Das Zauberton-Orchester tritt nach einem Probenwochenende auf dem Volkersberg am 2. November in der Georgi-Kurhalle in Bad Brückenau auf.
                           
          
           
   
          Leise Geigentöne sind schon auf dem Gang zu hören.  Im Zimmer wird es deutlich lauter, und auf einmal setzt das Orchester in  voller Lautstärke ein. Konzentrierte Gesichter, die Augen sind auf die  Noten geheftet, die Geigen und Bratschen haben die jungen Musiker im sicheren Griff, der Rücken ist aufrecht und gerade, nur  auf der Stuhlkante wird gesessen. 
       
Es handelt sich um die Grashüpfer, die Kleinsten des "Zauberton -Orchesters". Die Probenteilnehmer sitzen in einem Raum in der Jugendbildungsstätte am  Volkersberg und üben  für ihren großen gemeinsamen Auftritt  am Samstag, 2. November, ab 14.30 Uhr in der Georgi Kurhalle in Bad  Brückenau. Es ist das Abschlusskonzert des viertägigen Workshops am  Volkersberg. 78 junge Musiker zwischen 6 und 17 Jahren sind mit ihren  Musiklehrern in die Rhön gekommen, um intensive Tage des Probens zu  erleben. 
Es ist in diesem Jahr schon die fünfte Arbeitsphase des "Zauberton -Orchesters", das Lehrer  aus Bayern, Baden-Württemberg,  Berlin, Sachsen und dem Saarland ins Leben gerufen haben, statt. Die  jungen Musiker und ihrer Lehrer reisten aus ganz Deutschland an, um bereits zum vierten Mal in Bad Brückenau zu proben. Es gibt drei Streichorchester, das "Grashüpfer"- (die Kleinen), das  "Spatzen"- (die Mittleren) und das "Zauberton"-Orchester (die  Fortgeschritteneren). 
Ihre jeweilige Stimme haben die jungen Musiker  bereits seit Pfingsten mit ihren Lehrern im Einzelunterricht geprobt. Am  Volkersberg ging es darum, die Schüler zu einem Orchester zusammen zu  führen. "Sie lernen miteinander zu spielen, aufeinander zu hören",  erklärte Anja Hepp-Dierig, die Vorsitzende des Vereins "Zauberton-Orchester". Gerade für die Jüngsten waren es die ersten  Orchestererfahrungen in einer größeren Gruppe. Dies sei eine besondere  Motivation und Erfahrung, aber auch eine große Herausforderung. 
"Uns ist  es sehr wichtig, dass die Kinder in diesem Stadium gefordert, aber nicht  überfordert werden. Die Stücke werden so leicht ausgewählt, dass die  Kinder sich beim Spielen auf das Zusammenspiel und den musikalischen  Ausdruck konzentrieren können. Für Abwechslung sorgen die lebendige  Probenarbeit, die Vielfalt der Spieltechniken und die musikalischen  Stilrichtungen." Unter Leitung ihrer Dirigenten und Dozenten wurden die Tage am  Volkersberg auch genutzt, um neue Impulse und Motivation für die Zeiten  zu Hause mit zu geben. "Nicht alle Schüler haben die Gelegenheit unterm  Jahr in einem Orchester mitzuspielen. Da sind die Tage am Volkersberg  etwas ganz besonderes", sagt Anja Hepp-Dierig. 
Manche jungen Musiker sind  von Anfang an dabei, es haben sich Freundschaften entwickelt, die  während des Jahres gepflegt werden. "Wir haben schon Anmeldungen für  nächstes Jahr. Es ist für die Musikschüler ein Höhepunkt im Jahr." Die Tage am Volkersberg waren aber auch anstrengend. Sechs Stunden  probten die "Kleinen" und acht Stunden die älteren Schüler. "Da gibt es  auch wunde Finger. Das sind die Kinder nicht gewöhnt. Doch aufgeben tut  niemand", freut sich die Musiklehrerin über die Begeisterung der Kinder. 
Das Besondere am Zauberton-Orchester ist die Methode nach der  unterrichtet wird. Die Initiatoren, zehn Musiker und Lehrer aus sieben  Standorten in Deutschlands, unterrichten nach der in Helsinki  entwickelten "Colour-Strings-Methode". Dies sei eine ganzheitliche  Unterrichtsmethode, bei der Farben und Symbole komplexe Inhalte der  Musik transportieren. Neben einem emotionalen Erleben der Musik,  entwickele sich auch ein intellektuelles Verstehens (Musiktheorie), es  werde eine fundierte Spieltechnik aufgebaut und das "Innere Hören"  entwickelt.