Eine Online-Plattform, die Biosphärenreservate vernetzt, ein Nachhaltigkeits-Mobil und eine Jobbörse gehören zu den Projektideen der jungen Leute, die sich in der Umweltbildungsstätte drei Tage lang Gedanken gemacht haben.
                           
          
           
   
          Drei Tage lang haben sich junge Erwachsene im MAB  Jugendforum in der Umweltbildungsstätte in Oberelsbach mit der  zukünftigen Entwicklung von Biosphärenreservaten in  ökologischer,  ökonomischer und sozialer Hinsicht beschäftigt. MAB steht für das  Programm "Der Mensch und die Biosphäre" (Man and the Biosphere Programm)  und sorgt für die Weiterentwicklung, evaluiert und vernetzt  Biosphärenreservate weltweit und erforscht im globalen Maßstab die  wichtigsten Ökosysteme. 
       
Rund 30 junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren, die in  deutschen, österreichischen und Schweizer Unesco-Biosphärenreservaten  leben, arbeiten oder sich für diese engagieren, kamen im Unesco-Biosphärenreservat Rhön zusammen, um sich in ganz  unterschiedlichen Workshops und Exkursionen durch die Rhön Gedanken über eine nachhaltige Entwicklung  "ihres" Biosphärenreservats und des Weltnetzes der Biosphärenreservate  zu machen. Im Fokus standen dabei unter anderem die Themen regionale  Wertschöpfung, Ökolandbau, Biodiversität in der Kulturlandschaft oder  Biosphärenreservate als Modellregionen zur Anpassung an den Klimawandel.
 Gemäß dem Motto "nachhaltig leben und wirtschaften" wurden Projektideen entwickelt, die öffentlich präsentiert und  von einer Jury prämiert wurden. Die Ehrengäste, die die Projekte bewertet und Patenschaften übernommen  haben, waren: Oberelsbachs Bürgermeisterin Birgit Erb, Peter Südbeck  (Europarc  Deutschland e.V., Vorstand), Barbara Engels (BfN,  Geschäftsführerin MAB-Nationalkomitee, Marc Auer ( Bundesministerium  für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit), Michael Heugel  (Vorsitzender MAB-Nationalkomitee) und  Hubert Job (Universität  Würzburg). Für  die Organisation waren Anne Schierenberg, Christina Hahn und Stephanie  Schubert von Europarc verantwortlich. Die Moderatoren des Abends waren  Eike Schmidt und Laura Martin. 
Gewonnen hat das Projekt "Vernetzt fetzt" der Gruppe "Vernetzung". Ihnen  stand als Patin Oberelsbachs Bürgermeisterin Birgit Erb zur Seite. Für die Projektumsetzung haben  sie 1500 Euro  gewonnen. Den Beteiligten geht es um die Implementierung  einer Online-Plattform, die sowohl Arbeitsprozesse wie auch  Kommunikation vernetzt. Die jungen Teilnehmer möchten sich auch nach dem  Treffen über Projekte, Ideen und den Fortgang von Maßnahmen effektiv  austauschen und auf diese Weise miteinander in Kontakt bleiben, damit  das gemeinsam erarbeitete fortgeführt werden kann. 
Die Vernetzung  beziehe sich aber ausdrücklich auf alle Arten von Gruppen in Biosphärenreservaten. Sie  möchten eine Plattform erstellen, die es allen ermöglicht, Kontakte zu  pflegen, Informationen und Ideen auszutauschen und trotz räumlicher  Entfernung fortzuführen. Gleichzeitig betonten sie aber, dass sie  unbedingt auch persönliche Treffen, wie die drei Tage in Oberelsbach,  für wichtig und notwendig erachten. Der reale Kontakt sei unverzichtbar. Für die Entwicklung der Internetplattform   werde eine hauptamtlichen Fachkraft benötigt,  waren sie sich einig. 
Jeweils einen zweiten Platz belegte die Gruppe "Jugend Unesco " (Pate:  Peter Südbeck) und die Gruppe "Nachhaltigkeits-Mobil" (Pate: Marc Auer),  sie bekamen jeweils 750 Euro für die Projektumsetzung. Bei  Nachhaltigkeitsmobil geht es um die Idee, ein Fahrzeug anzuschaffen,  das die Idee der Nachhaltigkeit in Kindergärten und Schulen bringt, die  sich nicht unbedingt im direkten Umkreis eines Biosphärenreservates  befinden. Dabei sollen Themen des  Umweltschutzes, eines nachhaltigen Lebens, Wohnens und Arbeitens aufgegriffen werden.  Auch könnten Erwachsene beziehungsweise Eltern über ihre Kinder und  Jugendlichen für dieses Thema  begeistert werden.  Vielfältiges Wissen über Nachhaltigkeit, aber auch Artenvielfalt und  -schutz könne so weiter gegeben, und zwar generationenübergreifend aber  auch regionsübergreifend, vom Land in die Stadt.   Michael Geier, der  Leiter der Bayerischen Biosphärenreservatsverwaltung, schlug vor, an einem  großen Automobil- beziehungsweise Lkw-Hersteller heranzutreten, um ein  wirklich innovatives Projekt zu entwickeln. 
Weitere  Projekte befassten sich mit Jobbörsen innerhalb von  Biosphärenreservaten, um gerade jungen Menschen die Möglichkeit zu  bieten, in ihrer Heimat Ausbildungs- und Arbeitsstellen zu finden. Hierzu  brauche es einen "Kümmerer", der dieses Projekt idealerweise mit den  Projektpartnern organisiert. "Ich habe es auf die Agenda genommen",  kommentierte Geier.