Der Geschäftsführer zeigte in seiner Power-Point-Präsentation, wie unterschiedlich die Schilder mit verschiedenen Symbolen in der Rhön ausfallen können. Da wundert das Ziel des Naturparks nicht, alle Wanderwege mit den neuen Pfeilwegweisern zu beschildern. Eine "einheitliche Markierungsphilosophie" solle herrschen.Dazu müssten alle an der Markierung beteiligten Institutionen zusammenarbeiten.
Teure und aufwendige Zertifizierung
Spitzl zeigte, wie teuer und aufwendig sich die Ausweisung einer Extratour darstellt. Rund 50 Kriterien wie Wegeformat, Landschaftsbild, Abwechslung, Wegführung und Vernetzung seien zu erfüllen. Die Erstzertifizierung durch das Deutsche Wanderinstitut koste etwa 1900 Euro; die Rezertifizierung nach drei Jahren schlage mit nochmal 1050 Euro zu Buche, auch wenn eine staatliche Förderung möglich sei. Und da wären noch Wartung und Kontrolle der Markierungen.
Oberthulbas Ex-Bürgermeister Gotthard Schlereth erinnerte an die Mühen, die die Installation des "Waldfensterers" zwischen Geroda/Platz und Burkardroth 2019 bereitete. Noch heute seien nicht alle Fragen zwischen den beiden Bürgermeistern, dem Flächeneigentümer und beteiligten Behörden geklärt.
Rhönklub-Präsident Jürgen Reinhardt und Bischofsheims Bürgermeister Georg Seiffert verwiesen darauf, dass immer weniger Ehrenamtliche fürs Markieren der Wanderwege zur Verfügung stünden. Einig waren sich die Anwesenden, dass man bei einer Rücknahme von Wegen alle Beteiligten - von Eigentümern, über Gemeinden bis hin zu Behörden mit ins Boot nehmen müsse. Laut Klaus Spitzl sind derzeit keine Extratouren in Planung.
Instandsetzung und Umweltbildung
In seinem Geschäftsbericht hatte er zuvor die Aktivitäten des Naturparkvereins der vergangenen Monate vorgestellt. So wurde der Bohlensteg durch das Schwarze Moor erneuert, die Ausstellung im Haus der Schwarzen Berge in Oberbach über die einzigartige Vielfalt in der Rhön aktualisiert, ebenso die Schau im Biosphärenzentrum Haus der Langen Rhön in Oberelsbach. Spitzl stellte auch kurz neue Umweltbildungsprogramme dieser Einrichtungen und des Naturerlebniszentrums Hammelburg vor.
Alle vier Stellen der Naturpark-Ranger konnten besetzt werden, unter anderem durch Martina Faber aus Bad Bocklet und Leonard Helfrich aus Gersfeld. Spitzl beleuchtete den Weg des früheren Industriekaufmanns als Quereinsteiger und seine Aufgaben , die in den Bereichen Naturschutz und -bildung sowie Monitoring und Besucherlenkung liegen.
Landschaftspflege an drei Schwerpunkten
Als Maßnahmen der Landschaftspflege hat der Naturpark den ehemaligen Steinbruch am Heroldsberg in Hammelburg von wuchernden Gehölzen befreit - was der offene Steinbruchhalden liebenden rotflügeligen Ödlandschrecke entgegenkommt. Auch am ehemaligen Steinbruch Stengerts nördlich von Bischofsheim wurden Büsche und Gehölze beseitigt. An der Nasswiesenbrache rund um die Klingenbachquelle bei Untererthal wurde Biotoppflege betrieben.
Finanziell steht der Naturpark-Verein gut da. Er ist nicht verschuldet; die Rücklagen betrugen zum Ende des Haushaltsjahres 2021 genau 488.147,43 Euro. Dementsprechend wurde der Vorstand einstimmig entlastet.