Benedikt diskutiert mit Eberth über Döpfner

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Papst em. Benedikt XVI. steht derzeit mit Kreiskulturreferent Werner Eberth in einem Briefkontakt über Kardinal Döpfner. Foto: epd
Papst em. Benedikt XVI. steht derzeit mit Kreiskulturreferent Werner Eberth in einem Briefkontakt über Kardinal Döpfner. Foto: epd
Kreiskulturreferent Werner Eberth schreibt ein zweites Buch über Julius Kardinal Döpfner. Foto: Archiv SZ
Kreiskulturreferent Werner Eberth schreibt ein zweites Buch über Julius Kardinal Döpfner. Foto: Archiv SZ
 

Papst em. Benedikt XVI. steht derzeit mit Kreiskulturreferent Werner Eberth in einem Briefkontakt über Kardinal Döpfner.

Bad Kissingen — In einen Briefwechsel ist Kreiskulturreferent Werner Eberth mit Papst em. Benedikt getreten. Der Grund: Ein Buch von Werner Eberth über Kardinal Döpfner, das der Bad Kissinger anlässlich des 100. Geburtstages des gebürtigen Hausener Kardinals im vergangenen Jahr geschrieben und herausgegeben hat.
Julius Kardinal Döpfner war unter anderem von 1961 bis 1976 Erzbischof von München und Freising gewesen. Joseph Kardinal Ratzinger, später Papst Benedikt XVI., folgte ihm 1976 (bis 1982) nach dessen Tod. Vor diesem Hintergrund hat Werner Eberth dem emeritieren Papst zum 1. Advent 2013 sein Buch über Döpfners Leben zukommen lassen. "Ich war sehr überrascht, als dann eine persönliche Antwort von Benedikt kam", sagte Eberth. Er hatte - wenn überhaupt - vielleicht mit einem allgemeinen Dankschreiben aus dem Vatikan gerechnet.

Persönliche Worte

Doch am 16. Dezember 2013 schrieb Benedikt persönlich an Werner Eberth und bedankte sich für das Buch. Er schrieb. "Vielen Dank für die Biograhie von Kardinal Döpfner, die Sie mir als Adventsgeschenk überreicht haben. Da es leider noch immer keine große gelehrte Biographie über diesen bedeutenden Erzbischof gibt, freue ich mich um so mehr, dass Sie aus persönlicher Freundschaft und Nähe heraus dieses Buch geschrieben haben. Besonders interessieren mich natürlich die Lebenserinnerungen seiner Mutter. Nochmals vielen Dank und herzliche Segenswünsche zu Weihnachten und zum neuen Jahr. Im Herrn Ihr Benediktus."

"Ein besonderes Erlebnis"

Seinen Namen hat der Papst ganz klein geschrieben, eine hauchdünne Schrift, die die Bescheidenheit von Benedikt erkennen lässt. "Es war ein besonderes Erlebnis", sagte Werner Eberth, "dass er sich mit mir auseinandersetzt. Ich habe mich schon sehr darüber gefreut." Aber es kam noch besser.
Nachdem das Buch über Döpfner 2013 erschienen war, gab es eine ganze Reihe von Vorträgen und Beiträgen über Döpfner, beispielsweise vom jetzigen Münchner Kardinal Reinhard Marx in der Akademie Bayern, so dass sich Werner Eberth in diesem Jahr entschloss, ein zweites Buch über Döpfner aufzulegen. Auch in diesem Zusammenhang kam es zu einem Briefwechsel zwischen Papst Benedikt und Eberth. Diesmal kommentierte der Papst auf zweieinhalb Din-A-Seiten einige Inhalte in Eberths zweiten Döpfner-Buch.
Benedikt gab seine persönliche Einschätzung über die Zusammenhänge während und nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, als Döpfner einer der Moderatoren war. Im Besonderen ging es um das persönliche Verhältnis zwischen Döpfner und dem damaligen Papst Paul VI., das Benedikt entgegen der Einschätzung Eberths nicht als schlecht bezeichnete. Döpfner habe "trotz aller Probleme immer voll und loyal zum Papst" gestanden.

Korrespondenz wird zum Inhalt

Eberth will jetzt in seinem 2. Buch über Döpfner verschiedene Vorträge und auch die Korrespondenz mit Papst Benedikt zum Inhalt machen. Das 88-seitige Buch soll noch vor Weihnachten 2014 erscheinen.