Janette Greubel aus Ebenhausen hat den Mann fürs Leben am anderen Ende der Welt gefunden. Am 24. August, wird in ihrem Heimatort geheiratet.
Am 24. August werden in Ebenhausen in der Kirche die Hochzeitsglocken läuten. Das ist nichts Ungewöhnliches. Aber in den Kirchenbänken werden nicht nur Ebenhäuser sitzen sondern internationale Gäste der Schweiz, London, Australien und aus Neuseeland. Jannette Greubel, eine geborene Ebenhäuserin, wird an diesem Tag ihrem Lebensgefährten Grant Jenkins das Ja-Wort geben und der ist Neuseeländer.
Mit dabei wird auch ihre knapp eineinhalbjährige Tochter Sophia sein. Sie soll am selben Tag in der Kirche getauft werden.
Derzeit wohnt die kleine Familie noch in London. Das soll sich aber bald ändern. Kennengelernt haben sich Jannette und Grant am anderen Ende der Welt, in Neuseeland. Jannette ist schon immer gerne gereist, am liebsten mit Rucksack.
Bei der Reise nach Neuseeland war klar, bei der Entfernung muss sie sich in dem Land einen Job suchen, wenn sie länger bleiben will um land und Leute kennen zu lernen. Die gelernte Zahntechnikerin hat sich beworben und in einem Deutschen Labor in Oakland eine Stelle gefunden. Dort ist sie in eine Wohngemeinschaft gezogen, wo sie Grant kennengelernt hat. Er war ein Freund eines Mitbewohners.
Das war 2005.
Im Jahr 2008 sind sie nach London gezogen, denn Jannette wollte wieder in die Nähe ihrer Familie. Ihre Eltern und die beiden Brüder wohnen in Ebenhausen. Und von London aus ist es im Vergleich mit Neuseeland quasi ein Katzensprung. Der Flug dauert jetzt etwa eine Stunde, von Neuseeland aus war sie rund 30 Stunden unterwegs.
Planung war nötig Beide haben in London gleich Arbeit gefunden.
Aber es war von Anfang an klar: sie gehen wieder zurück nach Neuseeland. "Dann kam Sophia dazwischen", sagt Jannette. Die junge Frau mit den langen dunkelbraunen Haaren lacht. "Dann habe wir gedacht: okay, jetzt heiraten wir hier und gehen dann wieder nach Neuseeland." Und nun steht die Hochzeit bevor. Die will geplant sein. Deshalb war sie im Juli für ein paar Tage mit Tochter Sophia bei ihren Eltern und ist auch schon einige Tage vor der Hochzeit nach Ebenhausen gereist.
Die Hochzeitsgäste müssen untergebracht werden, mit dem Diakon Klaus Eckert hat sie die Trauung durchgesprochen. "Die wird in Deutsch und Englisch gehalten", sagt Jannette. Für Eckert kein Problem, schließlich hat er selbst einige Zeit in Südafrika verbracht. Die Gäste aus dem Ausland werden bei ihren Eltern und deren Freunden sowie im Gasthaus "Zum Hirschen" untergebracht.
Und nach der Hochzeit? Geht es erst einmal in die Flitterwochen an den Bodensee.Den Bruder und Freunde aus Neuseeland nehmen sie mit.
Danach gehen die Planungen für den Umzug nach Neuseeland weiter.Im Januar nächsten Jahres wollen sie zurück ans andere Ende der Welt. "Zunächst können wir bei meinen Schwiegereltern wohnen." Doch dann wollen sie wieder nach Aukland ziehen, das ist etwa zweieinhalb Stunden weg.
Dort finden sie zunächst bei Freunden Unterschlupf, bis sie eine eigene Wohnung gefunden haben. "Wir haben zwei Familien, wo wir hinkönnen", sagt sie.
Dann wohnt sie wieder am anderen Ende der Welt. Schnelle Besuche in Ebenhausen sind dann nicht möglich. "Da muss man realistisch sein". Höchstens alle eineinhalb, eher alle zwei Jahre könnte sie mit Mann und Kind nach Deutschland fliegen, denn dafür muss der ganze Jahresurlaub genommen werden und "man muss
sehen, wie man sich das leisten kann", sagt sie. "Aber wir können ja auch skypen mit Oma und Opa", sagt Jannette und nimmt ihr Töchterchen in die Arme. "Das funktioniert jetzt ja auch."
Heimweh? "Bis jetzt hatte ich noch kein Heimweh, Sehnsucht ja. Aber bisher war es auch noch nicht so endgültig, wie es dann sein wird. Da muss man sehen. Ich freue mich auf Neuseeland."