Bei einer Informationsveranstaltung erklären sich acht Bürger aus der MarktgemeindeSchondra bereit, in einem Helferkreis mitzuwirken. Viele wertvolle Erfahrungen wurden den Interessierten mitgeteilt.
Viele Bürger informierten sich im Pfarrheim in Schondra über das Thema Asylbewerber. Diese Frage ist gerade hochaktuell. Bürgermeister Bernold Martin (CSU) erklärte, dass in den nächsten Tagen die ersten Asylbewerber in Schondra eine Unterkunft erhalten werden. Das Landratsamt Bad Kissingen hatte ihn erst Ende vergangener Woche darüber in formiert.
Untergebracht werden die Flüchtlinge in Ferienwohnungen, die ein Bürger aus Schondra dem Landratsamt zur Verfügung stellen konnte. Die Wohnplätze sind auf maximal 27 Asylbewerber beschränkt. Woher die Menschen kommen, die hier in Deutschland Schutz vor Krieg und Verfolgung suchen, konnte der Bürgermeister nicht mitteilen: "Wir wissen nicht, woher die Menschen kommen, ob es Familien sind oder eine Gruppe von Einzelpersonen." Die Zuteilung geschieht derzeit über die Erstaufnahmestelle in Zirndorf, von dort werden die Asylbewerber über die Regierungsbezirke in
die einzelnen Landkreise weiter verteilt. "Aktuell muss der Landkreis Bad Kissingen zehn bis zwölf Personen wöchentlich unterbringen", erläuterte Bürgermeister Bernold Martin. Unterkünfte für die Asylbewerber, wie leer stehende Hotels, Gasthöfe und Ferienwohnungen, werden von den Landratsämtern händeringend gesucht.
Daniela Schad, Sozialpädagogin bei der Caritas Flüchtlingsberatung, betreut derzeit mehrere Asylbewerber in Volkers und Wernarz und konnte ihre wertvollen Erfahrungen an die interessierten Zuhörer weitergeben. "Belastend ist für die Menschen, dass sich das Asylverfahren über viele Monate hinzieht und die Asylbewerber einfach nur warten können und keine Beschäftigung haben."
Gute Erfahrungen aus Volkers Sehr hilfreich sei gerade für junge Männer die Einladung zum Sportverein.
"Die Männer freuen sich, wenn sie beim Fußball mitspielen dürfen. Auch in Volkers gibt es da gute Erfahrungen." Dort habe sich ein Kreis von hilfsbereiten Bürgerinnen und Bürgern gebildet. "Wichtige Angebote sind zum einen die Hilfe beim Einkaufen. Asylbewerber werden mit dem Auto nach Brückenau zum Einkaufen mitgenommen." Daneben sei das Interesse an Deutschkursen bei den Menschen sehr groß. Engagierte Helfer, die bereit sei en, einmal in der Wochen Grundkenntnisse für die deutsche Sprache zu vermitteln, sei en für die Asylbewerber eine wertvolle Unterstützung.
Hilfreiche Mitarbeiterin Diakon Horst Conze aus der Pfarrei Schondra erläuterte konkrete Unterstützungsmöglichkeiten für die in Kürze eintreffenden Asylbewerber.
Sehr hilfreich sei hier die Mitarbeit von Hafita Fuß aus Schondra, gebürtige Marokkanerin und Ehefrau des örtlichen Metzgers. Als Muslima wisse sie um die Speisegewohnheiten gerade der Menschen aus Syrien und könne auch die arabisch sprechenden Asylbewerber beraten. Daneben sei in den ersten Wochen eine Begleitung beim Einkauf von Lebensmitteln oder der Weg zum "Caritas-Kramlädchen" oder zur "Brückenauer Tafel" - beide im ehemaligen Gesundheitsamt in Bad Brückenau - ei ne wichtige Hilfe. Spontan erklärten sich acht Bürgerinnen und Bürger bereit, in einem Helferkreis mitzuwirken. Daniela Schad ermunterte die Zuhörer, keine Vorbehalte gegenüber den Flüchtlingen zu haben, sondern einen nachbarschaftlichen Umgang zu pflegen und daraus eine "Kultur der Begegnung" zu ent wi ckeln.