Eine Stätte des stillen Gedenkens

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Die Innerschulische Gedenkstätte zur Trauerbewältigung. Foto: Klaus Werner
Die Innerschulische Gedenkstätte zur Trauerbewältigung. Foto: Klaus Werner

Die Freunde der Berufsschule unterstützen die stattliche Bildungseinrichtung. Dabei entstand jetzt auch ein Kunstwerk zur Trauerbewältigung von Schulklassen.

Der Verein Freunde und Förderer der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen hat auch in diesem Jahr die einrichtung mit 12 100 Euro unterstützt. Dies war unter anderem möglich, weil zu den Beitragseinnahmen von 7600 Euro Spenden in Höhe von 4200 Euro und der Erlös des Berufsinformationstages 2012 in Höhe von 2.400 Euro kamen. "Ich danke allen Förderern und Helfern, die zur Verbesserung der Ausbildungssituation beigetragen haben", würdigte Vorsitzender Werner Paltian in der Jahresversammlung des Vereins.

Natürlich standen die Wünsche der Fachbereiche ganz oben. So halfen die "Freunde" - bei Anschaffungen, die die Ausbildungssituation verbesserten und die vom Sachaufwandsträger nicht übernommen werden. Kernstück aber war die Schaffung einer innerschulischen "Gedenkstätte", die der Trauerbewältigung von Schulklassen dienen soll, wenn ein Mitschüler aufgrund von Unfall, Unglück oder Krankheit verstirbt. Hierfür hat der Verein 400 Euro investiert.

Gestaltet wurde diese Gedenkstätte von "Künstlern aus unserer Schule", wie Schulleiter Oberstudiendirektor Rudolf Hoffmann bei einer Besichtigung mit den Vereinsmitgliedern erläuterte. Dabei soll die Gedenkstätte nur der äußere Rahmen sein, die eigentliche Ausgestaltung soll mit betroffenen Klassen geschehen. Wichtig sei, so Hoffmann, dass es keine Gedenkstätte für die Ewigkeit werde, sondern eine "Erinnerung auf Zeit".
Wenn die betroffene Klasse die Schule verlässt, soll durch diese Klasse auch eine Veränderung an dieser Gedenkstätte erfolgen. So könnte jeder Schüler, der z. B. einen beschrifteten Stein abgelegt hat, diesen wieder auf- und als Erinnerung mitnehmen, betonte Hoffmann.

Schülerzahlen sinken beträchtlich

Fester Bestandteil der Mitgliederversammlung ist Hoffmanns Bericht über die Situation der Staatlichen Berufsschule. "Der demographische Wandel trifft massiv die Schülerzahlen", so der Schulleiter. Waren es 2004 noch 2257 Schüler (Höchststand), sank diese Zahl auf 1771 Schüler zu Beginn des aktuellen Schuljahres.

Ein Positives sah Hoffmann: der Tiefpunkt sei erreicht, für die nächsten Jahre bleibe die Zahl wohl stabil, aber "danach kommt der nächste Schnitt, wenn man die Kinderzahlen sieht". Seine Forderung an die Kulturpolitik lautete deshalb auch: Klassenfrequenz reduzieren, denn die Berufsschule hat mit 32 Schülern eine Klassenteilungsgrenze wie keine andere Schulart. Erfreulich bei dieser Entwicklung sei der Rückgang der Klassen mit "Jugendlichen ohne Ausbildungsvertrag".

Berufe wenig angesagt

Dagegen leide die Schule darunter, dass man für Berufe ausbildet, die im Moment nicht angesagt sind. Die Nahrungs- und Gastronomieberufe gehören dazu, die Zahlen in kaufmännischen Berufen und im Kfz-Gewerbe seien dagegen stabil. Ungewiss sei auch die Zukunft der Berufsfachschule für gastgewerbliche Berufe.

In der schulischen Vorbildung dominiert noch die Hauptschule mit einem Anteil von 800 Schülern. Mit mittlere Reife kommen 730 Schüler und "der Anteil mit Hochschulreife hat stetig zugenommen". Die vorherrschende Unterrichtsform ist der Blockunterricht, der für Zweidrittel aller 80 Klassen zutrifft.

Dualer Studiengang

Mit der Hotelfachschule wurde im aktuellen Schuljahr die logische Verbindung von Ausbildung und Weiterbildung in der Schule implementiert. Aktuell habe man neun Schüler, die im Jahre 2014 den Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt anstreben.

Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist ein "Dualer Studiengang" ab dem kommenden Schuljahr. In Kombination mit der Fachhochschule Hof soll eine Verknüpfung der Ausbildung zum Gesundheitskaufmann mit einem FH-Studium für Betriebswirtschaftslehre bzw. Wirtschaftsrecht geschehen. Hier könne man innerhalb von viereinhalb Jahren einen IHK-Berufsabschluss und zusätzlich den Bachelor-Abschluss erlangen.

Attraktive Bedingungen schaffen

Im Moment gehe es um die Abstimmung von Fächern und die gegenseitige Anerkennung von Leistungsnachweisen. Als Ziel dieser Aktivitäten nannte der Schulleiter einerseits, dass die Betriebe attraktive Bedingungen schaffen müssten, um den Nachwuchs an den Betrieb zu binden, und andererseits müssen die Schulen ihre Angebote ausdehnen. "Schwierig ist der Anfang, dann wird es zum Selbstläufer", meinte der Schulleiter zu Hotelfachschule und den angestrebten "dualen Studiengang".