Statt auf dem Kreuzberg-Gipfel Wanderjahr im Warmen eröffnet

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Zünftige und süffige Wanderjahreröffnung der Saale-Sinn-Region des Rhönklubs auf dem Kreuzberg. Aufgrund des schlechten Wetters musste die Veranstaltung kurzerhand vom Gipfelplateau in den Antoniussaal verlegt werden. Das Bild zeigt den Regionalvorsitzenden Thomas Hammelmann (rechts) mit seinen beiden Stellvertretern Dieter Büttner (von links) und Konrad Tripp. Foto: Marion Eckert
Zünftige und süffige Wanderjahreröffnung der Saale-Sinn-Region des Rhönklubs auf dem Kreuzberg. Aufgrund des schlechten Wetters musste die Veranstaltung kurzerhand vom Gipfelplateau in den Antoniussaal verlegt werden. Das Bild zeigt den Regionalvorsitzenden Thomas Hammelmann (rechts) mit seinen beiden Stellvertretern Dieter Büttner (von links) und Konrad Tripp.  Foto: Marion Eckert

Der Rhönklub eröffnete das Wanderjahr 2016, das unter dem Motto steht "140 Jahre Rhönklub, 140 Jahre Dienst an der Rhön". Das widrige Wetter vertrieb die Teilnehmer allerdings in den Antoniussaal des Kreuzbergs.

Normalerweise findet die Wanderjahr-Eröffnung der Saale-Sinn-Region des Rhönklubs auf dem Gipfelplateau des Kreuzbergs statt. In diesem Jahr war das Wetter jedoch so unangenehm, feucht kalt, neblig und regnerisch, dass der Vorstand mit Thomas Hammelmann an der Spitze entschied, den offiziellen Teil nicht auf dem Berg abzuhalten, sondern die Rhönklub-Mitglieder gleich in den Antoniussaal zum gemütlichen Teil des Tages baten.
Der verregnete, matschige, zum Teil überfrorene Schnee machte es gerade den älteren Rhönklub-Mitgliedern sehr schwer, auf den Kreuzberg zu kommen. "Unfälle wollen wir keine riskieren", sagte Hammelmann, der gemeinsam mit seinen beiden Stellvertretern Dieter Büttner (Bischofsheim) und Konrad Tripp (Bad Königshofen) in der gemütlichen Atmosphäre des Antoniussaals auf ein unfallfreies und gesundes Wanderjahr 2016 anstieß.

"140 Jahre Rhönklub - 140 Jahre Dienst an der Rhön" laute in diesem Jubiläumsjahr das Motto des Rhönklubs. Für Hammelmann war die Wanderjahr-Eröffnung eine gute Gelegenheit, an die grundlegenden und ursprünglichen Aufgaben des Rhönklubs zu erinnern. Die Pflege und Erschließung der Rhön für Wanderer und Naturfreunde, habe sich der Rhönklub schon vor 140 Jahren zur Aufgabe gemacht.


Ursprung 1876

Am 6. August 1876 nahm alles mit Dr. Justus Schneider aus Fulda und einigen Gleichgesinnten im Rhönstädtchen Gersfeld, mit der Gründung des Rhönklubs seinen Anfang. 16 Zweigvereine wurden ins Leben gerufen: Gersfeld, Fulda, Hilders, Hünfeld, Tann, Weyhers, Geisa, Dermbach in der hessischen und thüringischen Rhön; in der bayerischen Rhön waren es Bad Brückenau, Bad Kissingen, Bad Neustadt, Bischofsheim, Fladungen, Hammelburg, Mellrichstadt und Ostheim.

Die Rhön, galt als raue und unverwechselbare Landschaft, geprägt von wilder Schönheit und schlichter Armut. Zehn Jahre vor Gründung des Rhönklubs, im Sommer 1866, war während des Deutschen Krieges eine preußische Armee unter Befehl des Generals von Falckenstein durch die Rhön gezogen. Kein geringerer als Theodor Fontane hat diesen Marsch beschrieben - mit Worten, die beinahe an die Strapazen von Hannibals Alpenüberquerung erinnern. Im Übrigen befasst sich die diesjährige Hauptkulturtagung am 27. Februar mit dem deutschen Bruderkrieg.


Freundlichere Bedingungen

Wer heute durch die Rhön wandere, der dürfe freundlichere Bedingungen gewiss sein, versicherte Hammelmann, aber das Klima biete immer noch reichlich Gelegenheit, die Vorzüge moderner Regen-, Wind- und Kälteschutzkleidung zu erproben. Ganz klar sprach er sich für die Rhön aus. "Es muss nicht immer Mallorca sein!" Denn an Intensität und Authentizität des Erlebnisses lasse sich eine Wanderung durch die Rhön kaum überbieten. Vor allem der Wanderer komme auf seine Kosten, dem es um das Erfahren einer mitteleuropäischen Landschaft gehe. Dass sich kaum ein Besucher dem Charme dieser rauen Schönheit entziehen könne, spreche für "diese Wunderwelt, die oft exotischer erscheint, als all die lauwarmen Paradiese zwischen Dominikanischer Republik und den Seychellen." Die Rhön habe die Armut schon lange überwunden, sagte Hammelmann. Es mag zwar sein, dass die alten Idyllen Einbußen erlitten haben, aber dafür müsse der Wanderer Verständnis haben. "Von ungetrübter Naturschönheit allein können die Menschen nicht leben. Die Zeiten wo sich Fuchs und Hase und allenfalls noch Segelflieger gute Nacht sagten, die sind vorbei."

Wichtiger Part der Wanderjahreröffnung ist stets die Bekanntgabe von Terminen. Zu erwähnen wäre natürlich die Hauptversammlung des Gesamt-Rhönklubs am 3. Juli in Gersfeld. Am 26. Juni veranstaltet die Region Saale-Sinn die 4. Familienveranstaltung am Würzburger Karl-Straub-Haus. Die Heidelsteinfeier findet am 18. September statt.