Ein Lazarett am Kreuzberg

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Ein Teil der Strecke des Braverheart-Battle führt über reguläre Wanderwege. Foto: Jürgen Schmitt
Ein Teil der Strecke des Braverheart-Battle führt über reguläre Wanderwege. Foto: Jürgen Schmitt

Der Extrem-Lauf erfordert einen Großeinsatz von 200 Sicherheitskräften und 50 Fahrzeugen.

Zum tapferen Einsatz der rund 3000 Bravehearts gehört auch ein tapferer Großeinsatz von rund 200 Rettungskräften. Geleitet wird der in der Einsatzzentrale des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Rhön-Grabfeld in Bischofsheim. Beteiligt sind auch weitere Sicherheitskräfte aus der Region wie die Wasserwachten Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld, die Oberbacher Bergwacht sowie die Bischofsheimer Feuerwehr und Polizei.

50 Einsatzfahrzeuge werden sich um den Kreuzberg tummeln. "Die Bergwacht geht dahin, wo wir mit unseren normalen Rettungsfahrzeugen nicht hinkommen", erklärt Bereitschaftsleiter Alexander Klamt. "Also wo es querfeldein geht. Die haben dafür die richtigen Gerätschaften - und die Manpower."


Auf Unfälle vorbereitet

Koordiniert wird der Einsatz von der Rettungswache in Bischofsheim. Heiko Stäblein vom BRK wird den Einsatz zusammen mit Notarzt Georg Kochinki leiten. Die Kräfte verteilen sich auf elf Rettungspunkte entlang der Strecke. Hier werden die Verletzten versorgt und im Notfall an die beiden Unfallhilfsstellen übergeben. Dort sind jeweils zwei Ärzte im Dienst. "Das kann man sich ein bisschen wie ein Feldlazarett vorstellen", sagt Uwe Kippnich vom BRK. "Im vergangenen Jahr haben wir etwa 120 Patienten versorgt", sagt er. "Größtenteils handelte es sich um typische Sportverletzungen wie Prellungen oder Gelenkbeschwerden." Vereinzelt seien auch Brüche darunter gewesen, "das war aber die absolute Ausnahme." Häufiger hingegen waren Unterkühlungen und Erschöpfungszuständen. "Nur gut trainierte Läufer sollten mitmachen", rät Kippnich. Durch ausführliche Übungen im Vorfeld sind zumindest die Sicherheitskräfte gut trainiert.


Viel kann passieren

12 500 Euro kostet der Einsatz den Veranstalter Joachim von Hippel. "Ich hab schon immer viel in die Sicherheit investiert", sagt er. Bereitwillig spricht er auch von vergangenen Unfällen. Beim ersten Braveheart-Battle im Jahr 2010 etwa hätten US-Soldaten teilgenommen, die nicht schwimmen konnten. "Da ist die Wasserwacht wie am Fließband gefahren", sagt er. Im vergangenen Jahr habe sich eine Dame bei einem allzu beschwingten Sprung in die Schlammgrube ein Schienbein gebrochen. Der schlimmste Unfall bisher war ein Herzinfarkt. Ein Läufer brach mitten auf der Strecke zusammen. Er hat die Operation aber überstanden. "Seine Frau hat mich danach angerufen und gesagt, sie sei froh, dass es ihm auf dem Battle passiert ist", sagt von Hippel. Der Mann hatte einen Herzfehler und war leidenschaftlicher Bergwanderer. Wenn es auf einem Berg passiert wäre, so von Hippel, hätte ihm nicht so schnell geholfen werden können. Bei ihm hingegen seien stets genug Helfer vor Ort.