Worauf wird in Zukunft gesetzt: Reha oder Prävention?

2 Min
Vor dem Bewegungsbad der Hartwald-Klinik erhielten die Teilnehmer des Stadtgesprächs Infos zur Technik. Foto: Brigitta Kempe-Wolf
Vor dem Bewegungsbad der Hartwald-Klinik erhielten die Teilnehmer des Stadtgesprächs Infos zur Technik. Foto: Brigitta Kempe-Wolf
Der neue Speisesaal der Hartwald-Klinik. Foto: Brigitta Kempe-Wolf
Der neue Speisesaal der Hartwald-Klinik. Foto: Brigitta Kempe-Wolf
 
Begrüßung ab (4.v.l.): Stefanie Leitsch, Prof. Dr. Reichel, Prof. Dr. Fritschka, Dr. Ingo Walcher. Foto: Brigitta Kempe-Wolf
Begrüßung ab (4.v.l.): Stefanie Leitsch, Prof. Dr. Reichel, Prof. Dr. Fritschka, Dr. Ingo Walcher. Foto: Brigitta Kempe-Wolf
 
Groß und hell und freundlich der Rezeptionstresen. Foto: Brigitta Kempe-Wolf
Groß und hell und freundlich der Rezeptionstresen. Foto: Brigitta Kempe-Wolf
 
Gerätesportraum der Hartwald-Klinik. Foto: Brigitta Kempe-Wolf
Gerätesportraum der Hartwald-Klinik. Foto: Brigitta Kempe-Wolf
 
Blumenbilder innen im Haus. Foto: Brigitta Kempe-Wolf
Blumenbilder innen im Haus. Foto: Brigitta Kempe-Wolf
 
Fleißige Sportpatienten, Foto: Brigitta Kempe-Wolf
Fleißige Sportpatienten, Foto: Brigitta Kempe-Wolf
 
Der Kiosk der Hartwald-Klinik. Foto: Brigitta Kempe-Wolf
Der Kiosk der Hartwald-Klinik. Foto: Brigitta Kempe-Wolf
 
Freundliche Tischdeko. Foto: Brigitta Kempe-Wolf
Freundliche Tischdeko. Foto: Brigitta Kempe-Wolf
 

Die PWG Bad Brückenau bietet im Rahmen ihrer Stadtgespräche interessierten Bürgerinnen und Bürgern Informationen über die vielfältigen Einrichtungen und Angebote der "Gesundheitsstadt Bad Brückenau". Das zweite Treffen in dieser Reihe fand nun in der Hartwald-Klinik im Staatsbad statt.

Der Ärztliche Direktor, Prof. Dr. Christioph Reichel, und die Kaufmännische Direktorin, Stefanie Leitsch, begrüßten Dr. Ingo Walcher und die Gruppe, die der Einladung zur Besichtigung gefolgt war.
In einem Vortrag gab Prof. Reichel einen Überblick über die Klinik, die Ziele und Konzepte, "die eventuell auch für Sie wichtig sind bei politischen Entscheidungen". Die Klinik hat 228 Betten und erreicht mit jährlich etwa 3800 Rehabilitanten eine Auslastung von rund 97 Prozent. Aus ganz Deutschland kommen die Menschen nach Bad Brückenau. Eröffnet wurde sie 1973. Nach einer umfassenden Modernisierung 2005 erstrahlt sie in neuem Glanz. Während der Bauzeit war eine Klinik in Bad Kissingen Ausweichdomizil, die Mitarbeiter fuhren in die Nachbar-Kurstadt um ihrer Arbeit nachzugehen.
Die Hartwald-Klinik ist eine Schwerpunktklinik zur Rehabilitation von Patienten mit Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes einschließlich der Leber. Behandelt werden ferner Patienten mit Erkrankungen der ableitenden Harnwege und der Prostata. Das multidisziplinäre Reha-Team besteht aus Fachärzten für Magen-Darm-Erkrankungen (Gastroenterologie), Innere Krankheiten (Internisten), Erkrankungen der ableitenden Harnwege (Urologen), Allgemeinärzten und Ernährungsmedizinern. Gemeinsam mit Psychologen, Krankenschwestern, Diätassistentinnen, Stomaberaterinnen, Sozial- und Rehaberatern soll der Heil- und Rehaprozess im "Dialog zur Gesundheit" mit den Patienten unterstützt werden.

Guter Kontakt unabdingbar

Prof. Dr. Reichel betonte, dass "in Bad Brückenau ohne öffentlich getragene Rehakliniken ein wesentlicher Teil des Umsatzes fehlt". Dies sei in der Umbauphase durchaus spürbar gewesen. Ein guter Kontakt zu den Rehakliniken sei unabdingbar, denn schon mehr als 40 Jahre gibt es diese konstante Bindung zur DRV und vielen Patientengruppen. Durch die aufwendige Modernisierung sei auch eine Standortsicherung und eine Arbeitsplatzsicherung für die Menschen gegeben. Er ging auch darauf ein, dass momentan eine Diskussion im Gange sei über eine sogenannte "Präventionswelle". Hierbei soll die Vorsorge wichtiger werden, doch es ist noch nicht klar aus "welchem Topf diese Kosten bezahlt werden sollen".
Die Anwesenden erhielten eine durchaus interessante Lektion zum Begriff "Solidargemeinschaft" und "Sozialwahlen" und die "Körperschaft öffentlichen Rechtes" aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern sowie Versicherungen, die entscheiden wie das Geld eingesetzt wird.

Familienfreundliche Arbeitsplätze

Im Anschluss an den Vortrag konnten Fragen gestellt werden, die ausführlich beantwortet wurden. Eine Diskussion über Reha oder Prävention schloss sich an. Für die intensive Gesundung ist die stationäre Reha die bessere Basis für die Menschen. Ziel ist es hierbei, diese wieder zur Arbeit zurückführen und so die Beitragszahler zu erhalten. Eine Gegenüberstellung der Kosten und Zahlungen bei chronisch kranken Menschen machte die anwesenden Gäste doch etwas nachdenklich. In der Klinik arbeiten etwa 130 Menschen, davon viele Frauen und Teilzeitbeschäftigte, denn die "familienfreundlichen Arbeitsplätze" sind sehr gefragt.

Lehrklinik für Ernährung

Bei einer Hausführung hatten die Besucher die Möglichkeit in einige Räume Einblick zu nehmen. Stolz waren Stefanie Leitsch und Prof. Dr. Reichel auf den neuen großen Speisesaal, von zwei Seiten zugänglich, und die hohe Qualität der angebotenen Speisen und deren Auswahlmöglichkeiten zu den verschiedenen Krankheitsbildern. Die Hartwald-Klinik ist auch Lehrklinik der "Akademie Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin". Das setzt gesunde, vollwertige Mahlzeiten voraus, die regelmäßig kontrolliert werden.
Vielfältig sind die Therapie- und Sportmöglichkeiten, die verordnet werden. Es gibt jedoch viele Patienten die freiwillig "mehr tun als sie müssen". Ist doch in dem Wort Reha auch eine Aufforderung für die Menschen enthalten: "Rechtzeitig Handeln" ist ebenfalls Prävention und fordert dazu auf, achtsam, bewusst und eigenverantwortlich mit der Gesundheit umzugehen.