Beim Rhönklub-Zweigverein standen Wahlen an. Aber es hat sich weder ein Vorsitzender noch ein Stellvertreter gefunden.
Zu seiner letzten Aktion im Rhönklub-Zweigverein Wildflecken hatte der amtierende Vorsitzende Wilfried Donner die Mitglieder eingeladen. 25 Jahre habe er fast auf den Tag genau dieses Amt bekleidet. Nun wolle er den Posten zur Verfügung stellen. Aber: Bei der fälligen Neuwahl konnten weder ein Vorsitzender, noch ein Stellvertreter gefunden werden.
Als Wahlleiter hatte sich Bürgermeister Gerd Kleinhenz zur Verfügung gestellt. Im Saal war die trübe und pessimistische Stimmung zu spüren. Insgesamt sechs Posten waren neu zu besetzen, damit der Verein, der im kommenden Jahr 70 Jahre alt werde, weiter geführt werden könne. Als Schriftführer stellte sich Walter Krech zur Verfügung. Kassier Hermann Türk würde weiter die Finanzgeschäfte führen. Wegewart Otto Kirchner stehe ebenfalls weiterhin "Gewehr bei Fuß" und Wanderwart Ottmar Bohn sagte ebenfalls zu, weiterhin mitzuarbeiten. Für das Amt des 1.
und auch des 2. Vorsitzenden fand sich jedoch niemand. Bürgermeister Kleinhenz war fassungslos. Nun muss in vier Wochen eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden. Bis dahin sollen intensive Gespräche geführt werden, damit eine Auflösung des 237 Mitglieder starken Vereines verhindert werden kann.
Viel Arbeit und viel Freude
In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr ließ Wilfried Donner zunächst viele interessante und erfolgreiche Aktivitäten Revue passieren. Ob die 1. Mai-Wanderung zur Rhönklub-Hütte, der Mehr-Tages-Ausflug nach Berlin oder die vielen Wanderungen all das seien Höhepunkte des Jahres gewesen, die viel Arbeit und Vorbereitungen erforderlich machten, aber auch Freude geschenkt haben. Mit bewegten Worten bedankte er sich bei all den vielen Helfern, die ihm treu zur Seite standen, wenn sie gebraucht wurden.
Hermann Türk konnte von einer beruhigenden Finanzlage und alle Fachwarte von enorm vielen Aktivitäten berichten.
Frauen sind eifriger als Männer
Die Wandertätigkeit sei leider etwas zurückgegangen, resümierte Ottmar Bohn. Dennoch konnte er an 34 Wanderfreunde eine Wandernadel vergeben. Luise Eiter erhielt die Nadel Nr. 44, was auf eine langjährige Wandertätigkeit schließen lässt. Ihre 1. Nadel erhielt Helga Raab. Auch im ZV Wildflecken wandern die Frauen eifriger als die Männer, besagt die Wanderstatistik. Bereits 40 Jahre sind Elisabeth und Günther Schmitt und 25 Jahre Brigitte Breitenbach Mitglieder im ortsansässigen Zweigverein. Sie erhielten eine Dankurkunde.
Um sein Ausscheiden aus dem Amt zu begründen, zog Donner Bilanz seiner Amtszeit.
Schon vor 25 Jahren sei die Suche des damaligen Vorsitzenden Leopold Mathes nach einem Nachfolger schwierig gewesen. Um den Verein nicht im Stich zu lassen, habe er - seinerzeit noch Mitglied im ZV Oberbach - sich nach Wildflecken umgemeldet und das Amt übernommen. Die Arbeit habe ihm auch immer Spaß gemacht, denn im Verein sei sehr viel bewerkstelligt worden. Die vereinseigene Hütte am Auersberg sei Anlaufplatz für Wanderungen, aber auch für sehr viele schöne Feste und Feiern gewesen. Das Brunnenfest habe einen festen Plan im Gemeindekalender erhalten. Der Aufbau mehrerer Tanzgruppen mit 44 jungen Mädchen und Buben habe den Namen Wildflecken positiv nach außen getragen. Die Tanzgruppen waren über viele Jahre ein Alleinstellungsmerkmal des Vereins und sind überall für Auftritte angefordert worden. Doch irgendwann haben die Resonanz und das Interesse aufgehört.