Bereits zum zweiten Mal fand die Initiative "Gesundes Pausenbrot" im Kindergarten Regenbogenland in Bad Brückenau statt. Eine gute Sache, finden alle.
"Ein gesundes Frühstück ist heute nicht selbstverständlich", weiß Erzieherin Angelika Sautter aus dem Kindergarten Regenbogenland zu berichten. Auch deshalb sei die Aktion "Gesundes Pausenbrot" wichtig, weil die Kinder oftmals Obst und Gemüse nur in pürierter Form kennen, erzählt sie aus der Erfahrung.
Seit über 30 Jahren arbeitet Sautter mit Kindern und sieht eine starke Veränderung der Essgewohnheiten. "Das Problem ist die Industrie. Es werden immer mehr Lebensmittel für Kinder angeboten, wie beispielsweise die komplett pürierten Joghurts oder Fruchtdrinks, die nichts mehr Ursprüngliches beinhalten", ärgert sie sich. "Die Initiative "Gesundes Pausenbrot" wurde zum zweiten Mal vom Elternbeirat des Kindergartens angestoßen und durchgeführt, nachdem es im letzten Jahr von den Kindern sehr gut angenommen wurde", berichtet Alexander Schlothauer, Elternbeirats-Vorsitzender.
Gut gefüllter Tisch
Die Marke "Kerrygold" bietet deshalb für Schulen und Kindergärten eine finanzielle Unterstützung in Höhe von einem Euro pro Kind für die Durchführung eines gesunden Frühstücks an. "Das erscheint auf den ersten Blick wenig, aber wenn man sich Menge und Vielfalt anschaut, dann ist das ausreichend", ergänzt er mit Blick auf den gut gefüllten Tisch.
Nur ein paar Euro wurden noch aus der Elternbeiratskasse draufgelegt. Und die Hürde bei der Anmeldung sei sehr gering, denn nach dem Ausfüllen eines Anmeldebogens kam prompt die Antwort vom Hersteller mit der Zusage.
"Wir würden das auch ohne die Hilfe eines Unternehmers machen, denn ein gesundes Frühstück liegt den meisten Eltern sehr am Herzen", bestätigt der Elternbeiratsvorsitzende.
Vorschulkinder bereiten vor
Einige Vorschulkinder helfen, das Frühstück vorzubereiten. Sie schnippeln Gemüse und Obst, schälen Eier und belegen Brote. Auch drei Eltern des Elternbeirats erledigen Aufgaben. Sie schmieren die Brote und helfen den Kindern, wenn sie nicht weiter wissen. Scheinbar halten einige der Kinder das erste Mal ein Messer in der Hand, und die Erzieherinnen unterstützen sie bei der Arbeit. "Wir begrüßen solche Aktionen immer. Darüber hinaus bieten wir täglich frisches Obst und Gemüse in den Gruppen an", bestätigt Alexandra Fürst, Leiterin des Kindergarten Regenbogenland.
Positiver Gruppenzwang
"Gerade die Kleinen sind so noch sehr positiv zu beeinflussen", ergänzt Cindy Böhmer vom Elternbeirat, deren Tochter in die Krippe geht. Sozusagen ein positiver Gruppenzwang.
Das bestätigt auch Sautter: "Wir hören oft von Eltern: Mein Kind isst das nicht. Doch wenn sie hier sind, dann verhalten sich die Kinder ganz anders und dem Essen gegenüber viel offener". Und ein weiterer Aspekt sei nicht zu unterschätzen.
Sprachliche Entwicklung
Denn die sprachliche Entwicklung hänge auch wesentlich von der Ausbildung der Kaumuskulatur ab. Und die könne sich nur optimal mit Vollkornbrot, Obst und Gemüse ausbilden.
Natürlich gibt es auch mal was Süßes, bestätigen die Eltern, denn auch der Umgang damit müsse gelernt werden. "Ganz ohne geht es nicht! Aber wichtig ist ein breites Angebot an Lebensmitteln", sind sich alle einig.