Eigentlich wollte der Pächter des Steinernen Wirtshauses heuer im Frühjahr schließen. Doch der erste Lockdown hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht, - er machte weiter. Auch im zweiten Lockdown denkt er nichts ans Aufhören.
Einen Sommer lang war es fast wie in alten Zeiten. "Leben war wieder da. Wir haben Bierfässer ohne Ende geschleppt", erzählt Hannes Petzsch, Pächter vom Steinernen Wirtshaus. Sogar ein Tanzkurs fand statt, dieser musste jedoch Ende Oktober aufgrund des zweiten Lockdowns vorzeitig abgebrochen werden.
Bis Frühjahr 2020 hatte Petzsch eine geregelte Schließung des Steinernen Wirtshauses mit anschließendem Angestelltenverhältnis für sich geplant. Da der erste Lockdown zu massiven Einnahmenausfällen geführt hatte, konnte dieser Plan nicht umgesetzt werden, denn es fehlte an Rücklagen.
Steinernes Wirtshaus: Erste Lockdown verhinderte Schließung - zweiter Shutdown "nicht so schlimm"
Der Wirt hat sich mit den coronabedingten Hygieneauflagen arrangiert, man kam gut zurecht. So gut, dass Rücklagen gebildet werden konnten. "Wir haben uns hochgerappelt - bis Oktober", sagt Petzsch. Die von der Bundesregierung beschlossene außerordentliche Wirtschaftshilfe hat er für November beantragt. Ihm als Solo-Selbstständigen stehen 75 Prozent des Novemberumsatzes von 2019 in Aussicht. "Wir haben das schon einmal durchgerechnet. Das passt", zeigt er sich zufrieden.
Der zweite Lockdown trifft ihn nicht so hart wie der erste. Auch der Abholservice hilft hier. Momentan laufen alle Öfen heiß: "Halbe Ente mit Rotkohl und Klößen geht wie geschnitten Brot". Der Betrieb im Steinernen Wirtshaus wird also zunächst fortbestehen. Für 2021 gibt es schon Reservierungen für Familienfeiern, doch wie und wie lange es insgesamt weitergeht, ist für Petzsch jetzt noch nicht absehbar. An einer Schließung hält der gelernte Koch nach wie vor fest. "Ich will das hier aber erst ordentlich und vernünftig zu Ende bringen".