Ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) für den Markt Zeitlofs ist gemacht.
Bürgermeister Wilhelm Friedrich (CSU) war zwar erfreut darüber, dass eine Informationsveranstaltung vor einigen Wochen zu der Thematik Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) zwischenzeitlich die Neugierde bei der Bevölkerung geweckt habe. Gleichzeitig enttäuschte ihn aber auch diesmal wieder die sehr geringe Teilnehmerzahl bei dem Treffen im Feuerwehrgerätehaus. "Alles, was wir heute machen, ist keineswegs in Stein gemeißelt", erläuterte der Rathauschef zum Auftakt. Erst einmal gehe es lediglich um die Sammlung von Ideen.
Pflichtprogramm für Kommunalpolitiker
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Zeitlofs braucht Impulse", betonte Architekt und Stadtplaner Bernd Müller vom Büro bma aus Rothenfels, der zusammen mit seiner Kollegin Annette Kohlmann und dem Geografen Wolfgang Sobtzick den Workshop moderierte. Allein schon aus diesem Grund hätte er sich gewünscht, "dass ein paar mehr Gemeinderäte da wären". Solch eine wichtige Veranstaltung, so der Experte, sei für die Kommunalpolitiker eigentlich ein Pflichtprogramm.
Müller forderte die Mitwirkenden auf, beim anschließenden Brainstorming nicht gleich die finanzielle Schere anzusetzen, "sondern ruhig einmal größer zu denken". Wie die staatliche Förderung ins Auge gefasster Maßnahmen einmal aussehe, das wisse man zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht. Deswegen dürften im Vorfeld auch ruhig gewisse Visionen entwickelt werden.
Die Basis für die spätere Diskussion im Plenum wurde bei der Vorarbeit in zwei Gruppen gelegt. Dabei ging es in erster Linie um eine Analyse, die die Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken in der Kerngemeinde aufzeichnen sollte. Als Haupthandlungsfelder hatten die Organisatoren hier die Bereiche Leerstands- und Brachflächenkonversion, Infrastruktur, Bildung und Soziales, Siedlungsstruktur, Wirtschaft, Handel und Tourismus sowie Verkehr vorgegeben.
Reger Meinungsaustausch, kontroverse Ansichten
Anhand der auf Flipcharts zusammengetragenen Aspekte entwickelte sich ein reger Meinungsaustausch, bei dem auch immer wieder kontroverse Ansichten die sehr sachlich geführte Debatte prägten. Es kristallisierte sich verstärkt heraus, dass es ganz vom individuellen Standpunkt und der persönlichen Erfahrung abhängt, was der Bürger in seiner Gemeinde als positiv betrachtet oder was er eher unter einem negativen Aspekt sieht.
Mit diesem Verlauf des Workshops hatte Stadtplaner Müller anscheinend schon gerechnet. Deshalb forderte er nach einer kurzen Denkpause mit Kaffee und Gebäck die Zeitlofser auf, ihre Gemeinde einmal mit den benachbarten Ortschaften Altengronau und Züntersbach zu vergleichen. Dabei war eine durchaus subjektive Bewertung der Gegebenheiten durch die Teilnehmer gefragt. Erst auf diese Art und Weise, so der Fachmann, würde den Einheimischen oft deutlich, "was man wirklich hat und was vorher vielleicht gar nicht so im Bewusstsein der Bevölkerung war". Der Moderator sollte mit seiner Einschätzung recht behalten. Denn anhand der recherchierten Gegebenheiten zeichnete sich plakativ ab, dass etliche erfolgversprechende Faktoren vorhanden sind, die eine gesunde Basis für die Zukunft bilden.
"Zeitlofs - wo Energie sinnlich sprudelt"
Mit dem Begriff Zukunft war dann auch das Stichwort für den nächsten Tagesordnungspunkt gefallen. "Wenn ein Ort am Leben bleiben will, muss er sich neu erfinden", meinte Müller und forderte dazu auf, eine "Vision für Zeitlofs 2030" zu entwickeln. Der Fantasie der Workshop-Teilnehmer waren dabei keine Grenzen gesetzt. Eine Fülle einprägsamer Slogans, in die geschickt einige Alleinstellungsmerkmale der Gemeinde eingearbeitet waren, wurde in die Debatte geworfen. Am besten kam im Plenum dabei die Formulierung "Zeitlofs - wo Energie sinnlich sprudelt" an.
Weitere Veranstaltungen zum Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) für den Markt Zeitlofs sind bereits geplant, und zwar unter anderem in Form eines zweiten Workshops sowie einer Ortsbegehung. Und natürlich wird das Thema demnächst auch auf der Sitzungsagenda des Gemeinderats stehen. Ein Termin mit den zuständigen Fachbehörden ist für die zweite Jahreshälfte ins Auge gefasst.