Nordhild Albert kennt sich aus mit Trachten. Sie ist die zuständige Wartin dafür in der Trachten- und Trachtentanzgruppe Ebenhausen und kann etwas über die traditionelle Kleidung erzählen, wie sie im Ort von 1830 bis 1950 getragen wurde.
Elf Kindern im Alter zwischen sechs und zehn Jahren stellte sie diese beim Ferienprogramms vor.
Vor allem bei kirchlichen Anlässen wurden die Trachten getragen. "Die Farben richteten sich nach dem Kirchenjahr: Violett mit schwarzem Grund und dunkelblauer oder dunkelgrüner Musterung in der Advents- und Fastenzeit, helle und fröhliche Farben in der Weihnachts-, Oster- und Pfingstzeit sowie schwarz bei Trauer", erklärt sie.
Zahlreiche Details machen eine solche Tracht aus: Der Körs ist Oberteil und Prunkstück, kurz und eng anliegend mit hochgesteckten Ärmeln und Rundbesatz um den Unterarm. Die Vorderärmel waren bis zum Ellenbogen reich mit Litzen aus Perlen und Pailletten besetzt und mit Stickereien verziert.
Der Rock war meist lang und reich gefaltet. Die Farben bewegten sich zwischen dunklem Damast, Prokat oder Sammet bis zu farbig geblumten Seidenstoffen. Das Halstuch bestand oftmals aus reiner Seide, war aber sehr schwer zu binden, so dass oft Verwandte beim Abziehen helfen mussten. Eine Schürze, meist aus dünner, reiner Seide in leuchtenden Farben vervollständigte die Tracht. Dazu kamen noch weiße oder schwarze Strümpfe und schließlich schwarze Schuhe.
Vor allem die Mädchen waren beeindruckt von den Kleidungsstücken, die vom Verein gepflegt werden. Interessant fanden sie die Haube, die erst mit der Hochzeit getragen werden durfte. Damals kamen die Frauen im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haube. Nicht fehlen durften eine Halskette mit Kreuz sowie Brosche und Ohrgehänge. "Wir haben im Ort zur 1200-Jahr-Feier 1988 alles, was zur Tracht noch vorhanden war, gesammelt. Die Tracht wird immer wieder bestaunt, wenn sie bei besonderen Anlässen getragen wird", sagt Nordhild Albert.
Die Mädchen und Jungen bekamen die Gelegenheit, mit Jugendleiterin Theresa Mühleck Tänze wie Polka, Rheinländer und Rutscher zu üben. Und sie fanden es nicht einfach. Nach einer Brotzeit banden sie mit den Helfern ein Blumenkränzchen mit frischen Blumen und Buchs. Zum Abschluss durfte sich jeder eine Tracht anziehen und sich mit Kränzchen schmücken. Als die Eltern zum Abholen kamen, präsentierten die Kinder die einstudierten Tänze. Die Vereinsverantwortlichen hoffen, mit Aktionen wie dem Ferienprogramm Mädchen und zu gewinnen, die sich der Jugendtrachtentanzgruppe anschließen.