Viele Gärtner wissen nicht mehr, wohin mit den Produkten. Alle Beeren sind wahre Vitaminbomben. Wir zeigen Ihnen in einer kleinen Serie, wie gesund sie sind - und wie sie sich haltbar machen lassen samt toller Rezepte
Im Sommer blühen nicht nur die Blumen, auch die Saison für unsere Beerenfrüchte ist in vollem Gange. Als erstes, nämlich Anfang Mai, kamen die Erdbeeren hervorgekrochen. Im Juni folgten rote und schwarze Johannisbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren und Heidelbeeren. Brombeeren gesellen sich ab Juli hinzu. Im Herbst finden wir die wildwachsenden Holunderbeeren an Wegesrändern, aber auch in manchen Gärten. Hier und da winken uns Schlehen zu. Die Beerensaison erstreckt sich bis in den Herbst hinein und beschert uns wahre Schätze nicht nur für den Frischverzehr. Wem das aber zu viel ist, dem bieten sich etliche Möglichkeiten, den Sommer bis zur nächsten Beerensaison aufzubewahren.
Likör aus Holunderbeeren
Beerenfrüchte sind ein leicht verderbliches und druckempfindliches Obst und vor allem für den Frischverzehr geeignet. Allerdings gibt es weitere Verwendungsmöglichkeiten, die sie zu echten Schätzen aus dem Garten machen. Denken wir nur an Konfitüre, die Herstellung von Säften, Sirupen, Likören, Desserts, Mus, Kompott und Eiscreme. Alle Beeren lassen sich gut einfrieren. Sie eignen sich als Kuchenbelag für Obstkuchen und als Tortenfüllung, auch lassen sie sich gut einwecken. Die industrielle Verarbeitung geht noch weiter. Aus Himbeeren wird beispielsweise Himbeeressig und Himbeergeist hergestellt. Allein die Holunderbeere und die Schlehe werden nicht roh verzehrt. Die Holunderbeere wird zu Suppen, Kompott, Konfitüre, Mus, Saft, Likör und Branntwein verarbeitet. Der dunkle Saft dieser Beeren wird vielfach als Färbemittel für Säfte, Wein und rote Fruchtnektare eingesetzt.
Beliebte Speisen mit Holunderbeeren sind die Holunderbeersuppe und die Hollerküchle, die aus den weißen Blütenständen mit Pfannkuchenteig zubereitet werden.
Die Holunderbeere ist auch ein geschätztes Heilmittel mit vielseitiger Wirkung. Es dürfen nur voll reife Holunderbeeren verwendet werden, da diese im unreifen Zustand Blausäure enthalten, was zu Brechreiz und Verdauungsproblemen führen kann.
Beerenfrüchte lassen sich sehr gut mit anderen Früchten kombinieren. Mit Apfel, Birne und Zwetschge, auch mit Exoten wie Ananas, Kiwi, Orangen, Mango und Feigen. Diese sind das ganze Jahr über erhältlich. Legen Sie sich deshalb einen kleinen Vorrat zu, indem Sie ihr eigenes Obst einfrieren und dann zusammen mit den Exoten eine Konfitüre oder ein Mus zubereiten. So kommt Abwechslung auf den Tisch, die reich an Mineralstoffen und Vitaminen ist und dazu noch der Figur und der Verdauung guttut.
Mineralien-Bomben
Alle Beerenfrüchte sind reich an Mineralstoffen, vor allem Kalium, Phosphor, Magnesium, Vitaminen (insbesondere Provitamin A, B1, B2, Vitamin C) und Wasser. Sie enthalten kaum Fett und sind kalorienarm. Wenn sie pur verwendet werden, liefern sie auch reichlich Ballaststoffe.
Rote und schwarze Beerenfrüchte verdanken ihre intensive Farbe dem Gehalt an Anthocyanen. Dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die die Früchte vor dem Angriff freier Radikale schützen. Freie Radikale führen zur Zellentartung und können Krebs auslösen. Sie schützen als Nahrungsbestandteil auch menschliche Zellen von deren Angriff und stellen deshalb einen sehr wertvollen Schutzfaktor in unserer Ernährung dar.