Grünes Licht gab der Gemeinderat für den Bebauungsplan "Westlich der Ziegelhütte" in Ebenhausen. Dort entstehen elf Bauplätze.
Anregungen und Bedenken berücksichtigte das Ratsgremium, damit nach erneuter Auslegung die Planung Rechtskraft erlangen kann. Für die neuen Bauplätze haben sich bereits Interessenten bei der Gemeinde vormerken lassen.
"Angeschrieben haben wir 38 Behörden, von denen der Großteil sein Einverständnis gab", erklärte Bürgermeister Franz Kuhn.
Eingehend setzten sich Regierung von Unterfranken und regionaler Planungsverband mit dem Konzept auseinander, das Architekt Johannes Hahn erarbeitet hatte.
Die Bedenken bezogen sich auf die Grundsatzfrage, ob denn überhaupt neue Bauzonen nötig sind. Bürgermeister Kuhn machte klar: "Wir betreiben ein aktives Flächenmanagement.
Zweimal haben wir alle Eigentümer unbebauter, aber bebaubarer Grundstücke sowie aller leer stehender Gebäude angeschrieben, um weitere Verwendung beziehungsweise Verkauf zu eruieren. Inzwischen konnten 42 Baulücken und 13 Althofstellen aktiviert werden. Es gibt noch 80 freie Bauplätze in privater Hand, die aber nicht zur Veräußerung anstehen."
Zusätzlich habe man ein Förderprogramm zur Revitalisierung der Altorte aufgelegt.
"Manche Bauwillige streben einen neuzeitlichen Stil in offener Bauweise an. Für sie wollen wir eine Möglichkeit schaffen", erläuterte er. 21 Bauwillige haben bereits für das neue Gebiet nachgefragt. "Wir produzieren keine neuen Lücken, sondern pochen per Bauverpflichtung auf rasche Belegung."
Die Bevölkerungsentwicklung zeige sich zudem konstant, verzeichnet also keinen befürchteten Einbruch.
Dazu tragen gewerbliche Neubereiche wie der Gewerbepark an der A 71 und die Zone "Am Kreisel" in Oerlenbach bei.
Zügig bearbeitete das Gremium die weiteren Themen. Der Abstand von der Straße zur Garage bleibt bei fünf Metern, nicht bei drei, wie vom Landratsamt empfohlen. Die Autos seien oft länger als drei Meter und würden in die Fahrbahn ragen. Ausreichender Immissionsschutz zu Bahn und Kinderspielplatz "Lehmgrube" besteht.
Ausgleichsfläche abgelehnt
Die Untere Naturschutzbehörde lehnte die Anerkennung der Jubiläumsallee von Eltingshausen nach Oerlenbach als Ausgleichsfläche ab: "Das war keine gemeindliche, sondern von Privatleuten getragene Initiative." Auf diesen Einwand reagierte bereits die Verwaltung und machte klar, dass die Allee am Graben entlang sehr wohl von der Kommune initiiert und geleitet wurde und - wie geplant
- verlängert wird. Die Maßnahme sei damit geeigneter Kompensationsstreifen und sollte anerkannt werden.
Das neue Baugebiet wird an die Bahnhofstraße, eine Kreisstraße, angeschlossen. Das Landratsamt ging auf die Anknüpfung ein, die grundsätzlich möglich ist. Mit den empfohlenen Sichtflächen von dreimal 70 Metern zeigte sich der Gemeinderat einverstanden. Wasserschutz- und Altlastzonen sind nicht vorhanden.
Zufahrt für Feuerwehren ist gesichert. Löschwasserversorgung mit 96 Kubikmetern je Stunde besteht über den Zweckverband Rhön-Maintal, der den Einbau von Druckmindern anregte. Diesen Vorschlag nahm der Rat an.
Zeitgemäß ökologische Lösung
Wie schon in den benachbarten Bauzonen "Friedensstraße" und "Am Bahnhof" ist für das Abwasser ein Trennsystem geplant.
Das Oberflächenwasser mit einem Anteil von 97 Prozent wird in Gräben zur Riedelgrube geleitet, wo es versickern beziehungsweise großflächig verdunsten kann. Der dreiprozentige Anteil an Schmutzwasser kann vom Ortskanal aufgenommen werden. "Dies ist eine zeitgemäße, ökologische und fachlich konsequente Lösung", stellte Architekt Hahn zur Eingabe des Zweckverbandes Obere Werntalgemeinden klar.
Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten AELF gewährt kleinere Rodungen am nördlichen und östlichen Rand des Baugebietes. Mit den künftigen Grundstückseigentümern wird die Gemeinde eine Haftfreistellungserklärung zu Baumwürfen als Tipp des AELF vereinbaren.
Dem Wunsch des Landesbundes für Vogelschutz, bei Grünflächen auf Mulchen zu verzichten und das Mähgut zu entfernen, entspricht die Gemeinde.
Versorger für Strom, Gas und Telefon werden rechtzeitig einbezogen, um Leitungen beziehungsweise Kabel sowie weitere Leerrohre zu verlegen.
Pultdächer sind möglich
Zwei Bürger gingen vor allem auf die Kniestockhöhe ein. Wie Architekt Hahn darlegte, sei ein Meter eine großzügige Zusage.
"Eine weitere Anhebung ist gestalterisch bedenklich und kollidiere mit möglichen Gauben, deren Brüstungshöhe nicht über einen Meter hinausgeht", verdeutlichte er. Der Gemeinderat schloss sich mehrheitlich dieser Argumentation an. Möglich sind Pultdächer, bei zweigeschossiger Bauweise mit Neigung zwischen 8 und 30 Grad, eingeschossig zwischen 25 und 30 Grad.
Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung, die überarbeitete Planung erneut öffentlich
auszulegen sowie Behörden und Nachbargemeinden einzubeziehen. Parallel wird die Erschließung vorbereitet. Die Straße mit Verschwenkungen zur Verkehrsberuhigung - so der Beschluss des Gemeinderates - wird sechs Meter breit und erhält Asphalttragschicht und Pflasterbelag.
Anfang 2016 ausschreiben
Dazu kommen ein 2,50 Meter breiter Streifen mit Rasengittersteinen für Zufahrten und sechs Parkplätze.
Mulden entlang der Straße nehmen das Oberflächenwasser auf und leiten es hin zur angrenzenden Riedelgrube mit Regenrückhaltung. Form und Farbe der Straßenpflasterung wird bei einer Bemusterung entschieden. Ziel ist es, die Erschließung in Absprache mit den Zweckverbänden Wasserversorgung und Abwasser Anfang 2016 auszuschreiben.