Das Verfahren für den Premicher Dorfladen dauert manchem Bürger zu lange. Die Gründe für die Verzögerungen erläuterten Bürgermeister und Ortssprecher.
In der Bürgerversammlung in Premich haben die Bürger sich unter anderem mit der Frage befasst, wann das Gras am Spielplatz Bocksäcker gemäht werde. Von der Verwaltung kam die Auskunft, dass dies bald geschehen soll. Es habe Probleme mit einem defekten Hänger gegeben, weshalb die Arbeiten zeitlich verschoben werden mussten. "Allerdings muss ich auch darauf hinweisen, dass der Bauhof mit dem Mähen gerade in diesem Jahr kaum hinterhergekommen ist. Hier wäre es schön, wenn sich jemand bereit erklärt, ehrenamtlich zu mähen. Das Gras würde dann auch vom Bauhof abtransportiert werden", merkte Bürgermeister Waldemar Bug an.
Moniert wurde ebenso, dass manche Wege dringend gemulcht werden müssten. Ortssprecher Mario Krebs forderte, dass die Bankette unbedingt wieder einmal abgezogen werden müssten, damit es nicht zu Schäden an der Straße komme. Neben der Friedhofsbeleuchtung kam auch der Fahrradweg zwischen Steinach und Premich zur Sprache, bei dem das erste Stück in sehr schlechtem Zustand sei. Bürgermeister Bug sagte dazu, dass dieser Bereich ein Privatweg ist, dass man aber mit der entsprechenden Person Gespräche führen werde.
Geäußert wurde ebenso, dass die zwei Bushaltestellen in Premich unbeleuchtet sind. Außerdem gibt es hier keinerlei Wetterschutz und wenn jetzt bald Regen und Schnee anstünden, so gebe es keine Unterstellmöglichkeit. Auch die Beleuchtung ist in diesem Bereich viel zu dunkel. "Das Thema ist nicht neu, wir wissen um diese Problematik. Allerdings haben wir in der Nähe der Bushaltestellen keinen Gemeindegrund, um hier Schutzhäuschen aufzustellen", informierte Bug. Die Beleuchtung sei allerdings so hell wir vor dem Austausch der Lampen. Eine Möglichkeit wäre, eine neue Haltestelle zu suchen, auf der man auch ein Bushäuschen bauen kann. Aus dem Publikum kam der Vorschlag, dass man beim zukünftigen Dorfladen eine Bushaltestelle errichten könnte, sofern dieser gebaut wird.
Und auch beim Thema Dorfladen selbst kam es zur Diskussion. Manchem Besucher der Bürgerversammlung dauerte das Verfahren zu lange. Es kam die Frage auf, warum hier die Kommunalaufsicht eingeschaltet wird. Bürgermeister Bug erklärte dies unter anderem damit, dass man in diesem Bereich Rechtssicherheit brauche: Greift ein solcher Laden doch in den freien Markt ein, so dass hier eine besondere Absicherung Not tue. Das ganze Prozedere sei nicht einfach und recht komplex. Ein Besucher äußerte, dass man in diesem Bereich auch schon im Vorfeld hätte Erkundigungen einholen können. Ortssprecher Mario Krebs erklärte, dass man die Stellungnahme der Kommunalaufsicht abwarten müsse, bevor das Thema dann im Gemeinderat noch einmal besprochen werden wird.
Bereits in seinen allgemeinen Ausführungen war der Bürgermeister auf den Premicher Dorfladen eingegangen. Ein Wirtschaftsplan zu Erstellung und Betrieb liegen bereits vor ebenso wie Ideenstudien zur baulichen Planung. Die Kosten des Vorhabens bezifferte Bug auf rund 800 000 Euro brutto beziehungsweise 672 000 Euro netto. Es bestehe die Möglichkeit, die Umsatzsteuer zurückzubekommen, wenn die Gemeinde nicht als Bauherr auftritt: Deshalb sind hier Brutto- und Nettobeträge angegeben. Als Förderung könne man maximal 200 000 Euro beim Amt für ländliche Entwicklung abrufen. Für den Dorfladen haben schon viele Premicher Anteile gezeichnet, so dass ein Betrag von 83 000 Euro zusammenkam, der für den Bau genutzt werden kann. Durch die Eigenleistung der Bürger kann man den Schätzungen nach 100 000 Euro einsparen.
Dennoch müssten für den Bau des Dorfladens 280 000 Euro an Fremdmitteln aufgebracht werden. Der Antrag der Projektgruppe liegt dem Markt vor. "Derzeit wird er bei der Kommunalaufsicht im Landratsamt geprüft", erläuterte der Bürgermeister. "Wir müssen uns an die gesetzlichen Regularien halten, deshalb dauert das Ganze auch noch etwas."