch mit Lichttechnik in seinen  Kunstwerken. Vor allem seine Stelen ergänzt er gerne mit entsprechenden Elemente, so dass individuelle Lichtskulpturen entstehen.  "Das Licht ist ein eigenes künstlerisches Element", erklärt er.  Gleichzeitig seien die Lichtskulpturen so zeitlos. Manchen Skulpturen gibt Elias Frisch Namen. Eine seiner neuesten Figuren: der Tänzer. 
Die Ausstellung von Elias Frisch im Haus der Langen Rhön ist bis 16. Dezember im ersten Stock täglich von 10 bis 16 Uhr zu besichtigen. Dienstags ist Ruhetag.