Kleiner Trick gegen den Autolärm

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Architekt Stefan Buttler stellte im Bad Brückenauer Stadtrat den Bebauungsplanentwurf Oberes Straßfeld II vor. Im Detail erläuterte der Fachmann unter anderem die Lösung mit zwei Stichstraßen. Foto: Rolf Pralle
Architekt Stefan Buttler stellte im Bad Brückenauer Stadtrat den Bebauungsplanentwurf Oberes Straßfeld II vor. Im Detail erläuterte der Fachmann unter anderem die Lösung mit zwei Stichstraßen. Foto: Rolf Pralle

Bei der Aufstellung des Bebauungsplanes Oberes Straßfeld II ist der Stadtrat einen Schritt weiter. Trotzdem wird das Papier noch öfter Thema sein.

Den sogenannten B-Plan stellte Stefan Buttler vom Würzburger Architekturbüro Planwerk den Bad Brückenauer Kommunalpolitikern auf ihrer jüngsten Sitzung in der Georgi-Kurhalle vor. Er verwies darauf, dass bereits Gespräche mit den betroffenen Anliegern geführt worden sind und erläuterte, dass mit dem etwa zwei Hektar großen Areal eine Arrondierung an das bereits vorhandene Baugebiet erreicht werden soll. 21 Baugrundstücke sollen über die August-Kömpel-Straße und 14 weitere über den Dreistelzweg erschlossen werden.

Im Hinblick auf die Verkehrsführung erläuterte der Fachmann die bevorzugte "Zwei-Stich-Lösung". Im Klartext heißt das, dass beide Straßen in einem Wendehammer enden und nur fußläufig miteinander verbunden werden. Es könne dann kein Auto durch dieses Gebiet "einfach so durchpfeifen", so Buttler wörtlich. Die gesamte Erschließung, so der Referent weiter, sei bewusst schlank gehalten, man habe nur eine geringe Versiegelung von Flächen angestrebt.

Der B-Plan zeigt eine Straßenbreite von 4,50 Metern. Durch das heutige Fahrzeugaufkommen, so auch die Meinung der Bad Brückenauer Verwaltung, sollte zur asphaltierten Straße noch ein versickerungsfähiger Schotterstreifen von einem Meter Breite hinzukommen.


Nicht überall Gegenliebe

Bekanntlich stößt das geplante Bauprojekt in der Gemarkung Wernarz nicht überall auf Gegenliebe. So hatten sich auch zur Sitzung des Stadtrates wieder etliche Zuhörer eingefunden, von denen nach einem formellen Antrag aus dem Gremium Edgar Dernbach als Betroffener zu Wort kam. Er wollte unter anderem wissen, ob das gesamte Gebiet auf einmal erschlossen wird, worauf Architekt Buttler antwortete: "Die Realisierung kann nur in einem Stück erfolgen."

Einige weitere Fragen Dernbachs, so wurde ihm von den Kommunalpolitikern verdeutlicht, fielen nicht in die Zuständigkeit des Stadtrats. Im Gremium gehe es derzeit nur um die Aufstellung eines Bebauungsplanes. Über die spätere Bauausführung durch den Investor müssten sich die Kommunalpolitiker keine Gedanken machen. "Das ist nicht unser Thema", so Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks und Bauhof-Referentin Petra Hirschmann (beide CSU) übereinstimmend.


Die Belastung nicht verschieben

Für Karlheinz Schmitt (CSU) war es zwar verständlich, "dass ein neues Baugebiet bei den Anliegern nicht immer auf Zustimmung stößt". Aber irgendwo müsse man ja anfangen. Manfred Kaisers (CSU) Wunsch wäre es gewesen, "dass man die Planung einmal öffentlich vorgestellt hätte". Thomas Eigenbrod (CSU) zeigte sich überrascht, "dass mit den Anwohnern nicht gesprochen wurde". "Bitte kein Egoismus", so der Appell von Petra Hirschmann. Man könne es nicht jedem recht machen und dürfe beispielsweise die Belastung durch den zu erwartenden Verkehr nicht nur auf eine Seite schieben. Sie sei froh, dass überhaupt neue Baugebiete in Bad Brückenau erschlossen werden.


Änderungen eingearbeitet

Nach weiteren Wortbeiträgen wurden noch einige Änderungsvorgaben in den Bebauungsplanentwurf eingearbeitet. So soll zur bestehenden Bebauung eine Baugrenze von fünf Metern festgesetzt werden. Nebengebäude sind in diesem Bereich allerdings zulässig. Spezielle Dachformen will man nicht festlegen, sondern lediglich eine maximale Firsthöhe.

Bei zwei Gegenstimmen wurde das Papier verabschiedet und die Verwaltung beauftragt, das Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes fortzuführen.

Der Bad Brückenauer Stadtrat in Kürze:

Terminvorschlag: Noch in diesem Jahr wird das Bad Brückenauer Stadtoberhaupt neu gewählt. Als Termin für die Wahl der Ersten Bürgermeisterin/des Ersten Bürgermeisters wird der Stadtrat der Rechtsaufsicht des Landratsamtes Bad Kissingen den 11. September vorgeschlagen. Eine eventuelle Stichwahl würde dann zwei Wochen später stattfinden.

Neue Satzung: Die Kommunalpolitiker brachten eine Neufassung der Satzung der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Bad Brückenau auf den Weg. Die alte Verordnung stammte aus dem Oktober 1985 und war nicht mehr auf dem neuesten Stand. Unter anderem sind jetzt aktuelle Änderungen aus dem Bayerischen Feuerwehrgesetz und dem Sozialgesetzbuch berücksichtigt. Auch der Rechtschreibreform wurde Rechnung getragen.

Dokumentation: Die durch den Neubau der Senioren-Wohnanlage Haus Waldenfels verursachten Straßenschäden werden weiter fortlaufend dokumentiert. Dieses Verfahren praktiziert die Stadtverwaltung seit Juli 2013.

Erneute Verschiebung: Der Bauzeitenplan für die Sanierung der Kissinger Straße hat sich weiter nach hinten verschoben. Als Termin für den Beginn der Arbeiten hat die zuständige Baubehörde Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks jetzt den 1. Mai mitgeteilt. Es soll Versäumnisse bei der Erarbeitung des Leistungsverzeichnisses gegeben haben.

Starker Verkehr: Der Durchgangsverkehr in der Crailsheimstraße hat nach Beobachtungen von PWG-Fraktionssprecherin Birgit Poeck-Kleinhenz stark zugenommen. Die Autofahrer würden häufig keine Rücksicht nehmen und die Fußgänger gefährden. Helfen könnten hier nur sporadische Polizeikontrollen verlautete im Stadtrat.

Zu wenig Platz: Florian Wildenauer fragte nach der Schaffung eines Behindertenparkplatzes in Höhe der Sparkasse. Das ist nach Aussage der Bürgermeisterin leider nicht möglich. Es fehlt dafür einfach die notwendige Fläche, die gesetzlich vorgeschrieben ist.

Lichtzeichen: Die Ampelregelung an der TV-Halle läuft nicht optimal. Der Grund ist ein Fehler in der Induktionsschleife, der aber in den nächsten Tagen behoben werden soll.