Mit dem Projekt "Willkommenskultur" greift die Kreuzbergallianz als eine der ersten interkommunalen Allianzen in Unterfranken ein wichtiges Thema auf.
Wer neu in die Kreuzbergallianz zieht, dem soll das Gefühl vermittelt werden, dass er willkommen ist. Unter dem Titel "Willkommenskultur" wurde ein Projekt auf die Beine gestellt, in dem derzeit verschiedene Schwerpunkte bearbeitet werden. Neben der Unterstützung der Deutschlehrer, die Flüchtlinge unterrichten, und der Erarbeitung kommunaler Wegweiser in deutscher und englischer Sprache, werden die Verwaltungen dabei unterstützt, die vorhandenen Kompetenzen zu stärken und auszubauen.
Mit dem Projekt "Willkommenskultur" greift die Kreuzbergallianz als eine der ersten interkommunalen Allianzen in Unterfranken ein Thema auf, das nicht nur auf den Umgang mit dem Flüchtlingszuzug, sondern auch mit Folgen der Globalisierung für die Gemeinden im ländlichen Raum abzielt. Verwaltungsmitarbeiter aus allen fünf Kommunen der Kreuzbergallianz nahmen an einer Schulung teil, die von der Jugendbildungsstätte Unterfranken angeboten wurde.
Seminarleiter Stefan Lutz-Simon, der Leiter der Jugendbildungsstätte, und die Bildungsreferentinnen Jarka Simmering und Manuela Dillenz haben mit Hilfe verschiedener Rollenspiele aufgezeigt, wie neue Herausforderungen gemeistert werden können. "Es ging zum einen darum zu vermitteln, dass die Kollegen in anderen Verwaltungen, ähnliche Fragen und Probleme haben", sagte Lutz-Simon. "Zum anderen ging es darum neue Sichtweisen einzunehmen, um die Situation des Gegenübers besser verstehen zu können."
In vielen verschiedenen Übungen sei versucht worden, Verständnis für unterschiedliche Situationen zu wecken. "Die Verwaltungsmitarbeiter stehen vor neuen Herausforderungen, wenn Menschen aus einem anderen Kulturkreis, die die Deutsche Sprache nicht sprechen mit ihren Anliegen vor ihnen stehen", brachte es Lutz-Simon auf den Punkt.
"Es ergeben sich neue Rahmenbedingungen in den Verwaltungen, die interkulturelle Öffnung der Gemeinden ist eine Herausforderung."
Überforderung auf beiden Seiten möglich
Lutz-Simon und seine Mitarbeiterinnen machten aber auch deutlich, dass Überforderung nichts Verwerfliches sei. Auch der Asylbewerber sei überfordert, werde mit einer Vielzahl für ihn neuen Dingen konfrontiert. "Immer auch die andere Seite zu betrachten, das kann hilfreich sein, um Situationen sachlich lösen zu können." Beeindruckt zeigte sich Lutz-Simon auf welch hohem Level in den Gemeinden der Kreuzbergallianz gearbeitet werde. "Die Kollegen denken für die Menschen mit. Sie tun ihr Bestes, um Menschen zu unterstützen und bei der Integration zu helfen."
Auch die Teilnehmer äußersten sich durchweg positiv.
"Der Erfahrungsaustausch zwischen den Kollegen war für mich das Wichtigste", sagte Luise Englert aus der Gemeinde Sandberg. Bereichernd erlebte Ramona Fries vom Markt Oberelsbach die verschiedenen Rollenspiele, die halfen jeweils andere Sichtweisen einzunehmen. "Es war eine gute und sinnvolle Veranstaltung. Vieles wurde aufgezeigt, was im Alltag hilfreich sein kann." Auch Ralf Losert vom Markt Wildflecken bezeichnete die Veranstaltung als "gut, informativ und abwechslungsreich". Die Zielsetzung, andere Blickwinkel einzunehmen, sei erreicht worden.
"Es hat mir sehr gut gefallen", kommentierte Dirk Franzke aus der Stadtverwaltung Bischofsheim. "Es wurde deutlich gemacht, wie andere Sichtweisen aussehen können und das sie auch ihre Berechtigung haben." Natürlich brauche es dazu Bereitschaft und Offenheit. Die Rollenspiele, in denen andere Blickwinkel eingenommen wurden, in denen es um Verständnis für andere Sichtweisen ging, seien wichtig gewesen, um die Sensibilität zu stärken und das Thema ins Bewusstsein zu rufen.