Bad Kissingen: Kunst geht auch mit einer App

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Stephan Mundi verknüpft das Analoge mit dem Digitalen bei seinen Werken. Per App werden die Gemälde animiert. Foto: Klaus Werner
Stephan Mundi verknüpft das Analoge mit dem Digitalen bei seinen Werken. Per App werden die Gemälde animiert. Foto: Klaus Werner
Vor der Orangerie stehen die Kunstschaffenden mit Schrifttafeln ( von links) Alexander Ruppert, Romana Kochanowski, Eva Feichtinger, Konrad Winter, Katja Then, Ulrike Heim, Heide Lauter, Stephan Mundi, Silvia Pfister-Stanjek, Carlo Cantoni und Re...
Vor der Orangerie stehen die Kunstschaffenden mit Schrifttafeln ( von links) Alexander Ruppert, Romana Kochanowski, Eva Feichtinger, Konrad Winter, Katja Then, Ulrike Heim, Heide Lauter, Stephan ...
Vor der Orangerie stehen die Kunstschaffenden mit Schrifttafeln  ( von links) Alexander Ruppert, Romana Kochanowski, Eva Feichtinger, Konrad Winter, Katja Then, Ulrike Heim, Heide Lauter, Stephan Mundi, Silvia Pfister-Stanjek, Carlo Cantoni und Re...
 
Ausstellungseröffnung in der Oberen Saline. Foto: Klaus Werner
Ausstellungseröffnung in der Oberen Saline. Foto: Klaus Werner
 
Werk von Romana Kochanowski Foto: Klaus Werner
Werk  von Romana Kochanowski Foto: Klaus Werner
 
Die Schautafeln stehen vor dem Eingang. Foto: Klaus Werner
Die Schautafeln stehen vor dem Eingang. Foto: Klaus Werner
 
Werk von Alexander Ruppert Foto: Klaus Werner
Werk von Alexander Ruppert Foto: Klaus Werner
 

Die Arbeitsgemeinschaft "Art 97688" stellt nach langer Zeit wieder ihre Werke unter dem Titel "Natürlich" aus. Die verschiedensten Techniken kommen dabei vor.

Elf Künstlerinnen und Künstler und 50 Werke - so präsentiert sich die Arbeitsgemeinschaft Bildende Kunst Bad Kissingen "ART 97688" in der Orangerie vom Museum Obere Saline bis zum 23. Oktober. Für ihre gemeinsame Ausstellung ist "Natürlich" die thematische Klammer, die nicht nur den Kulturschaffenden einen weiten Interpretationsspielraum lässt, sondern auch die Phantasie der Kulturinteressierten auf vielfältige Weise anregt.

Dicht gedrängt erlebten mehr als 50 interessierte Gäste im Vorraum zum Bismarck-Museum die Eröffnung der Ausstellung "Natürlich". Bürgermeister Thomas Leiner freute sich nicht nur über das große Interesse, sondern auch über das Ende des pandemisch bedingten Stillstandes: "Nach zwei Jahren haben sie wieder die Öffentlichkeit, die sie und ihre Werke brauchen."

Dynamik und Kultur

Als "Hausherrin" führte Annette Späth in die Ausstellung ein und streifte kurz die bisherige Zusammenarbeit wie bei "Outside", "Dynamik und Kultur" oder "Bitte nicht berühren" als thematische Auseinandersetzung mit den Coronafolgen für den Menschen - "Stets Themen, die Menschen berühren, die aktuell sind und unser Zusammenleben prägen." So ist es auch beim aktuellen Ausstellungstitel, der ein zentrales Thema der Kunstgeschichte neu interpretiert und die romantische Kunstauffassung der früheren Landschaftsmalerei als Abbild der Natur einem Transformationsprozess unterwirft.

Malerei, Fotografie, Installation

Elf Kunstschaffende werfen einen ganz persönlichen Blick auf "Natürlich", wobei es sowohl um die Abbildung und Abstraktion landschaftlicher Motive geht, aber auch um harmonische Analogien oder überraschende Kontraste, die sich aus dem Wort "Natürlich" ergeben - und dies alles in Form von Malerei, Fotografie, Installation, Radierung und Assemblage.

Für Eva Feichtinger als Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft ART97688 war das Thema ähnlich "einem wissenschaftlichen Forschungsauftrag und daraus entstanden die unterschiedlichen Werke" - unter anderem die elf Plakate auf dem Areal vor der Orangerie, deren Aussagen von den Kunstschaffenden ausgewählt wurden und zum Innehalten, zum Nachdenken anregen sollen.

Besonders freute sie sich über den "Nachwuchs" bei der Arbeitsgemeinschaft, die sich nach dem Rückzug einiger Protagonisten mit Katja Then (Freie Malerei, Grafik, Objektkunst, Installation), Konrad Winter (Maler, Bildkunst) und Stephan Mundi (Malerei, Bildhauerei, Augmented Reality) neu gefunden habe und erstmals gemeinsam ausstelle.

Lebhaft diskutiert

Das Thema "Natürlich" sei in der Gruppe lebhaft unter den Aspekt "Was ist natürlich, was sollte natürlich sein?" diskutiert worden und die künstlerischen Ergebnisse sollen nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zur Diskussion anregen. Hierfür standen sie alle in der Orangerie Rede und Antwort und erlaubten interessante Einblicke in ihre Schaffenswelt.

Die Neugier auf der einen Seite traf in der Orangerie auf überraschende Gestaltungsmöglichkeiten sowie analoge und digitale Interpretationen auf der anderen Seite. So arbeitet Konrad Winter für seine Serie "Getarnte Landschaften" mit Schnappschüssen, die er modifiziert und auf, mit Autolack bearbeitetes Aluminium überträgt. Für Katja Then sind Entstehen und Vergehen wiederkehrende Themen, die sich in ihren Bildern und Objekten darstellt.

Für Alexander Ruppert und weitere Akteure sind reliefartige Collagen ein dreidimensionales Ausdrucksmittel, wogegen für Romana Kochanowski ein Kugelschreiber für ihre Phantasie genügt.

Stephan Mundi verknüpft das Analoge mit dem Digitalen bei seinen Werken, die eine abstrakte Farbpalette mit Acryl auf Leinwand abbilden. Leben kommt in diese Werke, wenn man es mit der "Artivive APP" ins Visier nimmt.

Ausstellung

"Natürlich" - Ausstellung v in der Orangerie vom Museum Obere Saline, am wochenende sind die Künstler anwesend

Wann? Bis 23. Oktober, Mittwoch bis Sonntag von 14 - 17 Uhr

Internet natuerlich-ausstellung.de

Assemblage ist ursprünglich in der bildenden Kunst zu einem Begriff mit besonderer Bedeutung geworden, der eine Art von Kunstwerken bezeichnet: Collagen mit plastischen Objekten, die auf einer Grundplatte befestigt sind. So entstehen Kunstwerke mit reliefartiger Oberfläche. Auch dreidimensionale Objekte können als Assemblage bezeichnet werden.