Die Waldberger Softwareentwickler Sebastian Söder und Patrick Kiesel haben für den Landkreis Rhön-Grabfeld unentgeltlich eine Software entwickelt. Sie vereinfacht nicht nur die Erfassung von Corona- Fällen.
                           
          
           
   
          Zwei junge Männer, Informatiker, mit eigenem  Unternehmen in Waldberg, das sie vor drei Jahren gegründet haben,  entwickeln eine Anwendung, maßgeschneidert für den Landkreis  Rhön-Grabfeld - und das völlig unentgeltlich.
       
 "Wir wollten unseren  Beitrag zur Krise beisteuern" -  Sebastian Söder und Patrick Kiesel treten  bescheiden und zurückhaltend auf. Es scheint fast so, als ob sie um  ihren Beitrag für den Landkreis kein großes Aufhebens machen möchten. Landrat Thomas Habermann (CSU) hat zum Pressegespräch eingeladen. Er möchte  die neue Anwendung der Öffentlichkeit vorstellen und auf diesem Weg  Söder und Kiesel danken. Doch bevor es in die technischen und  organisatorischen Details ging, musste Habermann erst einmal die  familiären Zusammenhänge erfragen. Prompt bot er den jungen Unternehmern  das Du an, immerhin kenne er die Familie und vor allem die Großeltern  sehr gut. "Danke für eure Hilfe. Es ist nicht selbstverständlich, dass  in Corona-Zeiten zwei junge Unternehmer sagen, wir helfen euch, weil ihr  in Not seid", fasste Habermann seinen Dank zusammen.Er schwärmte von  der Innovationskraft der Menschen in den Walddörfern.
Aus zwei Ordnern wurden bald bis zu 30
 Dr. Anne-Rose Denzel berichtete über die schwierige Situation, die den  Mitarbeitern und Verantwortlichen im Gesundheitsamt mit Zunahme der  Corona-Fälle zu schaffen mache. "Anfangs haben wir alles auf Zettel  geschrieben: Infizierte, Kontaktfälle, Telefonkontakte. Es war ein  Durcheinander." Aus zwei Ordnern wurden bald bis zu 30 Ordner. Ständig  gab es Veränderungen: Wer ist in Quarantäne und wer nicht? Wer muss noch  angerufen werden? Wo wartet jemand auf einen Rückruf? 
Die Mitarbeiter  kamen sich beim Suchen der Unterlagen in die Quere, und das, obwohl  Abstand angesagt war. Es war klar, so konnte es nicht weitergehen.
Nur sieben Wochen Entwicklungszeit
 Ansgar Zimmer, zuständig für die IT im Landkreis, erinnerte sich an eine  Mail, die ihm Dr. Jörg Geier wenige Wochen zuvor weitergeleitet hatte.  In dieser Mail hatte die Firma Tree-IT Hilfe angeboten.
 Der Kontakt war  schnell hergestellt. "Es war zumindest einen Versuch wert", erinnert  sich Zimmer. Schnell  war für Söder und Kiesel klar, dass sie helfen  werden. "In wenigen Telefonaten war das Technische klar", berichtete  Zimmer von der unkomplizierten Zusammenarbeit. Die inhaltlichen Fragen  wurden direkt mit dem Gesundheitsamt geklärt.
 Nach nur sieben Wochen  Entwicklungszeit, mit 300 Arbeitsstunden, stand die Anwendung. "Es ist  kein Schnellschuss, davon zeugt die Qualität", lobt Zimmer die  Anwendung, die dem Gesundheitsamt die Arbeit enorm erleichtere.