Die Klärteiche der Gemeinde werden derzeit gereinigt. Nach Speicherz ist jetzt Motten an der Reihe. Was passiert mit dem "Sammelgut"?
Die Entschlammung der Klärteiche und der dafür eingesetzte Saugbagger laufen derzeit auf Hochtouren. In den drei Klärteichen bei Speicherz ist sie bereits abgeschlossen, nun soll Motten folgen. Der Klärschlamm wurde vorerst in einem Container zwischengelagert und wird dann entwässert und gepresst in die Kläranlage nach Trübenbrunn gebracht.
Die letzte Klärschlammentsorgung liegt drei Jahre zurück, damals war jedoch nur ein Teich in Motten gereinigt worden. Nach Beendigung der Maßnahme sei die Gemeinde "wieder betriebsfähig", so Bürgermeisterin Katja Habersack (parteilos) . 120.000 Euro sind hierfür im Haushalt bereitgestellt.
Externes Knowhow
Klimamanager kümmern sich bereits jetzt schon in verschiedenen Städten um die angestrebte Klimaneutralität des Landkreises. Sie arbeiten vor allem für größere Gemeinden. Für kleinere Kommunen soll nun der Posten eines Klimakoordinators geschaffen werden. Er werde den Gemeinden beratend und informierend zur Seite stehen, die Durchführung von treibhausmindernden Maßnahmen begleiten, externes Knowhow einbringen und Kontakte zu Ansprechpartnern herstellen. Außerdem hilft er bei der Erstellung einer Energie- und Treibhausbilanz.
Die Stelle wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit zu 90 Prozent gefördert, die verbleibenden zehn Prozent werden unter den teilnehmenden Kommunen aufgeteilt. Mindestens sieben Gemeinden des Landkreises müssen sich hierfür anmelden, damit der Posten des Klimaschutzkoordinators eingerichtet wird.
Eigenanteil bei 825 Euro pro Jahr
Anhand einer Beispielrechnung wäre der Eigenanteil der Gemeinde Motten, bei insgesamt zehn teilnehmenden Kommunen, circa 825 Euro pro Jahr. "Das Projekt stößt auf großes Interesse", berichtete Bürgermeisterin Katja Habersack. Sie befürworte, "dass der Landkreis vorneweg geht" und "dass wir uns als Kommune daran beteiligen". Klimaschutz sei "ein Thema, wo wir Potenzial haben und erst mal eine Ist-Analyse machen müssen".
Die Gemeinderäte stimmten für die Teilnahme an dem Projekt, auch wenn die Frage von Gemeinderat Manuel Mehler (WG Motten) unbeantwortet blieb: Sollten sehr viele Gemeinden an dem Projekt teilnehmen, reduziere sich natürlich der Eigenanteil. Ist dann für jede einzelne Gemeinde "die Leistung überhaupt abrufbar?". Vom Landratsamt gebe es für diesen Fall keine Informationen, Habersack will aber nachhaken.
In Motten möchte die Will Bräu eine Abwasserreinigungsanlage bauen. Der Containerbau soll 14 auf sechs Meter groß und sieben Meter hoch sein. Gemeinderätin Andrea Wirsing (WG Motten) erkundigte sich nach der zu erwartenden Lärmbelästigung. Dies liege im Zuständigkeitsbereich des Landratsamtes, erläuterte Habersack und schlug vor, dem Antrag zuzustimmen - "vorbehaltlich der Einhaltung der Immissionsgrenzwerte und der Lärmschutzwerte".