Brauchen Feuerwehrler bald Lkw-Führerschein?

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Der Marktgemeinderat Bad Bocklet hat ein Büro damit beauftragt, einen Feuerwehrbedarfsplan zu erstellen. Auch in die Ausrüstung wird investiert.Björn Hein
Der Marktgemeinderat Bad Bocklet hat ein Büro damit beauftragt, einen Feuerwehrbedarfsplan zu erstellen. Auch in die Ausrüstung wird investiert.Björn Hein

Der Marktgemeinderat Bad Bocklet hat ein Fachbüro damit beauftragt, einen Feuerwehrbedarfsplan zu erstellen. Auch in die Ausrüstung wird investiert.

In der Sitzung des Marktgemeinderates Bad Bocklet ging es um die Erstellung eines Feuerwehrbedarfsplanes für den Markt. Beim Beschluss, in Bad Bocklet anstelle der Reparatur eines Löschfahrzeugs (LF) ein neues "Mittleres Löschfahrzeug" (MLF) zu beschaffen, stellte man fest, dass es die bisherigen MLFs mit einer Beladung von 7,49 Tonnen nicht mehr gibt. "Derzeit ist das MLF mit 9 oder 10 Tonnen Gewicht Standard", erläuterte der für das Feuerwehrwesen im Markt Bad Bocklet zuständige Thomas Beck. Um dieses zu fahren, bräuchten die Feuerwehrleute einen Lkw-Führerschein. Deshalb habe man mit dem zuständigen Kreisbrandrat Benno Metz Gespräche geführt. Dieser meinte, dass man mit einer gewissen Einschränkung der Beladung evtl. die 7,49 Tonnen erreichen könne, aber eine zukunftsfähige Lösung sei dies nicht.

Auch in Großenbrach, Aschach und Steinach sind derzeit LFs im Einsatz: bei der jeweiligen Ersatzbeschaffung könnten dann aber ebenfalls Fahrzeuge mit Lkw-Zulassung nötig sein. Um eine fachliche Basis für die Entscheidung zu den Ersatzbeschaffungen zu haben, rieten sowohl die Verwaltung als auch der Kreisbrandrat, vor der Anschaffung eines anderen Fahrzeuges für Bad Bocklet einen Feuerwehrbedarfsplan für den gesamten Markt Bad Bocklet von einem Büro für Brandschutzplanung erstellen zu lassen. "Somit hätten wir fachkundige Informationen, auf die wir langfristig bauen können", sagte Beck.

Von diesem Fachbüro soll gemeinsam mit den Feuerwehren und der Verwaltung ein feuerwehrtaktisches Konzept erstellt werden, aus dem ersichtlich ist, welche Feuerwehr aufgrund des vorhandenen Gefahrenpotenzials mit welchem Fahrzeug ausgerüstet werden muss. "Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass sich in den letzten Jahren Objekte baulich verändert haben, beispielsweise L + S", so Beck. Empfohlen wurde das Brandschutzplanungsbüro Renninger aus Essfeld. Für die kompletten Arbeiten, die rund ein halbes Jahr dauern werden, wurden hier rund 16 000 Euro brutto veranschlagt.


Objektive Argumentationsgrundlage

"Das erscheint mir nicht besonders teuer", meinte Helmut Wischang. "Es wäre in jedem Fall sinnvoll, dies von einem Brandschutzplanungsbüro machen zu lassen", so Uto Paul Schmitt. Somit hätte man auch eine objektive Argumentationsgrundlage für das weitere Vorgehen. "Ein Externer ist neutral, dies ist ein wichtiger Aspekt. Ich denke, dass das eine gute Lösung für alle wäre", stimmte Mario Hümpfer zu. Einstimmig einigte man sich darauf, das Brandschutzplanungsbüro Renninger aus Essfeld mit den Arbeiten zu betrauen.

Auch in einem weiteren Punkt ging es um das Feuerwehrwesen im Markt. Wie Thomas Beck mitteilte, sei bei der Durchsicht und Prüfung der jeweils vier Atemschutzgeräte für die Wehren Großenbrach und Steinach vom Atemschutzzentrum festgestellt worden, dass bei den Geräten verschiedene Ersatzteile ausgetauscht werden müssten. Die Umrüstung bzw. Reparatur würde sich dabei auf brutto 4100 Euro belaufen, die Neuanschaffung würde pro Gerätesatz brutto 4260 Euro kosten. Für die Wehr aus Bad Bocklet sei weiterhin die Neuanschaffung von Atemschutzmasken nötig, die Kosten für acht neue Masken betragen brutto 1704 Euro. Die Gesamtkosten belaufen sich also auf rund 10 000 Euro brutto. Einstimmig beschlossen die Gemeinderäte, der Neuanschaffung zuzustimmen und die überplanmäßigen Kosten hierfür zu genehmigen.